Nächste Woche ein besonderer Moment am Klinikum vor dem Weihnachtsfest
Ein besonderer Moment vor dem Weihnachtsfest: Nächste Woche am Donnerstag, 21. Dezember, wird die neue Babyklappe am RoMed-Klinikum in Rosenheim im Rahmen einer kleinen Feier vor geladenen Gästen eröffnet. Oberärztin Dr. Susanne Eder wird die Funktion der Babyklappe erklären. Zudem findet eine ökumenische Segnung statt.
Ausgelöst hatte die Diskussion über eine dringend notwendige Babyklappe in Rosenheim durch ein Neugeborenes, das heuer Anfang März in der Bahnhofstraße ausgesetzt worden war (wir berichteten). Die Mutter wurde kurze Zeit später gefunden.
Der tragische Vorfall im März hatte eindringlich gezeigt, dass chwangere in Not nicht alleine gelassen werden dürfen. Eine Babyklappe kann nun verhindern, dass sich Frauen in einer verzweifelten Lage mit der Aussetzung ihres Kindes strafbar machen.
Der Förderverein Kinderklinik und die CSU hatten schnell reagiert: Florian Ludwig brachte einen CSU-Antrag auf eine Babyklappe in den Stadtrat ein – der Förderverein Kinderklinik erklärte sofort, sich maßgeblich an der Finanzierung zu beteiligen.
Zum Foto:
Termin am künftigen Ort der Babyklappe am RoMed-Klinikum.
Von links CSU-Stadtrat Florian Ludwig, der Leiter der Klinik-Infrastruktur Josef Bauer, MdB Daniela Ludwig sowie Mihaela Hammer, die Vorsitzende des Fördervereins Kinderklinik und RoMed-Geschäftsführer Jens Deerberg-Wittram.
Der Leiter der Klinik-Infrastruktur – Josef Bauer – organisierte dann die Einrichtung der Babyklappe:
„Der Raum dafür hat eine ideale Lage. Für die Kinder ist die Babyklappe ein sicherer Ort. Frauen können sie hier anonym abgeben. Nach drei Minuten läuft der Alarm auf den Mobiltelefonen der diensthabenden Ärzte auf der Kinderintensivstation auf. Die Station ist rund um die Uhr besetzt, die Kinder werden sofort geholt und medizinisch untersucht.“
Mit Hilfe einer auf den Innenraum gerichtete Kamera können die Ärzte sofort kontrollieren, ob ein Kind im Bett der Babyklappe liegt. Die Anonymität für die Frauen ist gewährleistet. „Von außen gibt es keine Videoüberwachung“, betonte Bauer.
Der Förderverein wird die Finanzierung der Babyklappe komplett übernehmen.
„Wir haben sehr viele Spenden bekommen und wir mussten dazu keinen Aufruf starten“, sagte die Vorsitzende des Fördervereins, Mihaela Hammer. „Die Menschen sind auf uns zugekommen und haben gesagt, sie möchten dafür gerne spenden.“ Insgesamt ist ein Spendenbetrag im niedrigen fünfstelligen Bereich zustande gekommen.
„Wir freuen uns sehr darüber“, erklärte Geschäftsführer Jens Deerberg-Wittram. „Wir sind vor allem auch glücklich darüber, dass wir das Projekt, das von vielen Menschen gewünscht wird, nun zügig verwirklichen können.“
Endlich einmal wurde ein Problem nicht nur erkannt und anschließend jahrelang zerdiskutiert wurde(wie leider so oft), sondern es wurde umgehend gehandelt.
Vielen Dank!
super! Ein Schritt in die richtige Richtung.
Es gibt auch noch massig Hilfsangebote jeglicher Art, wenn werdende Mamas Bedenken haben, ob sie es (finanziell) schaffen. Im Internet leicht zu finden, auch die Staatsregierung bietet Hilfen an!