Als der Boden unter den Füßen noch ganz war: Luise Kinseher in Staudham
Sie ist bekannt als „Mama Bavaria“ und am Freitag, 6. Oktober, um 20 Uhr ist sie zu Gast in Staudham im Rahmen von „BrotZeit & Spiele“: Die Kabarettistin Luise Kinseher, die den Deutschen Kabarettpreis 2023 verliehen bekommt. Der Preis soll am 13. Januar 2024 in der Tafelhalle Nürnberg übergeben werden. Die Moderatoren werden die letztjährigen Preisträgern Sebastian Rüger und Frank Smilgies alias Ulan und Bator sein.
„Kinseher ist eine Kabarettistin mit vielen Gesichtern und Bühnen-Persönlichkeiten“, teilt die Jury als Begründung zum Preis mit. In allen Begebenheiten des Lebens den komischen Moment zu entdecken und daraus Mut zu schöpfen, zeichne ihren Humor aus …
„Wände streichen – Segel setzen“. Mit diesem neuen Programm ist Luise Kinseher nun in Staudham zu Gast.
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Und darum geht’s:
Die Möbel sind raus. Die Kinseher sitzt in ihrer leeren Wohnung und hat plötzlich unendlich viel Platz: Sie könnte ungehindert auf Socken den Gang hinunterrutschen, endlich ausladend zu ABBA tanzen oder ein Bobby Car-Rennen veranstalten, wenn da nicht dieses riesige Loch im Boden wäre: Los ging es mit einer kleinen Delle im Parkett, dann wurde es ein Riss, schließlich irgendwann das Loch.
Seitdem waren eine Menge Spezialisten am Werk, richtige Handwerker lassen seit Jahren auf sich warten.
Keiner kann es genau sagen: War das Loch schon immer da und es hat nur keiner bemerkt? Hätte man das Loch verhindern können, wenn man es früher erkannt hätte? Ist das jetzt nur ein vorübergehendes Loch oder der Anfang vom Ende? Was kommt nach dem Loch und wer ist eigentlich schuld? Der Architekt? Ein Schimmelpilz? Oder hat es der Dackel gegraben?
Und lohnt sich in dieser abgerockten Wohnung eigentlich das Streichen der Wände noch?
Bevor Kinseher diese weitreichenden Fragen beantwortet, macht sie sich erstmal eine Flasche Schampus auf: Es gilt Abschied zu nehmen.
Unvergesslich die gemütlichen Abende vorm Kamin, die fröhlichen Stunden am Herd, das vertraute Summen des Kühlschranks.
Ach – war das schön: Damals, als der Boden unter ihren Füßen noch ganz war.
Luise Kinseher setzt Segel und macht sich auf zu den Weiten der menschlichen Seele.
Foto: Presse Kinseher / Maria Bogdahn