Neuer Atlas dank eines Netzwerkes im Landkreis - Mit Hilfsangeboten in leichter Sprache
Der Weg zu einem Platz in der Traumatherapie ist für Hilfesuchende meist kein leichter. Um psychisch-traumatisierte Personen und Opfer von Gewalt den Zugang zu Hilfsangeboten zu erleichtern, hat das 2022 gegründete Trauma-Netzwerk im Landkreis nun einen Trauma-Atlas veröffentlicht.
Hilfesuchende wissen oftmals nicht, an wen sie sich im Bedarfsfall wenden können um akute Unterstützung zu erhalten. Der Trauma-Atlas bietet jetzt wertvolle Orientierung zu Versorgungs- und Beratungsangeboten bei psychischen Traumata und versammelt wichtige Beratungs- und Fachstellen.
Die Publikation ermöglicht Betroffenen leichter, passende Angebote zu finden. Die gelisteten Beratungs- und Fachstellen bieten dabei zusätzlich Unterstützung an und helfen auch, mögliche Wartezeiten zu überbrücken. Damit die Sprache kein weiteres Hindernis für die Betroffenen auf der Suche nach Unterstützung darstellt, erscheint der Trauma-Atlas zusätzlich in leichter Sprache.
Koordination und Organisation des Trauma-Netzwerks Rosenheim erfolgen auf Initiative des kbo Inn-Salzach-Klinikums und der Gesundheitsregion plus des Landkreises Rosenheim.
Mitglieder des Trauma-Netzwerks überreichten jetzt den Trauma-Atlas an Landrat Otto Lederer.
Von links: Prof. Peter Zwanzger (Ärztlicher Direktor kbo-Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg), Landrat Otto Lederer, Katrin Posch (Geschäftsstellenleiterin Gesundheitsregion plus Landkreis Rosenheim), Dr. Karsten Jens Adamski (Geschäftsführer kbo-Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg) sowie Dr. Wolfgang Hierl (Leiter des Gesundheitsamtes Rosenheim).
„Seelische Traumata sind häufig. Oft entwickelt sich in der Folge eine so genannte Trauma-Folgestörung, zum Beispiel eine posttraumatische Belastungsstörung. Typische Symptome sind dabei unter anderem wiederholte und intrusive Erinnerungen, aber auch Unruhe, Nervosität, Schreckhaftigkeit oder Schlafstörungen.
Der Bedarf an professioneller Versorgung von Menschen, die ein traumatisches Erlebnis hatten, ist demzufolge hoch. Allerdings haben es solche Menschen oft schwer, zeitnah eine geeignete Therapie zu erlangen. Ressourcenknappheit und lange Wartezeiten sind dabei häufige Gründe.
Das Trauma-Netzwerk Rosenheim bietet eine Plattform für Kooperation und Austausch zwischen Kliniken, Therapeuten und Institutionen. Im Rahmen dieser Initiative ist der so genannte Trauma-Atlas entstanden – eine Übersicht über zahlreiche mögliche Anlaufstellen in unserer Region. Übergeordnetes Ziel unserer Bemühungen ist es, die Versorgung von Menschen mit Trauma-Erfahrung im Landkreis zu verbessern“,
so Professor Dr. Peter Zwanzger, Ärztlicher Direktor und Chefarzt Psychosomatik am kbo-Inn-Salzach Klinikum in Wasserburg.
Das Trauma-Netzwerk setzt sich aktuell aus rund 30 Personen aus Stadt und Landkreis Rosenheim zusammen. Vertreten sind unter anderem Mitglieder aus der ambulanten und stationären psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung, der Krisendienst Psychiatrie, verschiedenen Beratungsstellen, Polizei, Jugend- und Gesundheitsamt sowie die Psychosoziale Notfallversorgung.
„Ziel der Initiative ist es, Aufklärungsarbeit zum Thema Trauma zu betreiben und zur Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen beizutragen. Das Netzwerk möchte damit auch zur Prävention einer Chronifizierung beitragen“, informierte Katrin Posch, Geschäftsstellen-Leitung der Gesundheitsregion plus im Landkreis Rosenheim.
Landrat Otto Lederer betonte: „Es ist wichtig, Stadt und Landkreis im Hinblick auf ambulante Traumatherapien künftig gut aufzustellen. Das Trauma-Netzwerk leistet dazu einen wertvollen Beitrag. Teilweise müssen Hilfesuchende mehrere Wochen bis Monate auf einen Therapieplatz warten. Der Trauma-Atlas ist ein niederschwelliges Angebot, damit Patientinnen und Patienten möglichst schnell und ohne Umwege eine für sie passende Unterstützung finden. Die Veröffentlichung des Trauma-Atlas in leichter Sprache trägt im Besonderen dazu bei, dass der Zugang zu Hilfsangeboten erleichtert wird. Das ist nicht nur für die Hilfesuchenden, sondern auch für die Hilfeleistenden von besonderer Bedeutung.“
Der „Trauma-Atlas“ und der „Trauma-Atlas in leichter Sprache“ sind ab sofort im Staatlichen Gesundheitsamt, Prinzregentenstraße 19 in Rosenheim zu den Öffnungszeiten sowie unter Gesundheitswesen – Landratsamt Rosenheim (landkreis-rosenheim.de) erhältlich.
Zusätzlich werden beide Versionen über die Netzwerkmitglieder ausgegeben.
Fotos: Landratsamt Rosenheim
Und was genau soll daran jetzt bitte niederschwellig sein?
Klar, die erste Idee von Menschen mit Traumafolgestörung auf der Suche nach Hilfe ist mit Sicherheit beim Gesundheitsamt anzurufen und nach Infos zu fragen.
Die super unübersichtliche Internetseite vom Landratsamt macht es nicht besser.
Dann braucht man das doch gleich nicht erstellen und groß als Fotomotiv aufziehen.
Das ist alles nur Werbung und Marketing, nichts dahinter.
Das Problem sind doch die langen Wartezeiten für eine Traumatherapie!!!