Interessanter Vortrag von Hans Urban im Soyener Rathaussaal
Wer die Vorträge von Hans Urban kennt, weiß, im ersten Teil geht es immer um allgemeine Fakten, die Klimakrise betreffend. So auch beim jüngsten Vortrag vergangene Woche in Soyen, bei dem viele interessierte Gäste kamen.
Für manch einen mag dieses Thema etwas nervend sein, jedoch ist es immer noch nötig, da beispielsweise der CO² Ausstoß noch nicht dauerhaft in dem Maße zurück geht, welches für eine Klimaneutralität 2040 notwendig wäre. Dabei ist CO² sparen oder, die Welt für unsere Kinder und Enkel lebenswert zu erhalten, gar nicht so schwer.
Zum Beispiel mit dem Bau einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach. Man kann damit nicht nur die kostenlose Energie der Sonne nutzen, sondern auch noch dauerhaft Geld sparen. Der Referent Hans Urban ging im weiteren Verlauf seines Vortrages auf die Vorteile einer eigenen Photovoltaikanlage ein, welche zusammengefasst am größten sind, wenn der selbst erzeugte Strom im eigenen Haushalt auch gleich selbst verbraucht oder gespeichert wird und nur wenn unbedingt nötig ins Netz eingespeist werden sollte. Denn dafür bekomme man heutzutage nicht viel Geld, wo hingegen der Spareffekt des für circa zwölf Cent/kWh selbst erzeugten Stromes sehr hoch ist, im Vergleich zum Netzbezug, mit Preisen meist nicht unter 35 Cent/kWh.
Idealerweise schaffe man sich auch gleich noch ein Elektroauto an, welches dann im besten Fall mit eigenem erzeugtem Strom, mit Kosten von zwei Euro auf 100 Kilometer bewegt werden kann. Fachlich neutral wurde jedoch von Hans Urban auch gesagt, dass das E-Auto nur ein Teil der Mobilitätswende sein könne und zusätzlich auch ein Umstieg auf Fahrrad und ÖPNV für einen klimaneutralen Verkehr in einer lebenswerten Zukunft notwendig sei.
Auch erwähnt wurden in dem 90-minütigen Vortrag die Möglichkeiten zur Speicherung des eigenen Photovoltaikanlagestromes, mit einem Speicher im Haus. Dabei lohnen sich diese bei den hohen Strompreisen heutzutage auch wieder. Zumindest wenn diese maximal so groß seien, dass sie den Nachtbezug abdecken. Als grobe Faustformel gelte hier, kWp der Photovoltaikanlage = kWh des Speichers.
Selbst wenn man nur an neun Monaten im Jahr eine Autarkie von circa 60-80 Prozent erreichen könne, so seien dies immer noch neun Monate mehr, als ohne Photovoltaikanlage und Speicher seinen Strom vom örtlichen Versorger zu beziehen.
Eine Erwähnung fand auch der Fakt, sich bei einer Neuanschaffung oder Erweiterung der bestehenden Photovoltaikanlage an den örtlichen Fachbetrieb zu wenden und nicht irgendwelchen Postwurfsendungen oder telefonischen Werbeversprechen glauben sollte. Meist seien diese Angebote am Ende preislich sogar teurer als die vom Betrieb nebenan.
Im Anschluss des Vortrags hatten die Besucher die Möglichkeit, Fragen an den Experten zu stellen. Diese gingen beispielsweise über die Haltbarkeit von E-Autoakkus oder das Thema Netzverträglichkeit / Netzausbau, was in Soyen eine nicht zu unterschätzende Herausforderung beim Thema Photovoltaikanlage ist.
Die manchmal auch humorvolle Art von Hans Urban, dieses Thema an seine Zuschauer zu übermitteln, hat hoffentlich auch in Soyen dazu geführt, dass sich der ein oder andere nun ein paar mehr Gedanken über seine zukünftige Stromerzeugung macht und wie man diese für eine lebenswerte Zukunft so ressourcenschonend wie möglich gestalten kann.
