Kunst, die zum Nachdenken und Hinterfragen des eigenen Konsum-Verhaltens anregt

Im Erdgeschoß im Obinger Rathaus sind aktuell die Skulpturen und Werke des Nöstlbacher Holzbildhauers Marco Bruckner zu sehen. Das Foto entstand bei der Vernissage mit von links mit de Bürgermeistern aus Obing – Josef Huber – und Pittenhart – Josef Reithmeier – sowie dem Künstler Marco Bruckner und Pittenharts 2. Bürgermeister Reinhard Schreiner.

Die Besucher der Vernissage wurden mit klassischen Klängen auf der Gitarre von Klaus Stöcklhuber gegrüßt. Sepp Reithmeier, als Bruckners Heimat-Bürgermeister freute sich, die Werke des international bekannten Künstlers im Obinger Rathaus, dem Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Obing, zeigen zu können.

Die Räume des hellen und modernen Rathauses eignen sich dazu bestens, so Reithmeier. In seiner Rede erinnerte er auch an die erste Begegnung mit dem Künstler, bei der es darum gegangen sei, eine Figur für den Taxenberger Kreisverkehr zu erschaffen.

Unter anderem sind Werke Marco Bruckners auch am Skulpturenweg um den Obinger See und in Wasserburg zu sehen.

Durch die Reisen zu den verschiedenen Terminen und Ausstellungen in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland haben sich bei Bruckner viele Eindrücke manifestiert, die er in seinen Werken zum Ausdruck bringt. Er sieht durch die Entwicklung der Menschen, die von Konsumdenken und Eigendarstellung geprägt ist, immer mehr die Ausbeutung der Umwelt und der Erde.

Die Evolution und die nach Geltung strebende Entwicklung der Menschheit drängt die Natur immer mehr in den Hintergrund, was Marco Bruckner in all seinen Skulpturen, durch die nach oben verjüngenden und dunklen Bereichen darstellt. Hohlräume und Lücken sollen diese Entwicklung versinnbildlichen.

Ganz hoffnungslos sei aber diese Entwicklung nach Ansicht des Künstlers noch nicht – in seinen Werken gebe es auch Helligkeit, die für ein Umdenken und eine positive Zukunft stehen würden. Die Werke sollen die Besucher zum Nachdenken und Hinterfragen des eigenen Konsum-Verhaltens anregen.

Marco Bruckners Figuren sind überwiegend aus Eschenholz gefertigt: Die Esche, der Baum steht für Frieden, soll ein friedliches Zusammenwirken zwischen Konsum, Macht, aber auch der Zukunft versinnbildlichen. Zudem will der Künstler aber auch mit dem Eschenholz, dass er von bereits abgestorbenen Bäumen verwendet, auf die negative Entwicklung in der Natur und dem damit verbundenen Aussterben von Teilen aus Flora und Fauna hinweisen.

Neben den Werken, mit der Marco Bruckner die Entwicklung in der Natur und Menschheit darstellt, bringt der gläubige Künstler in seinen religiösen Werken auch die Entwicklung im Glauben und der Kirche zum Ausdruck, die nach oben immer dünnen und filigran werdenden Figuren sollen das darstellen.

Die Ausstellung im Obinger Rathaus ist bis Ende Mai 2024 während der Öffnungszeiten der Gemeinde zu besichtigen.

Am kommenden Pfingstmontag startet in südlichen Landkreis Traunstein in Marquartstein dann seine nächste Ausstellung. Auf dem dortigen Rathausplatz erwarten die Besucher drei Skulpturen, die zusammen das Projekt des „Denk-mal-nach-Weges“ ergeben.

ekh