Vier Kommunen im Landkreis haben Gewerbesteuer-Hebesätze nach oben geschraubt

Eine aktuelle Auswertung der IHK für München und Oberbayern habe ergeben, dass 2023 deutlich mehr oberbayerische Kommunen als im langjährigen Durchschnitt ihre Gewerbesteuer-Hebesätze erhöht haben. Das meldet die IHK heute.

Während der Hebesatz in der Stadt Rosenheim seit vielen Jahren unverändert bei 400 Prozent liege, hätten im vergangenen Jahr vier der 46 Kommunen im Landkreis Rosenheim ihre Hebesätze nach oben geschraubt. 

Der IHK-Regionalausschuss Rosenheim nimmt das zum Anlass, weiter für Augenmaß und langfristige Zuverlässigkeit bei den Gewerbesteuer-Hebesätzen bei den Kommunen zu werben. Der Durchschnittshebesatz für die Gewerbesteuer im Landkreis von 337 Prozent liege knapp unter dem oberbayerischen Durchschnitt von 339 Prozent.

„Fakt ist, dass die finanziellen Engpässe in vielen Kommunen und auch im Landkreis an sich zunehmen. Als Folge drehen sich die Diskussionen in den Rathäusern und bei der Kommunalpolitik dann schnell um die Gewerbesteuer”, sagt Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim. „Ich kann verstehen, dass die Verantwortlichen in den Kommunen für die nötigen Investitionen, zum Beispiel in die Bildung oder die Infrastruktur, nach mehr Geld suchen.”

Er gebe jedoch zu bedenken:

„Die aktuell schwierige wirtschaftliche Situation lässt den Unternehmen ohnehin wenig Spielraum. Ihre Liquidität brauchen sie für Zukunftsinvestitionen und Innovationen. Jede zusätzliche Belastung, jede weitere Steuererhöhung kommt jetzt zur Unzeit und wäre ein zusätzlicher Standortnachteil für die Unternehmen.

Augenmaß der Kommunen ist zwingend erforderlich, denn nur starke und finanziell gut ausgestattete Betriebe garantieren langfristig sichere Steuereinnahmen. Das gilt übrigens auch für das gesellschaftliche Engagement der Betriebe vor Ort in der Region: Steigen die Hebesätze, bleibt den Firmen weniger Geld, mit dem sie zum Beispiel als Sponsoren die heimischen Vereine unterstützen oder Spenden ermöglichen können.”