Text: Heiko Bräuer Fotos: SBB
von links nach recht: Hans Urban mit den Organisatoren Heiko Bräuer und Christine Böhm
Ah, mir stellts immer die Haare auf, wenn mir einer sagt, ich soll zum Co2-Einsparen ein neues Auto und PV Anlage kaufen. Es ist, als würde man einem Adipösen sagen, er soll statt Kohlenhydrate nur noch Fleisch essen und dafür mehr. Was anderes und mehr essen hilft halt nicht. Weniger Essen wäre die Lösung.
Und warum sollte ich eine Batterie kaufen, wenn ein ganzer Kontinent mit Industrie und Bevölkerung als konstanter Verbraucher an der Leitung hängt? Eine bessere Batterie gibts ja nicht. Warum sollte nur die PV auf dem eigenen Dach Co2 sparen?
Nicht ich und meine Anschaffungen sind die Lösung. Bei mir würde gelten: Weniger ist mehr. Anstatt, dass jeder mehr und mehr und mehr anschafft und baut, sollte Co2-Schädliches, das in die Jahre gekommen ist, durch sauberes ersetzt werden. Dann kommt sauberer Strom aus der Steckdose – genausoviel wie gebraucht wird. Den Rest verbrauchen alle anderen.
Wer behauptet, er baut eine PV aufs Dach um Co2 zu sparen, dem glaub ich kein Wort. Es geht nur ums vermeintliche Geld sparen, weil man ihnen sagte, der Arbeitspreis wird auf 50ct/kWh steigen (stattdessen wird künftig mittels smart meter Sonne und Wind 1:1 in den Preis eingehen aber die Grundgebühren steigen ins unermessliche auch für PV Besitzer).
Ich war zwar selber nicht dabei, aber als die erste Dampflok zum Einsatz kam, die stinkend und rauchend mit 15 km/h von Nürnberg nach Fürth tuckerte, ja da gab es auch Menschen, die dieses Stahlroß als „Teufelszeug“ bezeichnete.
Heute, ein paar Jährchen später, fahren zwar immer noch Dieselloks, doch diese werden weniger.
Genau so ist es auch mit der Energieversorgung der privaten Haushalte.
Viele Menschen haben erkannt, dass es schon eine feine Sache ist, wenn mir meine PV Anlage an einem schönen Tag so viel Strom liefert, um ein eAuto mehrere hundert Kilometer fortbewegen zu können.
Man kann diese Möglichkeit selbstverständlich auch ignorieren, es ist ja ganz normal, Öl aus den Emiraten oder Fracking Gas aus den USA zu uns zu transportieren, um es vor Ort zu verbrennen.
Kann mich noch gut erinnern, was vor ca. 15 Jahren der Auslöser war, künftig die Sonne anzuzapfen:
Es war ein heißer Tag mit über 30 Grad, als meine Ölheizung sich einschaltete, um Warmwasser zu produzieren.
Damit ist auch schon alles geschrieben zu diesem Thema.
So etwas von realitätsfremd .
Wir sitzen in einer dunklen Zwei-Zimmer-Wohnung ohne Balkon , mit sieben weiteren Parteien . Wo soll ich die Solarzellen aufbauen ?
Ich fordere für Menschen, die in der selben misslichen Lage sind, den Strom , Gas und Öl so zu verbilligen, dass ein Ausgleich zustande kommt .
Die PV-Nutzer bekommen ja die Anlagen nicht geschenkt! Die müssen auch erst investieren und nach einigen Jahren hat es sich Abbezahlt. Investiere in eine Helle Wohnung mit Balkon und mach eine PV daran, dauert etwas länger mit der Abbezahlung, aber es geht.
@Josef
Aus dem Kommentar geht nicht hervor, ob die acht Parteien in der dunklen Wohnanlage Eigentümer oder Mieter sind.
Egal, ein Gebäude mit acht Wohnungen hat auf jeden Fall ein bisschen Dach.
Und genau auf diesem Dach könnte doch eine Stromfabrik gebaut werden.
Sicherlich gibt es dazu den einen oder anderen Einwand, ich behaupte dennoch, wenn der Wille da ist …
Hallo Josef, wer kein eigenes Dach zum montieren einer Pv Anlage hat, kann sich doch bei den vielen Bürgersolarkraftwerken beteiligen.
