Prominenter Coach heute beim D-Jugend-Spiel der SG Rott-Ramerberg - Unsere Bilder
A bissal unwirklich war das am heutigen Sonntag-Vormittag ja schon, dass er da neben einem vor der Auswechselbank am Ramerberger Sportplatz stand: Fußball-Weltmeister Lothar Matthäus war zu Besuch. Er kam als Coach der D-Jugend vom TSV Grünwald, die heuer in die Kreisliga-Gruppe mit der Spielgemeinschaft Rott-Ramerberg sowie Eiselfing-Griesstätt und noch drei weiteren Teams aus dem Landkreis Rosenheim eingeteilt ist.
Fotos: Renate Drax
„Schön ist es hier, so nah an den Bergen“, freute sich Matthäus in der Idylle von gelb-leuchtenden Löwenzahn-Wiesen umgeben. Sehr nahbar zeigte er sich allen gegenüber und auch zur Sonntag-Vormittags-Stunde konzentriert auf sein Amt:
Wie ernst er seinen Job als Jugendtrainer nimmt, wurde schnell spürbar. „Aufwachen, ihr seid nicht mehr im Urlaub – es gilt die Abseits-Regel, komm lauf und aufwachen, aufwachen“ – so rief Lothar Matthäus immer wieder vom Spielfeldrand seiner Mannschaft zu, die ganz schön gefordert war durch den Offensiv-Druck der Rotter und Ramerberger Nachwuchs-Spieler.
Nah dran: Die U13 der Rotter-Ramerberger Spielgemeinschaft (blaues Dress) war stolz heute, vor den Augen des berühmten Fußballers zu spielen. „Gestern war er noch in Dortmund“, sagte Leonhard, SG-Topscorer, anerkennend im Gespräch mit der Wasserburger Stimme. Dass sie am Ende heute Mittag auch noch mit 1:0 gegen die Gäste aus München gewonnen haben, das freute die Burschen aus Rott und Ramerberg unbandig.
Also sorry, Lothar Matthäus!
Nach drei Partien führen sie aktuell nun die Kreisliga-Tabelle an.
Und auch unter den zahlreichen Zuschauern heute war man beeindruckt, dass „so jemand wie Matthäus“ so etwas mache – auch in seiner Rolle als Vater fanden das viele bemerkenswert. Das müsse er ja nicht tun, „so was hier am Sonntag-Vormittag …“
Ganz Papa-Coach sprach er vor allem immer wieder auch seinen eigenen Sohn motivierend an, der im Alter von nur neun Jahren bereits bei der U13 mitspielt. (Aus Personen-Schutzgründen schreiben wir keinen Vornamen und ordnen dem Buben auch kein Bild zu.)
Für ihn ein unvergessener Moment: Florian Berger (links), der Jugendtrainer der SG Rott-Ramerberg beim Abschlagen mit dem Weltmeister Lothar Matthäus …
Bei der Weltmeisterschaft 1990 in Italien führte Matthäus im deutschen Mittelfeld Regie und erzielte vier Tore. Im Finale gegen Argentinien siegte Deutschland mit 1:0 und wurde Weltmeister. Es ist sein sportlich bedeutendster Erfolg …
Das Jahr 1990 war der Höhepunkt von Matthäus’ Karriere, der in diesem Jahr noch vier persönliche Auszeichnungen erhielt: Deutschlands Fußballer des Jahres, Ballon d’Or („Europas Fußballer des Jahres“) sowie Weltfußballer und Weltsportler des Jahres.
Matthäus gilt als einer der wichtigsten Spieler der deutschen Nationalmannschaft. Von 1979 bis 1983 war er in den U-Auswahlen der Bundesrepublik aktiv, bereits ab 1980 kam er auch für die A-Auswahl zum Einsatz. Sein erstes Spiel bestritt er bei der EM 1980 in Italien, die seine Mannschaft letztlich gewann. Ab 1982 war Matthäus Leistungsträger in der Nationalmannschaft. Er nahm an den Weltmeisterschaften 1982 in Spanien, 1986 in Mexiko, 1990 in Italien, 1994 in den Vereinigten Staaten sowie 1998 in Frankreich teil; dazu an den Europameisterschaften 1984 in Frankreich, 1988 im eigenen Land sowie 2000 in Belgien und den Niederlanden. Von 1987 bis 1994 war er Mannschaftskapitän des DFB-Teams.
