Widerstand gegen Kürzungen bei Mutter-Kind-Kuren - Gemeinsame Presse-Erklärung
Die gemeinsame Initiative der Mutter-Kind-Einrichtungen im Müttergenesungswerk zusammen mit dem Gesundheits- und Pflegepolitischen Arbeitskreis (GPA) unter Leitung des Kreisvorsitzenden Elmar Stegmeier (Foto) – sie alle schlagen Alarm und fordern eine Rücknahme der Mittelkürzungen im Bundeshaushalt.
Die Klinik Sonnenbichl sei eine angesehene Mutter-Kind-Klinik in Aschau im Chiemgau. Deutschlandweit gebe es derzeit etwa 70 Kliniken, die Eltern-Kind-Kuren zur Vorsorge und Rehabilitation anbieten – zehn davon in Bayern.
Bereits zu Beginn der Corona-Pandemie seien diese Kliniken kurz vor der Insolvenz gestanden, da der Rettungsschirm Mutter-Kind-Einrichtungen nicht umfasst habe. Dies sei daran gelegen, weil Vorsorge und Rehabilitation zwei unterschiedliche Bereiche im Gesundheitswesen seien.
Dazu seien die meisten Einrichtungen klein, gemeinnützig und hätten keine Lobby.
Das änderte sich erst dann, als die bayerischen Kliniken zusammen mit dem GPA-Vorsitzenden Stegmeier eine erste Initiative starteten, die es letztlich schaffte, den Rettungsschirm auszuweiten und die Kliniken vor der Insolvenz zu bewahren.
Nun komme eine erneute, existentielle Problemlage auf die Einrichtungen zu. Anders, als bei den Akuthäusern und reinen Rehabilitations-Einrichtungen solle es zukünftig keine Unterstützung oder Investitionskosten-Förderung für den Bereich der Mutter-Kind-Häuser mehr geben.
Die bisher bundesweit bestehende Baukosten-Förderung der Einrichtungen des Müttergenesungswerkes sei für den kommenden Haushalt nicht mehr vorgesehen.
Dass der Bund die Fördermittel drastisch um sechs Millionen Euro kürze und dabei künftige und auch bereits geplante Bau- und Sanierungsvorhaben entfallen würden, das sei nicht hinnehmbar, so Stegmeier: „Hier schlagen wir Alarm. Denn, wenn diese Mittel fehlen, leiden darunter am Ende die Mütter und deren Familien“.
Die Leiterin der Klinik Sonnenbichl – Düvelmeyer – ergänzte, dass Mutter-Kind-Kuren nicht nur für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Müttern und Kindern von entscheidender Bedeutung sind, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Vorteile für die Region mit sich bringen. „Die Mutter-Kind-Klinik bleibt ihrer Mission treu, die Bedürfnisse von Müttern und Kindern zu unterstützen und gleichzeitig zur Stärkung der Gemeinschaft und der Wirtschaft beizutragen.“, so Düvelmeyer.
Einen ersten Erfolg konnte die GPA-Initiative nun schon verzeichnen: Vergangene Woche schloss sich die CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag öffentlich den Forderungen an. Ein Brandbrief an das Bundesfamilienministerium sei unterwegs.
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Es ist ein echtes Trauerspiel, wenn so gewachsene, sozial hochwertige Einrichtungen der Garaus gemacht wird. Dies ist erst der Anfang, der Raubbau an den Sozialsystemen des einstigen Vorzeigelandes Deutschland steht erst am Anfang. Bald werden Krankenkassen, Rentenkassen usw. folgen.