Rumäne wurde mit 3.000 Euro vor Haft bewahrt - Zwei andere entlarven die Finger-Abdrücke
Die Bundespolizei hat jetzt bei Grenzkontrollen auf Höhe Kiefersfelden im Landkreis nacheinander drei Männer verhaftet. Zwei von ihnen, ein Pakistaner und ein Marokkaner, fanden sich gestern im Gefängnis wieder, wo sie jeweils über 100 Tage bleiben müssen. Der Dritte, ein gesuchter, rumänischer Staatsangehöriger, konnte seine Reise heute nach kurzem Zwischenstopp fortsetzen. Diesen Umstand hat er in erster Linie seinen „guten Bekannten“ zu verdanken.
Der Rumäne war in einem Reisebus unterwegs. Bei der Überprüfung seiner Personalien an der Inntalautobahn stellten die Bundespolizisten fest, dass gegen ihn ein Strafbefehl des Amtsgerichts Rosenheim aus dem vergangenen Jahr vorlag. Demnach hatte er einschließlich Verfahrenskosten eine Geldstrafe von rund 3.200 Euro wegen Beleidigung in Tateinheit mit einem Verstoß gegen das Waffengesetz zu zahlen.
Da er nicht über so viel Geld verfügte, wurde ihm eröffnet, dass er – wie gerichtlich angeordnet – ersatzweise für die Dauer von 103 Tagen ins Gefängnis gehen müsste. Angesichts der drohenden Haft versuchte der 39-Jährige, einige Freunde auf telefonischem Weg dazu zu bewegen, ihm die geforderte Summe auszulegen. Tatsächlich zahlten die Kumpel des Mannes 3.000 Euro bei einer Polizeidienststelle in Schwaben ein. Die übrigen knapp 200 Euro konnte er selbst aufbringen. Anschließend durfte er seine Reise fortsetzen.
Ein Pakistaner hingegen muss in der Justizvollzugsanstalt Bernau eine 109-tägige Ersatzfreiheitsstrafe verbüßen. Das Amtsgericht Passau hatte dem 42-Jährigen wegen Diebstahls eine Geldstrafe in Höhe von rund 1.600 Euro auferlegt. Dieser Umstand stellte sich allerdings erst in der Rosenheimer Bundespolizei-Inspektion heraus.
Bei der vorausgegangenen Kontrolle im Fernreisezug auf Höhe Kiefersfelden war den Beamten zunächst noch nicht bekannt, dass der Mann von der Justiz gesucht wurde, da er keine überprüfbaren Papiere mitführte. Auch über eine Fahrkarte verfügte er nicht. In der Dienststelle kam wenig später mithilfe seiner Finger-Abdrücke ans Licht, dass gegen ihn ein Haftbefehl vorlag. Den geforderten Betrag konnte er nicht zahlen.
Daher musste er seine Haft im Bernauer Gefängnis antreten. Dort wird er sich voraussichtlich auch mit den Strafanzeigen wegen versuchter, illegaler Einreise und Leistungs-Erschleichung auseinander zu setzen haben.
Wegen illegalen Aufenthalts in der Bundesrepublik hatte das Stuttgarter Amtsgericht im Jahr 2021 eine Geldstrafe von 600 Euro für einen marokkanischen Staatsangehörigen festgelegt. Der 27-Jährige war mit einem Reisebus aus Italien in Richtung München unterwegs. Offenbar wollte er die Beamten in der Kontrollstelle bei Kiefersfelden über seine wahre Identität täuschen. Dazu händigte er den Bundespolizisten einen spanischen Ausweis aus, der sich jedoch als Fälschung erwies.
Auch in diesem Fall sorgten die Finger-Abrücke des jungen Mannes bezüglich seiner Identität für Klarheit. Der gesuchte, marokkanische Migrant wurde wegen seines unerlaubten Einreiseversuchs und Urkundenfälschung angezeigt. Anschließend brachten ihn die Bundespolizisten in die Justizvollzugsanstalt nach Bernau, wo er mangels finanzieller Möglichkeiten seine 60-tägige Ersatzfreiheitsstrafe verbüßen muss.
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