Meister der Bundesliga-Hauptrunde - Sieg in Stuttgart trotz eines Schocks in der 23. Minute

Chapeau, Luis Prantl und Team: Der junge, neue Coach aus Wasserburg (2. von links – geboren im Jahr 2000) hat das geschafft mit seiner Mannschaft, von dem man zu Saison-Beginn kaum zu träumen gewagt hatte. Die Meisterschaft der Hauptrunde in der 2. Bundesliga der Basketball-Frauen. Als Favorit geht’s somit nun in die Playoffs.

In Stuttgart wurde dieser Coup mit einem 75:70-Sieg klargemacht am Wochenende . sogar mit einem Sieg Vorsprung zum Verfolger Heidelberg, der am letzten Spieltag eine knappe Niederlage hinnehmen musste.

Nun geht es also in die heiße Phase der Saison – die Playoffs stehen an. Das, worauf man die ganze Saison hingearbeitet hat und was jedes Basketball-Herz aufblühen lässt.

Wasserburg tritt in zwei Spielen gegen den TSVE Bielefeld an – Playoff-Beginn ist am kommenden Ostermontag zuhause in der Badria-Halle.

Sie trumpften auch in Stuttgart auf – die frischgebackenen Hauptrunden-Meisterinnen:

Danie Shafer (17 Punkte, 4 Rebounds, 2 Assists),

Kayla Simmons (20 Punkte, 15 Rebounds, 2 Steals),

Ira Weymar (8 Punkte, 2 Rebounds).Flo Kronast (2 Punkte),

Maria Perner (15 Punkte, 9 Rebounds),

Sophie Perner (13 Punkte, 2 Assists, 2 Steals)

sowie Manuela Scholzgart, Mona Bellin und Judith Denner.

Das Spiel in Stuttgart startete ausgeglichen. Beide Teams punkteten nahezu im Wechsel und nach vier gespielten Minuten stand es 12:8 für die Innstädterinnen. Doch nun packte Wasserburg noch eine Schippe drauf und sorgte für ein kleines Punktepolster bis zum Viertelende – 24:15.

Und auch im zweiten Viertel machten sie zunächst genau da weiter. In einem bis zum Ende sehr physischen Spiel erlaubten sie Stuttgart in den ersten drei Minuten des zweiten Viertels nur zwei Punkte und konnten sich so auf 34:17 absetzen. Zum Viertelende kam Stuttgart allerdings wieder etwas ran und es ging mit einem Zwischenstand von 40:29 in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel wurde es dann eng. Nach drei gespielten Minuten waren die Damen vom Inn nur noch mit 44:37 vorne.

Und dann der Schock: Kapitänin Sophie Perner musste wegen eines zweiten, unsportlichen Fouls die Halle verlassen und Wasserburg kämpfte nun ohne sie sowie ohne die nach wie vor verletzte Tess Santos und ohne Kiara Szenes weiter.

Auch Ira Weymar ging bereits angeschlagen in die Partie und biss bis zum Ende nun die Zähne zusammen. Trotz des Schocks in der 23. Minute behielt die Wasserburg die Führung bei und führte zum Ende des dritten Viertels mit 54:48.

Im letzten Viertel ging es dann ähnlich hitzig und eng weiter. Bei noch acht Minuten zu spielen war Stuttgart auf 54:53 dran an den Wasserburgerinnen. Doch Shafer, Simmons, Weymar, Scholzgart und Maria Perner behielten die Nerven und hatten sich als Ziel gesetzt, den Sieg für ihre Kapitänin nach Hause zu bringen.

Dabei ging es für das Heimteam um viel: Ein Sieg hätte die Playoffs gebracht. Immer wieder wurde Wasserburg von den Stuttgarterinnen gefoult – doch man zeigte an der Freiwurflinie Nervenstärke und verwandelte hochprozentig.

So konnte sich Wasserburg in der 35. Minute wieder etwas absetzen auf 63:55. Auch wenn es in den verbleibenden fünf Minuten zwischendurch noch hier und da etwas enger wurde, gaben die Innstädterinnen diese Führung nicht mehr her und trotzten damit allen Gegebenheiten und sicherten sich mit dem 75:70-Erfolg die Hauptrunden-Meisterschaft. Applaus!

Fotos: Stefan Pfuhl