Reise eines Bosniers beendet: Gleich drei Haftbefehle lagen vor - Geld oder Gefängnis?
In einem Regionalzug aus Kufstein hat die Bundespolizei am gestrigen Dienstag in Rosenheim einen Bosnier festgenommen, gegen den gleich drei Haftbefehle vorlagen. Der Mann wird voraussichtlich über hundert Tage im Gefängnis bleiben müssen.
Bei der grenzpolizeilichen Kontrolle des Zugreisenden konnte sich dieser mit seinem Pass ordnungsgemäß ausweisen. Im Polizeicomputer fanden die Beamten zu seinen Personalien allerdings verschiedene Hinweise: Wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis in drei Fällen sowie wegen fahrlässiger Körperverletzung in Tateinheit mit einem unerlaubten Entfernen vom Unfallort hatte er noch Geldstrafen offen, die von den Amtsgerichten in Lehrte und Hannover im Jahr 2022 verhängt worden waren.
Zusammengerechnet hatte der 36-Jährige einschließlich Verfahrenskosten Justizschulden in Höhe von rund 3.600 Euro.
Am Rosenheimer Bahnhof beendeten die Bundespolizisten die Reise des bosnischen Staatsangehörigen.
Er musste den Zug, der in Richtung München fuhr, verlassen und den Beamten zur Dienststelle folgen. Dort gelang es ihm weder, die geforderte Summe selbst zu begleichen, noch, einen Bekannten oder Verwandten zu finden, der ihm finanziell unter die Arme greifen hätte können. Somit blieb ihm keine andere Wahl, als die Haft in der Justizvollzugsanstalt Bernau anzutreten.
Die Gerichte hatten ersatzweise Freiheitsstrafen von insgesamt 103 Tagen festgelegt.
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