Aber da muss erst mal ein paar tausend € investiert werden. Windkraft bietet auch Beteiligungen an.
Aber einfacher wäre nicht in Vorleistung zu gehen und alles subventioniert bekommen.
Es geht darum, dass jeder nach seinen Möglichkeiten einen Beitrag zu einer ökologischeren Zukunft leisten kann. Wer z.B. ein ungenutztes Dach hat, einen Balkon oder ein zugängliches Stück Fassade kann mit PV ein Stück eigenen Strom machen. Und jede Kilowattstunde selbst erzeugter Strom muss nicht teuer aus dem Netz bezogen werden und verdrängt anteilmäßig Strom aus fossilen Kraftwerken.
Strom lässt sich vielseitig und effizient einsetzen, eben auch zur Fortbewegung. Wer also gerade vor einer Kaufentscheidung steht, das Bewegungsprofil passt und da, wo das Auto ohnehin immer wieder steht, eine Lademöglichkeit hat oder realisieren kann, schadet der Umwelt mit einem E-Auto deutlich weniger als mit einem Verbrenner.
So eine PV Anlage ist schon klasse. Kann man sich doch Zuschüsse auf Kosten der Allgemeinheit, die eben nicht die Möglichkeit einer PV hat , die Anlange finanzieren.
Und noch besser, im Sommer hat man einen grossen Stromüberschuss, der dann tuer ins Ausland verkauft werden muss,
Wobei verkauf ist das falsche Wort. Bei zu viel Strom haben wir einen Negativ-Preis.
Bedeuetet, es muss bezahlt werden wenn jemand den Strom abnehmen soll. Also so wie beim Müll. Im Winter haben wir zuwenig eigenen Strom, hier bezahlen wir teuer den Einkauf.
Das ganze geht jährlich in die Milliarden. (ja Ihre Steuern)
Also los, baut mehr Wind und PV-Anlagen. Es kann nur besser werden.
Na, das siehst du jetzt aber durch deine ich-will-benachteiligt-sein-Brille, wie es in einem Sozialstaat eben so üblich ist.
Ich hab ein Haus mit Dach und auch Südteil (durch harte und lange Ausbildung finanziert). Aber ich hab keine PV. Das ist einfach ein viel zu schlechtes Investment. Sei froh, dass du das nicht machen kannst, dann brauchst keine Angst haben, dass du es irgendwann machen musst oder die Dachfläche bereitstellen musst, wo dann eine sogenannte Fachkraft die Kabel getrennt verlegt und das Kinderzeimmer in ein einziges Magnetfeld verwandelt (hoher Gleichstrom im Kabel) oder Leistungselektronik oder gar Li-Ion Akkus im Keller stehen. Nur weil man den Leuten erzählt, bald kostet der Strom viel mehr und wenn du heute noch kaufst, dann kriegst du dies und das geschenkt, muss es noch lange nichts Gutes sein. Bei Riester bekommt man auch vieles geschenkt, aber keiner, der bei Sinnen ist, schließt den Vertrag ab, wenn du damit erst anch 30 Jahren Rentenbezugszeit den Break Even erreichst aber nicht mehr verreisen kannst. Die größte Subvention bekommt ein PV Käufer übrigens vom chinesischen Staat.
Klar, wenn du nur in Sommernächten arbeitest und tagsüber das Auto laden kannst, mag der Break Even der PV bald erreicht sein, aber das Auto, das tagsüber mit Kabel an der Wand hängt oder im Winter nur mit teuren Strom fährt, muss halt auch irgendwie mit in die Rechnung mit rein.
Außerdem, ohne Zählergrundgebühr schafft man es auch mit der besten PV Anlage nicht. Die Grundgebühr beinhaltet Infrastrukturkosten und wird möglicherweise weit schneller steigen als der Arbeitspreis (wo man uns ja sagt, dass der Arbeitspreis mit Sonne und Wind so viel günstiger wird). Abhilfe schafft dir ein Smart-Meter (ohne PV und Großverbraucher ist die Grundgebühr gedeckelt = Subvention für alle). Da kannst, falls du verpflichtet wirst ein E-Auto zu kaufen, auch nachts den Windstrom von der Ostsee noch günstig tanken und tagsüber liefern dir die PV-Überschüsse der Nachbarn den Strom für 4ct/kWh. Da kann man dann auch Waschmaschine, Ofen, … zuschalten ohne die 10kW-Grenze der PV-Anlage beachten zu müssen. Wenn eine Wolke drüberzieht, musst auch nix unterbrechen.
