Gelebte Energiewende: Gemeinderat gibt grünes Licht fürs Ausloten innovativer Chance
Auf den Dächern von Bauhöfen eine Photovoltaik-Anlage in Betrieb nehmen – mancherorts in Bayern ist das schon der Fall. Auch in Rott könnte es bald soweit sein – jedenfalls wurde genau das jetzt ausführlich im Gemeinderat diskutiert.
Denn wie Bürgermeister Daniel Wendrock in der jüngsten Rathaus-Sitzung zum Thema Ausschreibung noch einmal klar verdeutlichte: Das Dach beim Bauhof in Meiling ist dringend sanierungsbedürftig und muss erneuert werden. Nur wie genau? Wären da nämlich nicht die immensen Kosten und Rott muss – wie berichtet – extrem sparen.
Aber Sepp Kirchlechner von den „Bürgern für Rott“ brachte es hier schnell und unmissverständlich auf den Punkt in der Diskussion: Das neue Dach am Bauhof müsse tauglich sein für Photovoltaik – alles andere wäre in der heutigen Zeit eine Farce.
Auf seine Frage, wie es denn um die Halle grundsätzlich bestellt sei, lautete die Antwort der Verwaltung dagegen: Die Rotter Bauhof-Halle aus dem Jahr 1981 selbst sei geradezu ein Aushängeschild für die ganze Region – „so an Bauhof werst so schnell hier ned finden“, sagte der in der Sitzung anwesende Bauamts-Mitarbeiter Peter Perfler, der die Dach-Sanierung betreffend ein sogenanntes Folien-Dach anstelle eines Bitumen-Daches vorstellte. Was aber schon rund 270.000 Euro netto ausmachen würde – ohne Photovoltaik-Anlage.
Hans Gilg von den „Bürgern für Rott“ hakte nach, denn er sei ohnehin absolut kein Freund von Plastik-Dächern. Und Matthias Eggerl von der CSU wiederum brachte die Photovoltaik betreffend das Beispiel eines Bürger-Solarwerks nach Babenshamer Vorbild in die Debatte.
Zur Info: Die Firma „Bürgerenergie Chiemgau“ hat Anlagen
auf kommunalen Dächern in Babensham projektiert und
mit Bürgern der Gemeinde finanziert – über die Zeichnung von Genossenschafts-Anteilen.
Der Rotter Bürgermeister Wendrock bekam dann letztendlich vom Gremium grünes Licht dafür, die genaue Dach-Art noch einmal prüfen zu lassen und Angebote einholen zu lassen, was eine Photovoltaik-Anlage kosten werde – hier vor allem auch mit dem Blick auf eine etwaige Bürger-Beteiligung …
Foto: WS-Archiv
Das ist ein guter Plan.
Gerade eine Gemeinde mit wenig finanziellem Spielraum sollte die Bürger mit einbinden.
Nur so kann die Energiewende gelingen.
Ganz gut gefällt mir auch das Vorhaben, an der Autobahn noch mehr PV zu installieren, wie aktuell gerade im Landkreis Mühldorf geplant.
Ich würde dann auch noch mehr die Energie aus Wasserkraft voranbringen, vor allem deshalb, weil die Flüsse in der Regel immer Wasser führen.
Windkraft sollte mehr in Küstennähe betrieben werden, gerade im Hinblick auf die Rentabilität eines WKW.
In Babensham hat man es gemacht, als es keine Alternativen in dieser Anlageklasse gab. Jetzt aber muss man attraktiver sein als 3% Festgeld ohne Ausfallrisiko. Das wird sich für Bürgerenergie Chiemgau kaum mehr lohnen.
@ wimmi
Erneuerbare Energien werden ja nicht installiert, um damit Geld zu verdienen, dann könnte man es ja gleich sein lassen.
Gerüchteweise wollen wir uns doch aus der Abhängigkeit von anderen Ländern verabschieden.
Konsequenterweise müssten wir dann aber auch von Öl aus bestimmten Ländern verabschieden.
Also im Ergebnis doch eine etwas komplexere Thematik.
Ich persönlich freue mich über jegliche Aktion, die dazu beiträgt, den Verbrauch an fossilen Energieträgern zu reduzieren.
Der Ertrag eines Festgeldkontos ist in diesem Kontext sekundär.
Achso, so hab ich das noch gar nicht gesehen. Es geht also gar nicht ums Geld.
Wenn ich hier investiere, kann ich guten Gewissens 2 Autos fahren und 2 mal im Jahr in Urlaub fliegen?
Hoffentlich geht die Firma nicht pleite, sonst hab ich kein Geld mehr zum Verreisen.
Und gut, dass es bei den satten Ölgewinnen keine Bürgerbeteiligung gab.
Die Investoren würden sich nicht fliegen trauen.
Dieses Argument macht nicht das Festgeldkonto sekundär, sondern die Bürgerbeteiligung im Allgemeinen.