Wasserburger Stadträte beschäftigten sich gestern mit Vorhaben des Kbo-Inn-Salzach-Klinikums
Auf breite Zustimmung beim Wasserburger Stadtrat trifft ein Bauvorhaben des Kbo-Inn-Salzach-Klinikums in Gabersee. Dort sollen 40 neue Appartements für die Beschäftigten und Schüler der Klinik entstehen. Dr. Karsten Jens Adamski, Geschäftsführer des Kbo-Inn-Salzach-Klinikums, und Christoph Schreyer, Leiter des Baureferats beim Bezirk Oberbayern, stellten das Projekt vor, mit dem bezahlbarer und ortsnaher Wohnraum geschaffen werden soll. Beide rannten bei der gestrigen Stadtratssitzung mit dem Vorhaben offenen Türen ein, erhielten für ihre Ausführungen und das Projekt nicht nur einstimmig grünes Licht, sondern auch noch Applaus.
Die Zuhörerschaft im Sitzungssaal war gestern außergewöhnlich groß. Zahlreiche Mitarbeiter der Klinik interessierten sich für das Bauvorhaben, für das die beiden Referenten drei Optionen vorstellten – allesamt auf bereits versiegelten Flächen (Parkplätze, Garagen) auf dem Areal in Gabersee. Während die Varianten eins und zwei zentral auf dem Klinikgelände liegen, die geplanten Gebäude würden mit Erdgeschoß und zwei weiteren Geschoßen ausgeführt, wäre die dritte Variante etwas außerhalb geplant – hinter der neuen Polizeiinspektion am Landschaftsweg. Dort entstünde ein Gebäude mit insgesamt sieben Geschoßen – also ein Hochhaus, das sich allerdings ins Gesamtgefüge des Klinikareals gut einfügen und ein Kontrapunkt zum Hochaus des Schwesternwohnheims auf der westlichen Seite sein könnte.
Wie wichtig der neue Wohnraum für das Bezirks-Klinikum, den mit 1.900 Mitarbeitern größten Arbeitgeber der Stadt Wasserburg, ist, verdeutlichte Dr. Karsten Jens Adamski. „Wie nahezu in allen Branchen, suchen auch wie händeringend nach Personal. Eine der ersten Fragen, die Interessenten stellen: Haben Sie eine Wohnung für mich?“ Wohnraum sei heute auf dem Arbeitsmarkt eine essenzielle Voraussetzung. Zudem brauche man nicht nur für neue Mitarbeiter Wohnungen, sondern auch für die 175 Schüler Der Berufsfachschule des Klinikums. „Da wollen die meisten auf eigenen Beinen stehen, sich vom Elternhaus abnabeln und das geht halt nur mit einer eigenen Wohnung.“
Dass man sich die ersten Planungen nicht leicht gemacht habe, legte Christoph Schreyer, Leiter des Baureferats beim Bezirk Oberbayern, dar. Man habe auf dem Areal des Klinikums mit mehreren Problemen zu kämpfen: „Die Gebäude müssen sich in die denkmalgeschützte Anlage, in die Grünanlagen gut einfügen lassen. Die Nachverdichtung muss deshalb sehr behutsam vorgenommen werden.“ Mit allen drei Varianten könne dies bewerkstelligt werden, was auch Bürgermeister Michael Kölbl so sah. Allerdings: „Bei der dritten Variante mit dem Hochhaus hinter der Polizei müssen wir wohl einen eigenen Bebauungsplan aufstellen, was sich aber natürlich bewerkstelligen ließe“, so das Stadtoberhaupt.
Das sah auch Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann so. „Alle drei Standorte sind grundsätzlich möglich.“ Das geplante Hochhaus im Osten des Areals könne durchaus einen architektonischen Kontrapunkt zum markanten Schwesternwohnheim im Westen darstellen. Sie, so Hermann weiter, wünsche sich bei der Umsetzung des Projektes einen Architektenwettbewerb.