Er hält außerdem mit 150 Länderspiel-Einsätzen bis heute den Rekord als Spieler des DFB. Mit fünf gespielten WM-Turnieren ist Matthäus neben Rafael Márquez, Lionel Messi und Cristiano Ronaldo einer von vier Feldspielern und der erste, der dies erreicht hat. Zusätzlich war er mit 25 Einsätzen bei Weltmeisterschaften bis zum Jahr 2022 alleiniger Rekordhalter.
Nach seiner Spielerkarriere war er von 2001 bis 2011 als Trainer in Österreich, Serbien und Montenegro, Brasilien und Israel sowie als Nationaltrainer für die A-Auswahlen Ungarns und Bulgariens. Anschließend ging er zum Fernsehen und arbeitet seitdem dort vor allem als Gesprächspartner bei Fußball-Liveübertragungen für den Pay-TV-Sender Sky und den Privatsender RTL.
Im Alter von 57 Jahren bestritt Matthäus am 13. Mai 2018 ein Punktspiel für seinen Jugendverein 1. FC Herzogenaurach, der am vorletzten Spieltag bereits als Meister der siebtklassigen Bezirksliga Mittelfranken Nord feststand. Beim 3:0-Sieg gegen die SpVgg Hüttenbach-Simmelsdorf wurde er nach 50 Spielminuten ausgewechselt. Es sei immer sein Wunsch gewesen, sein letztes Pflichtspiel für seinen Jugendverein zu machen (Quelle Wikipedia).
Und jetzt mit 63 Jahren steht er heute als Trainer der D-Jugend vom TSV Grünwald am Spielfeldrand in Ramerberg – und am 11. Mai beim Kreisliga-Punktspiel seines U13-Teams gegen die SG Eiselfing-Griesstätt dann auch in Eiselfing.
Ein paar weitere Eindrücke zum Spiel heute
Schiri Markus Hohenegger (Bild unten) freute sich heute ebenso, das Jugend-Spiel pfeifen zu können und mit Lothar Matthäus dann vielleicht noch ein paar Worte wechseln zu können.
Es ist doch schön, wenn Persönlichkeiten wie Lothar Matthäus sich für nichts zu schade sind.
Er hat damit direkten Kontakt zur jungen Fußball-Basis, was vielen anderen Akteuren abhanden gekommen ist.
Den jungen Fußball-Begeisterten bleibt zu wünschen, dass sie immer Freude an ihrem Sport haben.
Den Ramerberger Fußballern wünsche ich ganz besonders eine zeitgemäße Spielstätte in naher Zukunft.
Schreibe sonst nie etwas an Kommentaren, aber Matthäus war einer der besten, wenn nicht der Beste, den wir je gehabt haben.
In Puncto Einsatzbereitschaft, Grell, Gier, Aggressivität, Siegeswillen unerreichbar.
Wenn die anderen liegen geblieben sind, ist er immer wieder aufgestanden – bis heute.
Er ist sich auch nicht zu schade für solche Aktionen – können sich so manche Profis von heute eine Scheibe abschneiden.
Der Lothar ist halt ein echter Franke
Man kann denken über den Lothar, was man will, aber ob als Spieler oder Trainer – er hat immer alles gegeben.
Man müsste ihm ein Denkmal setzen.
Er hätte auch den Bayern als Trainer gut getan, da bin ich mir sicher.
Lothar ist ein Spitzenexperte im Fußball, er wäre auch ein guter Trainer für die Nationalmannschaft – ebenso für den FC BAYERN!