Soyener Gemeinderat stimmt Teilnahme an Machbarkeitsstudie zu
In der jüngsten Soyener Gemeinderatssitzung informierte die Zweite Bürgermeisterin Afra Zantner über den Stand zur möglichen Öffnung der Königswarter Brücke für Radfahrer und Fußgänger.
Bereits im März fand zwischen den Bürgermeistern der Gemeinden Gars, Unterreit und Soyen sowie dem Geschäftsleiter Infrastruktur der Südostbayernbahn, Christian Steinbacher, ein Gespräch statt. Steinbacher sicherte hierbei grundsätzlich seine Bereitschaft zur Prüfung der Anfrage zu. Die Südostbayernbahn stehe partnerschaftlichen Lösungen positiv gegenüber, das Ziel aller müsse aber ein grundlegender Umbau der Verkehrssysteme sein. Damit gemeint seien die Förderung der Bahn und die Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer.
Die Brücke stehe im Eigentum der Deutschen Bahn Netz AG, die diese wieder an die Südostbayernbahn verpachtet habe. Als Betreiberin der Königswarter Brücke würde die Südostbayernbahn darüber entscheiden, ob einer Öffnung als Fußgängerquerung und Radweg unter bestimmten Voraussetzungen zugestimmt werden könne. Als ersten Schritt schlug Christian Steinbacher die Erstellung einer Machbarkeitsstudie durch ein Ingenieurbüro vor. Die Südostbayernbahn würde alle erforderlichen Unterlagen zur Verfügung stellen, eine Kostenbeteiligung könne nicht in Aussicht gestellt werden.
Nach Einschätzung von Steinbacher hätte nur die Nutzung des Wartungssteges eine geringe Chance, diesen öffentlichen Weg für Fußgänger und Radfahrer zu nutzen. Die obere Ebene sehe er sehr kritisch für die geplante Nutzung.
Soyens Bürgermeister Thomas Weber empfahl, im Zuge der Machbarkeitsstudie auch die Zugänge und Abgänge zur Brücke sowohl auf Unterreiter als auch auf Soyener Seite zu überprüfen.
Von der Gemeinde Unterreit wurden bereits einige Ingenieurbüros für die Machbarkeitsstudie angefragt. Die günstigeren Angebote liegen bei knapp 20.000 Euro. Sowohl die Gemeinde Unterreit als auch Gars haben in ihren öffentlichen Sitzungen bereits über die Durchführung und Kostenaufteilung für eine mögliche Machbarkeitsstudie beraten. Beide Gemeinden wären bereit, sich mit einem Betrag von maximal 5.000 Euro zu beteiligen. Im Falle der Bereitschaft der Gemeinde Soyen, sich ebenfalls in diesem Umfang an den Kosten zu beteiligen, schlagen die bislang Beteiligten vor, auch die Gemeinden Babensham und Jettenbach sowie die Stadt Wasserburg zu kontaktieren, ob diese den verbleibenden Anteil von 25 Prozent gemeinsam übernehmen würden.
Gemeinderat Ludwig Maier sprach sich für die Machbarkeitsstudie aus, da die Öffnung der Königswarter Brücke eine große Aufwertung für die Gemeinde sei. Dem schloss sich Dr. Hans Hinterberger an und sprach von etwas ganz Besonderem, „erlebbarem Denkmal“.
Frieder Meidert sah eine Problematik darin, dass von Seiten der Südostbayernbahn von geringen Chancen auf Erfolg gesprochen werde. Auch müsse nach der Machbarkeitsstudie mit höheren Kosten gerechnet werden.
Als „tolle Sache“ und „unbedingt machen“ sprachen sich die Ratsmitglieder Martin Krieg, Helmut Grundner und Dr. Tassilo Singer aus.
Afra Zantner blieb bei ihrer bereits im Vorfeld geäußerten Meinung, dass es diesen Radweg nicht unbedingt brauche, da es beispielsweise auch den Innradweg gebe. Auch einige Anwohner sehen das Vorhaben kritisch.
Mit zwei Gegenstimmen wurde beschlossen, dass sich die Gemeinde Soyen an der Machbarkeitsstudie zur Öffnung der Königswarter Brücke für Radfahrer und Fußgänger in Höhe von 25 Prozent der nicht geförderten Kosten und maximal mit einem Betrag von 5.000 Euro beteiligt.
TANJA GEIDOBLER, FOTO: OBERPRILLER
Wäre doch eine super Sache wenn es endlich möglich wäre.
Persönlich brauche ich diesen Radweg nicht. Mit dem Mountainbike komme ich auch ohne Innquerung wunderbar nach Gars. Was hingegen nach wie vor zum Himmel schreit, ist die Qualität der allermeisten sog. „Radwege“ im Landkreis. Diese gleichen selbst auf asphaltierten Untergründen oftmals einer Schotterpiste. Oder aber sie enden im Nichts. Von den geschotterten landwirtschaftlichen Verbindungswegen einmal ganz zu schweigen. Handlungsbedarf besteht auf jeden Fall! Nur passieren tut nichts!
Muass des sei?
Ich finde diese Brückenüberquerung nicht unbedingt notwendig. Die paar Meter bis zur Garser Inn Brücke sind doch leicht zu fahren.
Es gibt viele andere Radwege mit gefährlichen Stellen die dringend in Angriff genommen werden sollten. Stellen an denen zum Beispiel eine Bundesstraße nur wegen dem Radweg überquert werden müssen. Siehe Radweg nach Haag oben am Wolfauer-Berg oder B304 in Staudham und Hochhaus.
Es wird schon was getan! Da wo es halt machbar ist, weil die Eigentumsfragen geklärt sind und vielleicht auch die Mittel vorhanden sind. Beispiel gefällig: Das Stück Schotterpiste zwischen den interkulturellen Gärten und dem Radweg entlang der B304 Richtung Umgehungsbrücke ist endlich asphaltiert und damit eine Lücke geschlossen. Super Radweg jetzt! Vielen Dank allen Verantwortlichen.
Ich muss dem Kommentator „Inn-Radweg“ recht geben, dass viele Bereiche des überregionalen Radweges im Raum Wasserburg a. Inn in einem katastrophalen Zustand sind. So wurde im Bereich Gut Gern der Radweg immer noch nicht verbessert, obwohl ich selbst mich bemühte dass der Bezirk diesen Weg an die Stadt Wasserburg abgibt. Derzeit ist es ein schlechter Kiesweg mit starkem Gefälle, bei dem die Schachtdeckel ein Risiko darstellen.
Ebenfalls ist der Innradweg auf der Ostseite zwischen Schambach und Gars in einem Zustand, der nichts mit einem Radweg zu tun hat.
Ich würde vorschlagen, dass die betroffenen Gemeinden und Landkreise ihre Aufgaben erfüllen bevor man andere Ideen verwirklicht.