Die Wichtigkeit des Projektes für die Berufsfachschule für Pflege und Krankenpflegehilfe unterstrich SPD-Stadtrat Wolfgang Janeczka. Er ist Erster Pflegevorsteher und stellvertretender Schulleiter. „Wir haben mittlerweile Bewerber aus der ganzen Welt. Was uns wirklich fehlt, ist Wohnraum. Davon hängt über kurz oder lang sogar der Fortbestand der Schule ab“.
Eine Lanze für die Variante drei mit dem Hochhaus brach Wolfgang Schmidt (CSU). „Wenn, dann sollte gleich was G’scheites gemacht werden.“ Mit dem Standort hinter der Polizei werde beim Bau auch der Klinikbetrieb am allerwenigsten gestört.
Christian Stadler, Bauexperte der Grünen im Stadtrat, sagte, man könne die Varianten eins und zwei baurechtlich ohnehin nicht verhindern. Auch er sei natürlich für das Projekt, das günstigen Wohnraum schaffe. Er fügte aber hinzu, man solle sich gleich bei den ersten Planungen um die nötigen, nahe an den Wohnungen gelegenen Fahrradstellplätze kümmern. In diesem Zusammenhang erklärte Planer Christoph Schreyer, dass die Stellplatzfrage allgemein noch offen sei, man sich natürlich darum aber kümmern werde. „Wir wollen möglichst wenig Parksuchverkehr auf dem Areal haben.“
Alle Gebäude auf dem Klinik-Areal aktuell voll ausgelastet
Dr. Hermann Budenhofer (Freie Wähler Reitmehring) wollte wissen, ob man nicht einfach Bestandsgebäude sanieren und zu Wohnungen umwidmen könnte, was Dr. Adamski aber verneinte: „Wir haben zwar neu gebaut, aber auch vier alte Gebäude abgerissen. Im Augenblick ist da nichts frei.“ Dies könne sich aber ändern, wenn der nächste Bauabschnitt für den neuen Klinikkomplex in zirka vier Jahren fertiggestellt sei. Bis dahin brauche man dann sicher wieder neuen Wohnraum.
Der Umweltreferent der Stadt, Lorenz Huber (Bürgerforum), wünschte sich, dass bei der Schaffung der Infrastruktur für die neuen Gebäude auf den Baumbestand geachtet werde. Nachdem es beim Neubau des Klinikkomplexes in Gabersee anfangs Ärger wegen der Fällung einer alten Eiche gegeben habe (wir berichteten), sei die Zusammenarbeit zwischen Klinik und Stadt auf dem Gebiet des Baum- und Umweltschutzes mittlerweile aber sehr gut.
Auch Edith Stürmlinger, ebenfalls Bürgerforum, sieht das Projekt rundum positiv. Allerdings regte sie an, nicht nur Appartements für einzelne Wohnungssuchende zu errichten, sondern auch an Familien zu denken, was Dr. Schreyer positiv beantwortete. „Alle Wohnungen werden so geplant, dass man auch etwas zusammenlegen kann und größere Wohneinheiten entstehen können.“
In Sachen Wohnungsnot brachte es Norbert Bourtesch (Bürgerforum) abschließend auf den Punkt:„Baut’s doch gleich alle drei Varianten“, rief er den beiden Referent zu.
Insgesamt sahen alle Fraktionen und alle Stadträte das Projekt rundum positiv. Den meisten wären sogar alle drei Varianten gleichzeitig am liebsten. Für alle drei Optionen und eine große Lösung mit allen Varianten zusammen gab es einstimmig grünes Licht. Der Bezirk geht jetzt an die weiteren Planungen, in die die Stadt mit eingebunden bleibt.
HC
Der Plan ist ein guter Plan.
Und ja, es werden dringend Pflegekräfte gesucht, die mittlerweile aus aller Welt zu uns kommen, so der stellvertretende Leiter der Pflegeschule.
Warum zur Hölle geht man dann nicht her, und baut die bisherige RoMed Klinik in Wohnraum für Mitarbeiter um?
Nicht böse gemeint, aber die uns zugeteilten Flüchtlinge würde ich erst einmal in Containerdörfern unterbringen, da erst einmal zu schauen ist, inwieweit diese überhaupt gewillt und in der Lage sind, sich zu integrieren.
