Diesmal dreht sich alles um das frühere Gewerbe in der Altstadt

Er ist da: Der neue Wasserburger Stadtbildkalender 2024 ist ab dem kommenden Montag, 16. Oktober, erhältlich. Das Foto zeigt die Titelseite mit einer Collage des Kalenderblattes Dezember. Unter dem Motto „Darf es sonst noch etwas sein?“ dreht sich im neuen Stadtbildkalender alles um frühere Gewerbe in der Wasserburger Altstadt. 

Matthias Haupt und Thomas Rothmaier schöpfen erneut aus dem reichen Fundus des Bildarchivs und teilen zwölf Monate auf je sechs ausgewählte Geschichten auf. Sie stellen die historischen Fotos vor und ordnen diese geschichtlich ein. Stephanie Utschig vom Museum Wasserburg übernahm Satz und Gestaltung des Kalenders, der nun –rechtzeitig vor Weihnachten– wieder erhältlich ist.

Dabei kann bei einem zeitlichen Schwerpunkt der Fotografien aus der Zeit von den 1890er bis in die 1930er Jahre festgestellt werden, dass sich die gewerbliche Struktur von der Mitte des 19. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts bereits stark verändert hatte. Das noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts vielfältige Handwerk – wie in Bereichen der Holz-, der Leder- und Textilverarbeitung oder des Metallhandwerks – ging infolge der Industrialisierung stark zurück. Dagegen nahm die Anzahl von Dienstleistungsbetrieben und Geschäften zu, welche ihre Waren nicht selbst produzierten, sondern ausschließlich vertrieben.

Fotos verdeutlichen dies, indem beispielsweise alte Hausaufschriften noch auf einen aufgegebenen Handwerksbetrieb hinweisen, die Nutzung des Gebäudes sich jedoch zum Zeitpunkt der Fotografie bereits geändert hatte. Im Gegensatz zu den Veränderungen im Handwerk gab es bei den Geschäften weiterhin stark spezialisierte Angebote für bestimmte Waren. Vor rund einhundert Jahren fand man überall in der Stadt verteilt (Kolonial-)Warenläden für Dinge des täglichen Bedarfs.

Die Verdrängung dieser kleinen, eigentümer-geführten Geschäfte durch die großen Ketten am Stadtrand hatte noch lange nicht eingesetzt.

Die Recherche der Fotos erstreckte sich über den gesamten Bildarchivbestand, der mit zunehmender Erschließung immer leichter durchsuchbar wird. Die umfangreichen Postkarten-Sammlungen konnten somit beispielsweise verstärkt Berücksichtigung finden.

Heuer haben auch mehrere Ansichten des Fotoateliers Wenning, welches sich in der Tränkgasse befand, Eingang in den Kalender gefunden. Tätig waren hier die Fotografen Hermes Alexander Wenning sen. (1858 – 1921), dessen Sohn gleichen Namens und ebenfalls Fotograf im Jahr 1955 nach New York auswanderte. Ein weiterer Filius, Antonius Wenning (geboren 1896), wurde ebenfalls Fotograf und verstarb 1967 in Wasserburg.

Die für den Kalender ausgewählten Fotos spiegeln dieses Mal nicht die verschiedenen Jahreszeiten wider. Die Gliederung erfolgte nach Stadtbereichen. Zum besseren Verständnis, zur Verortung und zur Veranschaulichung eines Themas hielten die Autoren neben der zentralen Fotoquelle verschiedene Ansichten für zielführend:

Unterschiedliche Perspektiven eines Ortes, Detailbilder, Vergleichsfotos verschiedener Jahrzehnte oder der Jetztzeit sowie auch Pläne.

Erscheinungstermin:

16. Oktober

Wo kann der Kalender erworben werden:

Der Kalender ist ab Montag, 16. Oktober, in der Touristinfo Wasserburg, im örtlichen Buchhandel (Wasserburger Bücherstube, Buchhandlung Herzog, Buchhandlung Fabula) sowie in einigen Geschäften (Gartner Versandprofi, Innkaufhaus, Wasserburger Markthallen) erhältlich.
Versandbestellungen oder größere Mengenbestellungen nimmt das Stadtarchiv gerne entgegen.

Foto: Stadt Wasserburg

Bibliografische Information:

Darf es sonst noch etwas sein? – Geschäftsleben in der Stadt
Wasserburger Stadtbildkalender 2024
Herausgeber: Stadt Wasserburg / Stadtarchiv

Idee, Bildauswahl, Recherche und Texte: Matthias Haupt und Thomas Rothmaier
Redaktion: Matthias Haupt, Ines Haupt, Sonja Fehler, Stephanie Utschig

Kalendergestaltung/Satz: Stephanie Utschig
Veröffentlichungen des Stadtarchivs Wasserburg Nr. 13
Eigenverlag der Stadt Wasserburg – Wasserburg 2023
ISBN 978-3-947027-10-1
11,90 Euro