Apotheker und Ärzte im Altlandkreis Wasserburg besorgt: Verschiedene Produkte weiterhin knapp
Bei Medikamenten gibt es seit Monaten Lieferschwierigkeiten. Diese Erfahrungen machen tagtäglich auch heimische Apotheker, Ärzte und Patienten. So sind seltene Medikamente, wie beispielsweise sogenannte „Irenat-Tropfen“ – im Einsatz bei Schilddrüsenerkrankungen – sogar bis voraussichtlich 2028 nicht mehr lieferbar. Der Entwurf eines neuen Gesetzes zur Bekämpfung von Lieferengpässen ließ in vielen Apotheken erstmals wieder Hoffnung aufkommen. Allerdings: Bei den heimischen Apotheken ist von einer tatsächlichen Besserung der Lage keine Spur. Das zeigt eine Umfrage der Wasserburger Stimme:
Die Lieferengpässe nahmen in den vergangenen Jahren zu, nachdem viele Pharmafirmen ihre Produktion ins Ausland verlagert hatten. Der dadurch entstandene Mangel an bestimmten Medikamenten macht es unmöglich, dem gestiegenen Bedarf an beispielswiese Antidepressiva (momentan am stärksten vom Lieferengpass betroffen) nachzukommen.
Weit über 100 Artikel fehlen aktuell beispielsweise im Sortiment wie dem der Johannes-Apotheke in Edling, wie deren Chefin Jutta Beckmann auf Anfrage bestätigte.
Auch Thomas Seipel von der Marien-Apotheke in Wasserburg bezeichnet den Medikamentenvorrat als „nach wie vor ungenügend“. So seien Ärzte häufig sogar gezwungen, nicht lieferbare Medikamente ihrer Patienten kurzzeitig abzusetzen.
Auch Antibiotika müsste im Moment völlig ersetzt oder angepasst werden, so Jutta Beckmann.
Die Folge: Ein hohes Rückfallrisiko mit massivem Leidensdruck für die Betroffenen.
In heimischen Hausarztpraxen ist die Lage ähnlich. „Auch bei uns fehlen wichtige Medikamente für seltene Erkrankungen“, so Dr. Andreas Rottenwaller von der gleichnamigen Wasserburger Hausarztpraxis. Er ist zudem der Meinung, Deutschland solle wie früher Medikamente eigenständig herstellen. „Die Produktion rund um den Globus führt wohl zu keiner Lösung.“
Klar ist: Die Liste an nicht verfügbaren Medikamenten ist nach wie vor lang. Patienten wird daher empfohlen, sich bei ihrem Apotheker oder Arzt über eine mögliche Lieferung zu informieren, sich zu anderen Darreichungsformen (Tabletten, Spray) beraten zu lassen und, wenn möglich, auf ein anderes Medikament umzusteigen.
Mayumi Hanusch
Man hat halt sehenden Auges zugelassen, dass die gesamte Produktion ins Ausland und nach China abgewandert ist! Jetzt zahlt man die Zeche dafür. Jede Firma hätte dafür ihren Chef rausgeschmissen.
Alles wird gut …
Und war da in den letzten Jahrzehnten bitte der große Aufschrei der Verbraucher bzw. Patienten? Hauptsache, die Krankenkassenbeiträge sind nicht gestiegen. Aber natürlich ist daran rein die Politik schuld.
Na da würde die Lösung ja auf der Hand liegen oder?
Schön, wenn es so einfach wär, dass Bayer und Merck vom Grundstoff bis zur Tablette alles hier fertigen und die Abfallprodukte in heimischen Gewässern ausspült.
Wir leben doch immer noch im Überfluss und im besten Deutschland aller Zeiten.
Wenn das nicht so wäre, würden mehr auf die Straße gehen.
Was soll da die Jammerei auf so hohem Niveau?!
Wenn das geplante Lieferkettengesetz zur Anwendung kommt, stellt sich ohnehin die Frage, ob Ware aus China überhaupt noch „vorbehaltslos“ bezogen werden kann, da in diesem Land gerüchteweise Menschen schlecht behandelt werden.
Anderes Beispiel: Der letzte große PV Hersteller in Deutschland stellt seine Produktion in Deutschland ein, unter anderem deshalb, weil die Billigprodukte aus China den Verbraucher weniger kosten, als bei uns alleine die Produktionskosten ausmachen.
Ich verstehe immer mehr, weswegen heute die Freigabe von Cannabis beschlossen werden soll.
Naja, ein PV Modul oder auch ein Windrad lässt sich ohne Rohstoffe aus Asien, insb. China auch nicht in Deutschland fertigen. Da brauchst nicht lang träumen…
genau – Kiffen hilft gegen alles.
Man kann es nur noch mit Humor ertragen – das beste D aller Zeiten
Sind wir uns doch mal ehrlich… Wenn die Leute auf sich achten würden, ein bisschen Bewegung, ein bisschen Sport, wären die wenigsten Medikamente wirklich nötig. Und die, die man noch braucht, könnte man ohne Engpässe herstellen.
Hierzulande werden Medikamente gefuttert wie Haribo.
Dem stimme ich absolut zu !
Und den größten Nutzen an den Medikamenten hat eh die Pharmaindustrie.
Jetzt gibt’s dann die Abnehmspritze und das Medikament gegen Fettleber. Blutdrucksenker und Cholesterinsenker nehmen wir eh schon.
Müsste nur noch die Mwst auf Nahrungsmittel weiter gesenkt werden (z.B. 0%) und in der Gastro wieder runter.
Aber wehe, wir haben Medikamenten-Mangel – dann steh ich auf vom Sofa, das sag ich euch.
Haha, ja genau. Es is leider so…