Damit auch in dieser Hinsicht kein Mißverständnis aufkommt: Meiner Meinung nach soll der vorhandene bzw. potentielle Wohnraum in erster Linie für junge Familien und die arbeitende Bevölkerung zur Verfügung stehen.
Wenn ich mir die Erzählung meiner Eltern und Großeltern vergegenwärtige, so finden Flüchtlinge bei uns im Vergleich ein wahres Paradies vor, auch wenn es nur in einem „Tiny House“ stattfindet.
Der Menschenverstand
Wie kann das sein, daß der Stadtrat das so super findet, oder kennt er das Gelände nicht?
Auf dem Parkplatz (Variante 1), der schon ab den frühen Morgen überbelegt ist und mit alten großen Bäume eingerahmt ist, wo sollen dann die Autos und Fahrräder der neuen Bewohner hin? Und wo sollen die parken, die jetzt dort immer stehen?
Auf den Bereich von den Garagen (Variante 2), die von den Bewohnern von Gabersee gemietet sind, wo sollen die dann (und die neuen Bewohner), sowie die Angestellten dann parken? In diesem Bereich sind sehr alte und große Bäume, und wer das kennt, weiß, das dort sehr viele Vögel brüten und auch Eichhörnchen dort leben, da es dort am ruhigsten im gesamten Gabersee-Gelände ist!
Auf dem Parkplatz (Variante 3), der von Besuchern und Bewohnern genutzt wird, ist dann auch wieder kein zusätzlicher Parkplatz da. Und dort ein sieben-stöckiges Gebäude? Schöne Aussichten!
Ich würde Variante 4 vorschlagen!!
Dies wäre die beste Lösung, es paßt in diesen Bereich und verschlechtert den Lebensstandart weder von Mensch und Tier, sonderern es bereichert uns alle!
Ich meine die alte, nicht mehr genutzte Fläche der Gärtnerei (die Gewächshäuser), die noch dazu abfallend ist und mit einfachen Mittel können die Fahrzeuge unter dem Gebäude untergebracht werden! Außerdem kann man dann auch noch neue Bäume und Sträucher pflanzen, wo jetzt noch keine sind, aber bei den Varianten 1, 2 und 3 entfernt werden müßten!!
Hochachtungsvoll der Menschenverstand
…sorry, aber es steht doch da, Fahrradstellplätze!
In der schönen neuen Welt gibt’s nicht mehr so viele Autos.
Ich schlage vor ein Parkhaus zu bauen um die Autoflut, Parkplatzsuche zu verhindern. Es ist nur noch ein Chaos..es stehen so viele Kreuz und quer! Dann hätte ganz leicht eine neue Wohnanlage Platz auf den schon zu betonierten Plätzen! Die Gärtnerei ist ein Arbeitstherapie aussen für die Forensik Patienten…nur Mal so beiläufig erwähnt!
Sie haben mit Ihrem geistreichen Zynismus natürlich völlig recht. Es ist ja geradezu absurd, bei Wohnungen für Betriebsangehörige auf dem Betriebsgelände davon auszugehen, dass irgendjemand angesichts eines Arbeitsweges von wenigen hundert Metern und Stadtbushaltestellen quasi vor der Haustüre auf irgendein anderes Verkehrsmittel zurückgreifen möchte, als den privaten Pkw.
.. der öffentliche Busverkehr mag vielleicht für einige wenige Sinn machen, die in der Stadt etwas besorgen möchten.
Jedoch wenn man außerhalb des Stadtgebiets Ziele mit den hier zur Verfügung stehenden öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen möchte, ist es allein schon aus Zeitgründen unerlässlich ein KFZ zu benutzen.
