Gemeldete Zahl der Menschen ohne Job im Landkreis fast gleich zum Vorjahr
Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote im April bei 2,7 Prozent und um 0,2 Prozent höher als vor einem Jahr (Vormonat: 2,8 Prozent). Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen beträgt 3.955. Hier sind 2.171 Männer und Frauen nach dem SGB III bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet – 212 weniger als im Vormonat.
Das Jobcenter im Landkreis Rosenheim kümmert sich nach dem SGB II um 1.784 arbeitslose Kunden, 56 weniger als im März. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.772 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.902 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
„Auch in den vergangenen Wochen war viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt: 2.750 Menschen haben sich insgesamt neu oder erneut im ganzen Agenturbezirk oder bei den Jobcentern gemeldet und knapp 3.100 Personen haben sich in dem Zeitraum abgemeldet. Weil die Zahl der Abmeldungen über der der Zugänge lag, ist die Arbeitslosigkeit in den vergangenen Wochen um 350 auf 8.780 Personen gesunken. Erfreulich ist dabei, dass dieser Rückgang über verschiedene Personengruppen hinweg zu beobachten ist“, sagt heute Dr. Nicole Cujai, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim.
Die Arbeitslosenquote ist im ganzen Bezirk um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent zurückgegangen.
Als einen der Gründe für den leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit nennt die Agenturleiterin die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt, die sich in den vergangenen Wochen fortgesetzt habe: Weitere Betriebe aus den sogenannten witterungsabhängigen Berufsfeldern wie Gartenbau / Floristik (-39 arbeitslos gemeldete Menschen), Hoch-, Tief- und (Innen)Ausbau (-103) und dem daran angrenzenden Wirtschaftsbereich Führerin / Führer von Fahrzeug- und Transportgeräten (-37) sowie aus den Tourismus-, Hotel und Gaststättenberufen (-53) und dem daran angrenzenden Bereich Lebensmittelherstellung und -verarbeitung (-46) haben Beschäftigte zurückgeholt, die sie über die Wintermonate freigestellt
hatten. Weil in diesen sogenannten „Außenberufen“ mehr Männer als Frauen arbeiten, ist die Zahl der Männer, die arbeitslos gemeldet sind, stärker zurückgegangen (-330) als die der Frauen (-20).
Dr. Cujai führt mit Blick auf den Arbeitsmarkt weiter aus:
„Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist für diese Jahreszeit üblich. Doch gibt es für den Arbeitsmarkt in unserer Region – wie auch in Deutschland insgesamt – durch die aktuelle Situation weiterhin konjunkturelle Herausforderungen. Dies führt bei Betrieben dazu, dass diese an ihrem angestammten Personal festhalten und bei Neueinstellungen zurückhaltender agieren.
So waren im April 760 Menschen im ganzen Agenturbezirk mehr arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr.
Andererseits haben aber auch die sogenannten „3 D“ (Demographie, Digitalisierung, Dekarbonisierung) Einfluss auf den Arbeitsmarkt. Dies führt dazu, dass Unternehmen zusätzlichen Personalbedarf haben.
Die Zahl der gemeldeten Stellenangebote ist mit 4.710 im historischen Vergleich weiterhin hoch und in einigen Wirtschaftsbereichen wie Pflege, IT oder Informations- und Kommunikationstechnologie sowie in den Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufen sind mehr Stellenangebote als Bewerber gemeldet“, erklärt die Agenturleiterin.
Sie nimmt dies zum Anlass die Frauen und Männer, die nach einer Familienphase in den Beruf zurückkehren möchten, direkt anzusprechen: „Nutzen Sie in
den kommenden Wochen die digitale Vortragsreihe „MAI Way – Fit für den beruflichen Wiedereinstieg“ der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der oberbayerischen Arbeitsagenturen (wir berichteten): Diese bieten sieben verschiedene Vorträge von Expertinnen
und Experten an. Informieren Sie sich und sichern Sie sich einen der zahlreichen angebotenen Arbeitsplätze“, sagt sie.
Alle Termine und weitere Informationen – auch zur Anmeldung – können in der Veranstaltungsdatenbank unter https://web.arbeitsagentur.de/portal/metasuche/suche/veranstaltungen, wenn bei Ort nur „online“ eingegeben wird, aufgerufen werden.
Abschließend wendet sich die Agenturleiterin direkt an die Arbeitgeber und sagt:
„Wir möchten Sie dabei unterstützen, sich ihr dringend benötigtes Fachpersonal zu sichern. Sprechen Sie Ihre Ansprechpartnerin / Ihren Ansprechpartner beim Arbeitgeberservice gerne an, oder kontaktieren Sie die Kolleginnen und Kollegen unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 20, und lassen Sie sich darüber beraten, welcher der richtige Weg für Sie ist.