Und in den Flautemonaten ist dein Strom dann auch nicht teurer als der von den PV-Besitzern. Du dagegen hast aber noch 20.000 Euro übrig. Da kannst dir Aktien von RWE oder E.On kaufen und bekommst gut 5% Dividendenrendite plus Wertsteigerung. Die 20.000, die in der PV stecken, verlieren jährlich an Wert und Leistung, müssen versichert werden und können von Unwetter zerstört werden… Wenn der Strompreis auf 50ct/kWh steigt, der PV-Besitzer aber nur 8 ct bekommt, dann bleiben 42ct/kWh für das Unternehmen, an dem du Beteiligungen hast, als Gewinn übrig. Du kannst dich also auf steigende Strompreise freuen. Und wenn die Zählergrundgeühr steigt, noch mehr. Zudem hat besonders RWE viele Investitionen in erneuerbare Energien laufen, so dass du guten Gewissens als grüner Investor auch mal eine Flugreise rechtfertigen kannst, wie die PV- und E-Auto-Besitzer das tun.
Also, Kopf hoch, du bist nicht auf der Verliererseite, wenn du dich mit privaten Häuslebauern vergleichst. Nur gegenüber Landwirten mit Großanlagen bist du wieder mal benachteiligt, aber das ist ein andere Fass und wenn man 100 mal benachteiligt wird, ist es auch nicht mehr so schlimm. Da muss man erstmal darüber nachdenken, warum man nicht so viel Grundstücksbesitz hast, dass du Großanlagenbetreiber werden kannst, aber Opa’s politische Gesinnung spielt nun wirklich keine Rolle mehr.
Hart… aber da ist viel wahres dran…
@Elektrobert
2 Häuser in Deutschland, 3 Wohnungen im Ausland.
Aber nein ich habe nicht die „ich-will-benachteiligt-sein-Brille“ auf.
Dennoch erachte ich es als vollkommen unsozial, dass Hausbesitzer ich ihre PV Anlage durch, die EEG-Umlage fianzieren lassen. Und dies eben im Wesentlichen auf dem Rücken derer, die das eben magels eigener Immobilie nicht können.
Wer eine PV will, kein Problem kann er machen auf eigene Kosten und ohne Einspeisung ins Netz, was dann wieder alle finanzieren müssen.
@cnguyen
Zunächst einmal möchte ich ganz dezent darauf hinweisen, dass ich meine PV Anlage samt Speicher ohne irgendwelche Zuschüsse erworben habe.
Wie richtig angemerkt, produziert die Anlage im Sommer tatsächlich mehr Strom, als man überhaupt verbrauchen kann. Soweit so gut.
Der Energieriese bezahlt für den erhaltenen Strom einen überschaubaren Betrag, wogegen er im Winter, wenn die Eigenproduktion bei weitem nicht ausreicht, den Normaltarif berechnet.
Im Ergebnis ist es dennoch so, dass man mit eigen erzeugtem Strom billiger fährt, als wenn man Heizöl, Benzin, Diesel, Gas oder was auch immer einkauft, um damit die Hütte warm zu halten.
Die angesprochene „Milliardenverschwendung“ ist im Übrigen der Tatsache geschuldet, als insbesondere im norddeutschen Raum der Windkraftbetreiber seinen Strom nicht einspeisen kann, weil die Netze voll sind. Für diesen Ausfall bekommt der Windkrafter eine Vergütung, obwohl er nichts einspeist.
Es gibt also noch Möglichkeiten, das System zu optimieren, was aber nichts daran ändert, wenn es irgendwie geht, insbesondere die Sonne zu nutzen.
Beim Wind ist das so eine Sache, der rechnet sich mehr im Norden.