Ach und für dieses Argument mussten sie jetzt ein halbes Jahr überlegen? Es geht im Artikel um Wohnungen für Betriebsangehörige auf einem Betriebsgelände, welches dann Wohn- und Arbeitsort zugleich ist und der daraus resultierenden Annahme, dass diese Mitarbeiter dann eben nicht täglich innerhalb dieses Betriebsgeländes mit dem privaten Kfz in die Arbeit pendeln werden. Nachdem dieses Betriebsgelände darüber hinaus auch noch gut an den Stadtbus angebunden ist, der im Halbstundentakt fährt, werden diese Mitarbeiter fraglos auch noch zu den privilegierten (und angeblich) „einigen Wenigen“ gehören, für die der Stadtbus in sehr vielen Fällen des täglichen Lebens auch total Sinn ergibt. Inwieweit es in diesem Zusammenhang relevant sein sollte, wie irgendwer von Außerhalb zu irgendwelchen Besorgungen nach Wasserburg kommt, das bleibt Ihr süßes kleines Geheimnis.
Soviel mir bekannt ist, soll das „alte“ Personalwohnheim (Hochhaus und anschließende Gebäude) über kurz oder lang abgerissen werden.
Da würde es sich ja dann bei den Planungen „nur“ um Ersatz handeln – neue Räume würden da wohl nicht entstehen!
Wohnungen werden allerorten dringend benötigt, das wird niemand bestreiten.
Und wo gelebt wird, braucht’s auch Parkplätze.
Warum beim Neubau der Romed-Klinik nicht gleich auch ein Parkhaus gebaut wurde,
ist mir ein Rätsel. Stattdessen wurde kostbarer Boden verschwendet, und doch ist bereits am
frühen Vormittag kein Parkplatz mehr zu finden.
Wer gezwungen ist, den Arbeitsplatz „Romed“ mit dem Auto anzufahren, der tut sich
ebenso schwer wie Menschen, die in ihrer Mobilität stark eingeschränkt sind, aber keinen Anspruch auf ein Behindertenparkplatz haben.
Der angebotene Zubringer zur Klinik ist nicht für jeden hilfreich, denn auch da muss man erst mal hinkommen.
Den gern empfohlenen ÖVP dafür zu nutzen, ist durchaus nicht jedem möglich. Das wird von Gesunden allzu leicht vergessen. So wird diese Wohnungsbau-Planung der Kbo-Inn-Salzach die ohnehin schon schwierige Parksituation noch verschärfen.
Für gesunde, gehfähige Patienten und Besucher ein schönes (+ weitläufiges!) Gelände, um frische Luft zu schnappen. Aber auch nur für die!
Vielen Dank DH . Du sprichst mir aus der Seele…
dass is alles wahr !
Ich finde es gut dass für die Auszubildenden und auch Personal Wohnraum im Klinikgelände geschaffen wird. Grundsätzlich scheint der vorgesehene Bereich möglich zu sein unter Berücksichtigung des Baumbestandes. Ob dann der östliche Baukörper städtebaulich mit 7 Stockwerken vertretbar ist muss sich im weiteren Verfahren zeigen. Wichtig wäre auch dass Wohnungen für Familien bei der Umsetzung berücksichtigt werden, da gerade für diese in Wasserburg kaum günstiger Wohnraum verfügbar ist.
Nicht außer Acht lassen darf jedoch die Stadt Wasserburg die Entwicklung von Bauflächen innerhalb des Gemeindegebietes. Ich denke dabei an die Flächen zwischen Köbingerbergstraße und dem ehemaligen Krankenhaus, wobei hier auch das ehemalige Krankenhaus mit einbezogen wird für den Fall, dass es nicht mehr für die Asylunterbringung benötigt wird. Auch westlich des Landschaftsweg sind Flächen für Bebauung vorhanden. Weitere Entwicklungsflächen befinden sich östlich von Rottmoos bis Kobl, dessen Bereich sogar eine Lage mit herrlicher Bergsicht ist. Reitmehring bietet Flächen zwischen dem Baugebiet Waldweg-Seestraße und Osterholzweg sowie südlich dem Baugebiet Schmidwiese. Es ist an der Zeit dass auch die Stadt eigenes Wohnbauland in Angriff nimmt.
Mir auch. Zuerst sollte einmal die Parkplatzsituation für Patienten, Besucher und auch Angestellte geklärt werden. Ein Parkhaus wäre hier die Lösung.
Wohnungen in der Nähe sind super, aber auch hier benötigt jede Wohneinheit mindestens einen festen Parkplatz.