Im letzten Heimspiel der offiziellen Saison braucht Wasserburg heute Abend einen Sieg

Die großen Fußballverbände dieser Welt haben in den vergangenen Jahren aus den Untiefen ihrer Funktionärsbüros unzählige Ideen für Neuerungen und Reformen für den Fußball und seine Wettbewerbe ausgespuckt – die meistens, wenn nicht ausschließlich, der eigenen Gewinn-Maximierung galten, das Spiel aber nicht unbedingt attraktiver machten. Die Einführung von Playoffs – wie im Eishockey oder Basketball – war bislang noch nicht dabei. Auch wenn es diese Form der Entscheidungsspiele so (noch) nicht gibt, befindet sich der TSV 1880 Wasserburg gefühlt in eben solchen.

Am heutigen Freitagabend, 19.30 Uhr, kämpfen die Innstädter in ihrem letzten Landesliga-Heimspiel der Saison um Platz zwei. Um die Saison in die Verlängerung zu zwingen, müssen sie heute gegen Unterföhring nachlegen. Verfolger Hallbergmoos spielt nahezu zeitgleich heute daheim gegen den Aufsteiger und Spitzenreiter Grünwald.

Der TSV Grünwald ist längst durch als direkter Aufsteiger in die Bayernliga. Wasserburg ist zwei Spieltage vor dem offiziellen Saisonschluss als Zweiter auf dem Relegationsplatz nach oben mit 61 Punkten. Drei Punkte vor Hallbergmoos, dem noch einzigen Verfolger.

Am Showdown-Tag – dem Pfingstsamstag in der nächsten Woche muss Wasserburg noch zu Chiemgau Traunstein (Platz fünf) – Hallbergmoos tritt beim aktuell Achten in Forstinning an.

Wasserburg zeigte in den letzten Wochen starke Leistungen, die Spielfreude ist zurück und beim 1:0-Erfolg in Schwaig am vergangenen Freitag hat die Mannschaft von Trainer Florian Heller einmal mehr gezeigt, dass sie enge Spiele für sich entscheiden kann.

Der Coach verhilft seinen Spielern zu eben jener Mischung aus Lockerheit und Fokus, die sie brauchen, um erfolgreich zu sein: „Wir freuen uns auf das Spiel. Die Jungs sind heiß, alle wollen. Ich hoffe, dass wir wieder ein typisches Heimspiel zeigen können und natürlich dementsprechend auch das Ergebnis für uns einfahren können.“ Gleichzeitig schärft Heller die Sinne und spitzt die Aufmerksamkeit zu: „Darauf lag in der Spielvorbereitung der Fokus. Alles andere interessiert uns nicht. Demzufolge richten wir den hundertprozentigem Fokus auf das Spiel gegen Unterföhring“.

Auch gegen den FC Unterföhring müssen die Löwen wieder an ihr Limit kommen, denn auch wenn die Truppe von Trainer Andreas Faber derzeit nur Rang zwölf belegt, gehörte sie in den vergangenen Jahren immer zu den besten Mannschaften der Liga.

Faber hat es geschafft, aus zuletzt kleineren Möglichkeiten das Beste herauszuholen und mit seinem umgebauten Kader eine stressfreie Spielzeit zu erleben. Der 35-Jährige ist Rekordspieler und -torschütze seines Herzensvereins, den er seit zwei Saisons trainiert.

Als ehemaliger Offensivspieler ist er dem schönen Fußball zugeneigt, was sich im Torverhältnis von 60:67 widerspiegelt. Mit dem FCU ist Spektakel garantiert, aber den Löwen geht es um Ergebnisse. Wie das in den Playoffs eben so ist …

jah