Die Angebote reichen von der Unterstützung bei der Kontaktaufnahme zu Bewerberinnen und Bewerbern über Probearbeit bis zu einem sogenannten Eingliederungszuschuss und / oder der Qualifizierung direkt am Arbeitsplatz. Das letztgenannte Angebot gilt übrigens auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bereits in Ihrem Betrieb beschäftigt sind.
Zudem hat die Bundesregierung das Programm „Job-Turbo“ (https://www.arbeitsagentur.de/k/job-turbo) ins Leben gerufen, durch das speziell die Integration von Menschen mit Fluchthintergrund in Arbeit oder Ausbildung unterstützt werden soll. Wichtig ist jeweils, dass die entsprechenden Fördervoraussetzungen erfüllt sind.“
Aktueller Stand auf dem Ausbildungsmarkt – Start im September:
Die Vorsitzende der Geschäftsführung sagt mit Blick auf die Situation auf dem Ausbildungsmarkt:
„Im April waren bei der Agentur für Arbeit Rosenheim noch 1.930 offene Ausbildungsstellen mit Starttermin im Herbst registriert. Knapp die Hälfte der Angebote, die die Bertriebe seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober gemeldet haben, sind bereits besetzt.“
Dr. Cujai wendet sich direkt an die jungen Frauen und Männer, die im Sommer die Schule abschließen und noch nicht wissen, wie es danach für sie weitergeht, und sagt: „Rufen Sie unsere Berufsberater am besten gleich unter der Rufnummer 08031/202-222 an. Die Kollegen unterstützen dabei, die passende Ausbildung oder fortführende Schule oder die richtige Studienrichtung zu finden und helfen bei der Suche nach Angeboten und bei Bewerbungen.“
Tipps für junge Menschen zur beruflichen Orientierung / Ausbildungsplatzsuche:
• Mehr als 240.000 Angebote für Ausbildungsplätze und duale Studiengänge können
unter https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche/ aufgerufen werden.
• Das digitale Erkundungstool für Ausbildung und Studium der BA Check-U bietet
Möglichkeiten, mehr über die eigenen Stärken herauszufinden, um so den passenden Ausbildungs- / Studienplatz zu finden.
• Unter https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/ werden viele Berufe vorgestellt.
• Am Samstag, 4. Mai, finden in Rosenheim gleich zwei große Ausbildungsmessen statt:
Von 9.30 bis 15.30 Uhr ist in der AuerBräu-Festhalle auf der Lorettowiese in Rosenheim die Veranstaltung „IHKjobfit!“ (https://www.ihkmuenchen.de/Microsites/JobFit/Rosenheim/) – mit Schwerpunkt auf Berufen der Industrie- und Handelskammer.
Ergänzend findet von 9 bis 16 Uhr in der Gabor-Halle (Ebersbergerstr. 32a) die Rosenheimer Ausbildungsmesse (https://futurefitconsulting.de/ausbildungsmesse/) statt, die viele weitere Berufsfelder abdeckt.
Eine vorherige Anmeldung ist für die Messen nicht erforderlich.
Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirks Rosenheim:
Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent
(Vormonat: 4,6 Prozent; April 2023: 4,2 Prozent). Derzeit sind 1.711 Bürgerinnen
und Bürger ohne Arbeit. Bei den Kundinnen und Kunden, die nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) III
durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, verringerte sich die Zahl der arbeitslos
gemeldeten Menschen um 30 auf 811. Für 900
arbeitslose SGB II–Kundinnen und –Kunden, 35 mehr als im März, ist das Jobcenter
Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.224 erwerbsfähige
Leistungsberechtigte, die in 1.707 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im April eine Arbeitslosenquote
von 2,2 Prozent auf (Vormonat: 2,2 Prozent; April 2023: 2,0 Prozent). Das entspricht 1.579 beschäftigungslosen Bürgerinnen und Bürgern. Davon sind 870
Männer und Frauen, 15 weniger als vor einem Monat, nach dem SGB III in den Agenturen für Arbeit Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 709 arbeitslose Kundinnen und Kunden, 8 mehr als im März, werden nach dem SGB II durch das Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen betreut. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.320 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.757 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.539 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos
gemeldet. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 2,7 Prozent (Vormonat:
2,9 Prozent; April 2023: 2,5 Prozent).
Davon sind 947 arbeitslose SGB III–Kundinnen und –Kunden bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 98 weniger als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II–Empfängerinnen und –Empfänger nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als „zugelassener
kommunaler Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Dort sind 592 Menschen arbeitslos gemeldet, 18 mehr als im März. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.380 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.129 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
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