Aktuelle Themen bei Jahreshauptversammlung des Wasserburger Ortsverbandes behandelt
Für eine Jahreshauptversammlung eines Partei-Ortsverbandes mit eher wenig spannenden Themen wie Arbeits- und Kassenberichten war die jüngste Veranstaltung der CSU Wasserburg erstaunlich gut besucht. Ein paar Plätze hätte es noch gegeben, aber ansonsten war der Saal beim Huber-Wirt am Kellerberg gut gefüllt. Das lag wohl hauptsächlich daran, dass zwei Frischlinge – nicht in der Politik, aber auf neuen Positionen – angekündigt waren: Bezirksrat Matthias Eggerl und Landtagsabgeordneter Sebastian Friesinger. Beide seit November 2023 in ihren Ämtern und beide qua Herkunft mit Wasserburg eng verbunden. Die Kandidatin für die Europawahl aus dem CSU-Kreisverband Rosenheim, Sigrid Knothe, kam dann noch spontan dazu.
Die mehrfache Gelegenheit, Fragen zu stellen, wurde dann auch vom Publikum ausgiebig angenommen. Für den Landtagsabgeordneten Friesinger ging es viel um Bürokratieabbau. Besonders bei mehreren Mittelständlern war gewaltige Frustration zu spüren. Friesinger, der unmittelbar von einem runden Tisch zum Thema kam, nahm dabei auch die eigene Regierung in die Pflicht. Auch wenn das Gros der Belastungen aus dem Bund kämen, „müssen wir in Bayern das Thema ernst nehmen und endlich liefern“, weil die gegebenen Umstände das Vertrauen der Bürger und der Unternehmer in die Politik untergraben. Ziel müsse es ganz generell sein, den Staat zurückzuschrauben und „die Eigenverantwortung wieder mehr ins Zentrum rücken“. Da gelte es auf die Bundespolitik einzuwirken, aber „wir müssen in Bayern beginnen“.
Eggerl, auch Vorsitzender des Vereins Rosenheimer Nachtexpress, auf den vier Nachtbuslinien für Discoschwärmer im Landkreis Rosenheim zurückgehen, setzte sich für das Rufbustaxi-System ROSI im nördlichen Landkreis Rosenheim ein. Die ROSI-Busse und -App hätten sich rund um den Chiemsee bereits bewährt. Gerade für Wasserburg biete ROSI die Chance „einer machbaren Anbindung des ländlichen Raums mit öffentlichen Verkehrsmitteln“. „Der Azubi zur Arbeit und vom Feiern nach Hause, die Rentner zum Kaffee oder zum Einkaufen oder wenn man nach dem Kino noch ein Bier trinken will“, nannte Eggerl Beispiele, wo flexible Fahrzeiten gefragt sind oder Lücken der großen Buslinien geschlossen werden können.
Auch im Tätigkeitsbericht des Ortsvorsitzenden Wolfgang Schmid ging es um öffentlich Relevantes: Der Ortsverband will das neue Format der Stadtteilgespräche fortführen und verstetigen. Von Juni bis Oktober hatte man sich letztes Jahr im Burgerfeld, in der Burgau, der Altstadt und in Reitmehring Zeit für die Bürger genommen. Stets waren mehrere Stadträte und auch immer wieder Friesinger und Eggerl vor Ort, um bei einem Kaffee oder eine Halben Bier und Handwurst die verschiedenen Anliegen in Ruhe ausreden zu können. Das soll 2024 wiederholt werden.
Schließlich galt es auch die Formalia der Mitgliederversammlung zu erledigen. Die Kassenprüfer Hans Köck und Otto Zwiefelhofer bescheinigten der Schatzmeisterin Simone Huber eine ordentliche Kassenführung. Die Schatzmeisterin wurde genauso wie der gesamte Vorstand einstimmig entlastet. Schließlich war auch die Bundestagswahl 2025 schon Thema: Für die Kreisvertreterversammlung wurden Simone Huber, Jakob Schedel, Matthias Bieniek, Heike Maas und Annette Küspert sowie deren Ersatzleute als Delegierte gewählt. Sie werden über die Kandidaten der CSU im Rosenheimer Land für den Bundestag entscheiden.
Foto (von links): Wolfgang Schmid, Ortsvorsitzender CSU Wasserburg, Sigrid Knothe, CSU-Kandidatin Europawahl 2024, Sebastian Friesinger, Heike Maas, stellvertretende Ortsvorsitzender der CSU Wasserburg, und Matthias Eggerl, Bezirksrat.
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