In Sachen Energiewende sollen heimische Kommunen entlastet werden
Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Ausbau der erneuerbaren Energien massiv beschleunigt werden. Bereits bis 2030 ist das Ziel, mindestens 80 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien zu decken. Für die Kommunen ist diese Energie- und Wärmewende eine große Herausforderung. Gleichzeitig spielen sie im Transformationsprozess eine zentrale Rolle. Vor diesem Hintergrund soll im Landkreis Rosenheim ein Regionalwerk entstehen.
Hinter dem Begriff „Regionalwerk“ verbirgt sich die Idee eines interkommunalen Unternehmens, das mit der gebündelten Kraft möglichst vieler Kommunen das Thema der erneuerbaren Energien vorantreibt. Kern der Idee ist, die Kommunen mit Blick auf die großen Herausforderungen der Energiewende zu entlasten. Gleichzeitig geht es darum, die nachhaltige Entwicklung der Region durch den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten zu unterstützen.
Landrat Otto Lederer sieht in der möglichen Gründung eines gemeinsamen Regionalwerks gewaltige Potentiale: „Die Energiewende ist Herausforderung und Chance zugleich. Wir stehen nun vor der Wahl, deren Planung und Umsetzung durch Investoren rein passiv zu begleiten, oder unseren Kommunen mit dem Regionalwerk die Gelegenheit zu eröffnen, eine aktiv-gestaltende Rolle einzunehmen.“
Rechtliche Grundlage des Regionalwerks ist die Gründung einer Anstalt des öffentlichen Rechts. Die Rechtsform bietet zahlreiche Vorteile. So können Kommunen unter anderem Projekte zur Energie- und Wärmewende planen, umsetzen und betreiben, ohne die eigene Verwaltung zu belasten. Zudem findet die Wertschöpfung in den Kommunen und damit für alle Bürgerinnen und Bürger vor Ort statt. Durch die Umsetzung von bürger- und umweltverträglichen Lösungen vor Ort wird ein Beitrag zum Gemeinwohl geleistet. Das Regionalwerk kann so ein wichtiger Baustein der Versorgungssicherheit in der Region sein. Bislang interessieren sich 18 Kommunen im Landkreis an einer möglichen Beteiligung an einem zukünftigen Regionalwerk.
Die mögliche Gründung eines solchen Regionalwerks war Thema der Kreistagssitzung am heutigen Mittwoch. In Anschluss an die Diskussion bekundete der Kreistag mit großer Mehrheit sein Interesse an der gemeinsame Gründung eines Regionalwerks Rosenheim als Anstalt des öffentlichen Rechts. Im nächste Schritt werden nun gemeinsam mit den interessierten Kommunen entsprechende Gründungsdokumente ausgearbeitet und anschließend dem Kreistag zur Beschlussfassung vorgelegt. Bereits während dieser Phase können interessierte Kommunen mögliche Projekte und Geschäftsfelder sondieren. Bei Bedarf werden sie dabei von der Verwaltung unterstützt und begleitet.
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