Letzter öffentlicher Versammlungsraum in der Altstadt und Inn-Terrasse werden umgebaut

Wer das Vereinsleben in Wasserburg kennt und um die Möglichkeiten weiß, die Vereine haben, ihre Versammlungen durchzuführen, wird diese geplante Baumaßnahme nicht als wünschenswert einschätzen. Der rückwärtige Saal und die Inn-Terrasse beim Gasthof und Hotel Paulaner am Marienplatz sollen geschlossen werden. Stattdessen soll eine Wohnung errichtet werden. Mit diesem Vorhaben hatte sich gestern der Bauausschuss der Stadt Wasserburg zu befassen.

In seiner einleitenden Vorstellung des Projekts betonte Bürgermeister Kölbl in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses, dass eine solche Baumaßnahme im Grunde „nicht wünschenswert“ sei, denn die Stadt müsse auch daran denken, dass den zahlreichen Vereinen die Möglichkeit bleiben müsse, ihre Vereinssitzungen abzuhalten. Doch gerade im Zuge der Corona-Pandemie stockte bei vielen Wirten das Geschäft. Und mit dem Saal beim Paulaner soll nun der letzte Saal in einer Gaststätte im Bereich der Innenstadt geschlossen werden.

Christian Stadler (Grüne) merke an, dass man angesichts dieser Situation bei der Neuvergabe des Cafésito am Altstadtbahnhof darauf achten sollte, dass hier die Möglichkeiten von Vereinstreffen möglich bleiben müssten. Christian Peiker (SPD) wandte ein, dass es gerade für die älteren Mitbürger schwierig sei, wenn es im Bereich der Altstadt nunmehr keinen Versammlungsraum mehr geben werde. Wolfgang Schmid (CSU) sah hierbei auch den Wirt ein wenig in der Pflicht, denn wenn die Vereine stets hohe Saalmieten zahlen müssten und der Umsatz beim Wirt kein Kriterium mehr sei, dann fehle ihm hierfür ein wenig das Verständnis.

Bürgermeister Kölbl wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es umso wichtiger sei, das neue Feuerwehrhaus mit einem großen Saal für öffentliche Veranstaltungen zu planen.

Dem Bauauschuss blieb letztlich keine Wahl. Er gab mit allgemeinem Bedauern einstimmig grünes Licht für die private Umbaumaßnahme, die mit dem Denkmalschutz abgesprochen werden muss.