Bauausschuss bewilligt Bau einer öffentlichen Trinkwasserstelle in Reitmehring
Ein Antrag der Fraktionsgemeinschaft Bürgerforum, Freie Wähler, ÖDP im Stadtrat war gestern Thema im Bauausschuss der Stadt Wasserburg. Die Fraktionsgemeinschaft beantragt die Aufstellung zweier Trinkwasserbrunnen in Reitmehring: Einen am Bahnhof und einen am Spielplatz in der Antoniussiedlung. Dabei soll am Bahnhof „ein repräsentativer, künstlerisch gestalteter ‚Christopherus‘-Brunnen“ aufgestellt werden und am Spielplatz in der Antonius-Siedlung ein einfacher Trinkwasserbrunnen.
Hintergrund ist ein Beschluss der Bundesregierung vom August 2022, wonach die Kommunen künftig Trinkwasserbrunnen aufstellen sollen, und zwar in Parks, Fußgängerzonen und Einkaufspassagen, sofern dies technisch machbar und der lokale Bedarf hierfür gegeben. Ziel des Beschlusses sei es, „möglichst allen Bürgerinnen uns Bürgern öffentlichen Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu gewähren.“
Im Bauausschuss zielte die sich anschließende Debatte vordringlich um die Kosten. Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann erläuterte, dass ein einfacher Trinkwasserbrunnen ungefähr 15.000 Euro kosten würde, bei einem künstlerisch gestalteten Brunnen müsse man mit 40.000 Euro Kosten rechnen. Die laufenden Betriebskosten seien hier noch nicht eingerechnet. Mechtild Herrmann erklärte hierzu weiter, dass es viele Orte in Wasserburg gebe, wo ein solcher Brunnen aufgestellt werden könnte und wo auch schon diesbezügliche Anfragen an die Stadtverwaltung gestellt worden seien. Man dürfe, führte sie weiter aus, auch nicht die laufenden Kosten vergessen. Trinkwasserbrunnen müssten intensiv gewartet werden, so sei eine monatliche Überprüfung der Wasserqualität unabdingbar, da man das Wasser auch dahingehend überprüfen müsse, inwieweit Legionellen aufträten.
Wichtig sei auch die Frequentierung der Plätze. So sei der Spielplatz in der Palmanoanlage ebenso wie der Bahnhof Reitmehring sehr hoch frequentiert, während beispielsweise andere Spielplätze in Wasserburg weniger frequentiert seien. Auch an die Anschlusskosten müsse gedacht werden, so fehlten beispielsweise im Bereich der Grundschule in Reitmehring die hierfür erforderlichen Leitungen.
Für die Antragsteller erklärte Dr. Hermann Budenhofer (FWRW), dass man nicht nur in der Altstadt von Wasserburg einen solchen Trinkbrunnen benötige, sondern auch in Reitmehring. Gerade im Bereich des Bahnhofs gebe es ein hohes Radfahreraufkommen, aber auch am Spielplatz in der Antoniussiedlung sei ein solcher Brunnen sinnvoll.
Der für den erkrankten Bürgermeister Michael Kölbl die Sitzung leitende 2. Bürgermeister Werner Gartner (SPD) schlug hierzu vor, zunächst den Stadtrat entscheiden zu lassen und die Details später zu beschließen. Wolfgang Janeczka (SPD) wandte anschließend ein, dass es im Bereich des ehemaligen Kreiskrankenhauses einen Brunnen gebe, den man möglicherweise umsetzen könne, zumal der Brunnen am ehemaligen Krankenhaus „schon lange nicht mehr in Betrieb“ sei, wie Wolfgang Schmid (CSU) ergänzte.
Nach längerer Diskussion räumte Dr. Budenhofer (FWRW) ein, dass ein Christopherus-Brunnen nicht unbedingt sein müsse und so beschloss der Bauausschuss, einstimmig die Installation eines einfachen Trinkwasserbrunnens im Bereich des Bahnhofs in Reitmehring und und lehnte mehrheitlich einen künstlerisch gestalteten Brunnen am Bahnhof ebenso ab wie die Installierung eines Brunnens am Spielplatz in der Antoniussiedlung.
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