Jungbürgerversammlung der Stadt Wasserburg nicht gut besucht - Neuer Termin im März
Es könnte sich noch mehr herumsprechen, dass die Stadt Wasserburg jüngst eine Jungbürger-Versammlung für alle bis Mitte 20 veranstaltet hat. Dort nämlich ist es für Jugendliche und junge Erwachsene möglich, intensiv mit dem Stadtrat, den Referenten und dem Stadtoberhaupt ins Gespräch zu kommen. Viel zu erfahren und vor allem: Wünsche zu äußern und Anregungen zu geben, wie die Stadt Wasserburg noch stärker zur „Lieblingsstadt“ der Jungen werden könnte.
Was fehlt, was ist schon prima? Welche Angebote sind beliebt und gut umgesetzt, wo könnte man Stellschrauben stärken und sich intensiver um den Bedarf der jungen Menschen aus den Wasserburger Stadtteilen kümmern?
Bürgermeister Michael Kölbl hat sich gemeinsam mit vielen Vertretern der Stadtratsfraktionen und den Referenten der Fachgremien darum bemüht, den jungen Bürgerinnen und Bürgern einen Überblick zu Stadtangelegenheiten zu geben. Als Nachdreh der klassischen Bürgerversammlungen hatte Kölbl deshalb zur Jungbürgerversammlung ins Innsekt geladen.
Der Jugendtreff ist seit vielen Jahren beliebter Standort für junge Wasserburgerinnen und Wasserburger unterschiedlichen Alters. Ein Mindestalter von zwölf Jahre ist dafür angesetzt.
Bei der Jungbürgerversammlung, die in dieser Woche stattgefunden hat, kamen nur zwei Jugendliche vorbei. Für die anwesenden Stadträte, Michael Kölbl sowie den Stadtmanager eine eher ernüchternde Tatsache. Schnell wurde das Programm geändert und anstelle des Vortrags zu den verschiedenen Themen des Stadtgeschehens wurde ein Ratsch zwischen den beiden Jungs Sayat und Michi sowie dem Stadtoberhaupt.
Was gefällt den Schülern in der Stadt besonders gut, was könnte verbessert werden? Einig waren sich die zwölf und 13 Jahre alten Innsekt-Besucher darüber, dass das Sportgelände am Palmano-Spielplatz eine tolle Sache sei. „Hier kicken wir sehr gerne, das macht Spaß“, betonte Sayat gegenüber der Wasserburger Stimme.
Die Geschäfte und ein Bummel durch die Altstadt seien ebenso schön, wie auch das Sportangebot in den Vereinen. Das Jugendbüro in der Burgau nutzen die zwei ebenfalls, dann wird mit dem Bus dorthin gefahren. Ins Innsekt, das sich sehr zentral in der Altstadt befindet, ist zu Fuß erreichbar. „Ich komme regelmäßig her. Hier ist es gemütlich“, heißt es von Michi. Sein Kumpel sieht es genau so. Billard, Kicker, der Musikraum zum Chillen oder auch einfach mal etwas gemeinsam Kochen oder am PC spielen.
„Hier ist viel geboten, das finde ich gut“, so Sayat. Was ihm und seinen Mitstreitern aus dem Innsekt fehlt sei ein Boxautomat. „Das würde sehr viel Spaß bringen, da könnten wir uns auspowern“, waren sich die Jugendlichen einig.
Das Angebot des Jugendtreffs wird von Tanja, Jana und Steffi begleitet. Die drei haben einen guten Draht zu den Besuchern. Der Versuch, hier eine Jungbürgerversammlung zu veranstalten, sei nicht gescheitert. „Es muss sich vielleicht einfach noch mehr herumsprechen“, finden einige der anwesenden Stadträte. Der nächste Termin ist für den 14. März um 18.30 Uhr angesetzt. „Dann wäre wieder die Möglichkeit für die Jugend gegeben, sich mit dem Stadtgeschehen auseinander zu setzen und Impulse einzubringen“, so Michael Kölbl.
Weil die beiden einzigen Besucher der ersten Jungbürgerversammlung so konstruktiv über ihren Alltag in Wasserburg und das Angebot hier berichtet und diskutiert haben, gab es noch eine Pizza mit dem Stadtoberhaupt. Dafür hat Michael Kölbl sogar noch die Mama von Michi kontaktiert, dass das Pizzaessen noch ein bisserl länger dauert und Michi mit etwas Verspätung nach Hause kommen wird, um mit dem Hund Gassi zu gehen. „Mir ist ein Austausch mit den jungen Menschen hier wirklich wichtig. Auch wenn ich manchmal in der Stadt mit Jugendlichen ins Gespräch komme, ist es immer eine gute Diskussion“, betont Kölbl abschließend.
Tolle Aktion – Respekt für die Jungs und auch für das Stadtoberhaupt. Manchmal ist der Anfang von guten Ideen etwas holprig, aber ich finde – so wie sich das liest – hat sich das doch trotzdem gelohnt!!! Ich würde es super finden, wenn noch mehr junge Menschen auf dieses Angebote reagieren. Ist es doch eine Chance was zu bewegen und aufeinander zuzugehen!
Ich finde so ein Treffen eine super Aktion!
Schade, dass das „sogut wie garnicht“ angenommen wird.
Zeigt mir allerdings, dass es keinen Sinn macht, Jugendliche ab 16 zur Wahl zu schicken!
Wenn Interesse an Politik, sowohl Kommunal, als auch auf Bundesebene bestände, sollten in der derzeitigen Situation Fragen bestehen.
Meine Meinung!
@Michael: mir zeigt das eher, dass es Erwachsenen an Einfühlungsvermögen und Phantasie fehlt, wie man Jugendliche ansprechen kann. Reine Komm-Strukturen funktionieren bei jungen Menschen meistens nicht.
Was auch am Erziehungsstil mancher Erwachsener liegt. Uns wurde eben noch vermittelt, dass man sich in der Allgemeinheit – in welcher Form auch immer – von Zeit zu Zeit auch selbst aktiv einbringen muss.
Waren Sie denn auf der entsprechenden Veranstaltung für Ihren Stadtteil, Michael?
Die Frage ist auch, wieviele haben davon überhaupt gewusst.