16 Apotheken als Anlaufstellen für Betroffene und deren Angehörige

In Stadt und Landkreis Rosenheim ist das Projekt „Demenzfreundliche Apotheke“ gestartet. Die teilnehmenden Apotheken bieten Demenz erkrankten Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen Beratung und Unterstützung an. 

Insgesamt dürfen 16 Apotheken in Stadt und Landkreis Rosenheim das grüne Logo der „Demenzfreundlichen Apotheke“ tragen. Dafür müssen die Apothekerinnen und Apotheker eine spezielle Schulungsreihe absolvieren. An Demenz Erkrankte und deren Angehörige erhalten in diesen Apotheken ab sofort eine spezielle Beratung und weitere Informationen über Hilfsangebote in der Region.

Florian Nagele, Pressesprecher der Apotheker in Rosenheim, nimmt selbst mit seinen Apotheken am Projekt teil. „Als Apotheke vor Ort sind wir oftmals Anlaufpunkt sowohl für Erkrankte, wie auch für Angehörige. Wir kennen häufig die Situation unserer langjährigen Stammkunden“, sagt er. „Durch das Projekt der „Demenzfreundlichen Apotheke“ ist es uns möglich, auf das regionale Netzwerk der notwendigen Anlaufstellen zuzugreifen und als eine Art „Lotse“ den Betroffenen zu helfen, indem wir über Möglichkeiten, Hilfe in Anspruch zu nehmen, informieren und an die richtigen Ansprechpartner verweisen können.“

Eine kürzlich durchgeführte bayernweite Umfrage des Wissenschaftlichen Instituts für Prävention im Gesundheitswesen der Bayerischen Landesapothekerkammer (WIPIG) unter allen „Demenzfreundlichen Apotheken“ ergab, dass drei Viertel der teilnehmenden Apotheken das Gefühl haben, Demenzerkrankten, deren Angehörigen und Pflegenden besser helfen zu können. 71 Prozent der Befragten gaben an, sich sicherer in der Beratung zum Thema Demenz zu fühlen. Dies zeigt, wie wichtig das Projekt und die dazugehörigen Schulungen für die Apotheken vor Ort sind. Die Umfrage zeigte weiter, dass 37 Prozent der Apothekerinnen und Apotheker ein- bis dreimal im Monat zu Demenz beraten, 14 Prozent sogar wöchentlich. Rund drei Viertel der Gespräche gingen dabei vom Apothekenpersonal aus. Das Engagement der Apothekenteams wurde dabei oft mit positiven Feedback und Dankbarkeit der Kundschaft belohnt.

Oberbürgermeister Andreas März und Landrat Otto Lederer loben das Projekt

„Menschen mit Demenz brauchen Akzeptanz, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Vertrautheit. Die demenzfreundlichen Apotheken im Rosenheimer Stadtgebiet sind neben den bereits vorhandenen Angeboten ein weiterer wichtiger Baustein, damit Erkrankte möglichst lange selbstbestimmt leben und ihre Angehörigen umfassend informiert werden können“, sagt Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März. „Studien gehen davon aus, dass sich die Zahl der Demenzerkrankten bis ins Jahr 2050 verdreifacht. Von daher müssen wir bereits jetzt das Gerüst aufbauen, um auch künftig die Betreuung und Beratung bei Demenz sicherzustellen. Darum bin ich froh, dass sich auch in Rosenheim Apotheken an dem Projekt beteiligen.“

Auch Landrat Otto Lederer begrüßt die Umsetzung des Projektes in der Region: „Als GesundheitsregionPlus setzen wir uns aktiv für die Bedürfnisse unserer Bürgerinnen und Bürger mit einer demenziellen Beeinträchtigung ein. Durch das Projekt „Demenzfreundliche Apotheke“ kommt jetzt ein weiterer Baustein hinzu. Betroffene und ihre Familien bekommen dadurch ein niedrigschwelliges Unterstützungsangebot in einem vertrauten Umfeld. Beratungs- und Hilfsstrukturen können dadurch früher genutzt werden. Die demenzfreundlichen Apotheken erweitern damit ein Netzwerk an regionalen Partnern, die im Landkreis Rosenheim für mehr Lebensqualität für Menschen mit Demenzerkrankungen und deren Angehörigen sorgen. Aus diesem Grund möchte ich mich bei allen teilnehmenden Apotheken herzlich bedanken.“

Die „Demenzfreundliche Apotheke“ wurde in der Region gemeinsam mit der Alzheimer-Gesellschaft Südostbayern, der Apothekerin Barbara Bindrum, die dort ehrenamtlich tätig ist, und dem WIPIG umgesetzt.

Das Projekt startete im Jahr 2014 auf Initiative des Qualitätszirkels Pharmazeutische Betreuung Augsburg der Bayerischen Landesapothekerkammer und der Alzheimer Gesellschaft Augsburg. Gegenwärtig nehmen 350 Apotheken in 51 Landkreisen und kreisfreien Städten an dem Projekt teil.

Die teilnehmenden Apotheken im Landkreis Rosenheim:

·         Frühlings-Apotheke  Bad Aibling

·         Marien-Apotheke Bad Aibling

·         Mangfall-Apotheke, Kolbermoor

·         Wendelstein-Apotheke, Kolbermoor

·         Kur-Apotheke, Bad Feilnbach

·         Marienapotheke, Oberaudorf

·         Biber-Apotheke, Brannenburg

·         Margareten-Apotheke, Brannenburg

·         Inn-Apotheke, Rohrdorf-Thansau

·         St. Martin-Apotheke, Halfing

·         Marien-Apotheke, Prien

·         Apotheke am Burgerfeld, Wasserburg

·         Sonnen-Apotheke, Feldkirchen-Westerham

·         Seemüller-Apotheke, Hausham

Die teilnehmenden Apotheken in der Stadt Rosenheim:

·         Heilig-Geist Apotheke, Rosenheim

·         Stephans-Apotheke OHG, Rosenheim