Bilanz der Lawinen-Kommissionen im Landkreis Rosenheim - Respekt und Dank
Das – siehe Foto – will keiner erleben: Im Rahmen der Jahresbesprechung blickten die ehrenamtlichen Lawinen-Kommissionen im Landkreis Rosenheim zum Glück erneut auf einen ruhigeren Winter zurück. Bei milden Temperaturen und unterdurchschnittlichen Schneefallmengen habe im Winter 2023/2024 keine Lawinengefahr in den Zuständigkeitsbereichen bestanden, heißt es heute in einer aktuellen Bilanz. Unterschätzen sollten Wintersportler die Risiken trotzdem aber nicht …
Auch wenn im vergangenen Winter keine Lawinengefahr im Landkreis Rosenheim bestanden habe, dürfe die alpine Bedrohung nicht unterschätzt werden.
Landrat Otto Lederer dankte den ehrenamtlichen Kommissionen für ihr Engagement. Auch die Zusammenarbeit zwischen der Polizei und den Kommissionen sei erneut vorbildlich gewesen. Besonders dankte er den beiden Messfeld-Betreuerinnen Mary-Lou Tausch und Antje Oehmichen sowie dem Nachmittags-Beobachter Rudolf Seibt von der Lawinenwarnzentrale für deren Arbeit.
Lederer betonte: „Die Lawinenkommissionen in Aschau, Brannenburg und Oberaudorf machen eine hervorragende Arbeit. Sie tragen durch dieses besondere Ehrenamt zur alpinen Sicherheit bei. Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es in den Bergen allerdings nie.“
Auch Oberaudorfs Bürgermeister Dr. Matthias Bernhardt sprach den Mitgliedern der Kommissionen seinen höchsten Respekt und Dank aus. Bernhardt mahnte: „Schnell wird aus diesem Idyll, das wir unsere Heimat nennen, ein Gefahrenort“.
Die Lawinenkommissionen aus Aschau im Chiemgau, Brannenburg und Oberaudorf sowie die alpine Einsatzgruppe der Polizei Rosenheim zogen eine positive Bilanz. Weder Sprengungen noch Sperrungen waren im Winter 2023/2024 nötig. Auch die Schneefeldmessungen waren angesichts des milden Winters im Bereich der Kampenwand und des Wendelsteins obsolet gewesen. In Oberaudorf und Kiefersfelden wurden lediglich zu Winterbeginn einige Schneedeckentests bei Schneedeckenhöhen von über einem Meter durchgeführt.
Auch Nachwuchssorgen haben die Kommissionen zum Glück nicht.
Hans Konetschny vom Lawinenwarndienst Bayern blickte während seines Vortrags auf eine lange und wechselhafte Wintersaison in den Bayrischen Alpen zurück. Während in tiefen und mittleren Lagen nur selten Lawinengefahr bestand, war die Situation in Hochlagen durchaus angespannt.
Außerhalb der vom Lawinenwarndienst überwachten Gebiete kam es im vergangenen Winter zu mehreren Lawinenunfällen mit Personenbeteiligung. Ein Unfall im Allgäu verlief tödlich.
Wintersportler sollten deshalb auch geringe Schneehöhen und nassen Schnee nicht unterschätzen und sich im Vorfeld über mögliche Gefahrensituationen informieren. Eine gute Möglichkeit hierfür bietet die Website des Lawinenwarndienstes Bayern.
Im Landkreis Rosenheim bestehen drei Lawinenkommissionen mit insgesamt 40 Mitgliedern. Die Kommissionen Aschau im Chiemgau, Brannenburg und Oberaudorf setzen sich aus Vertretern der Gemeinden, der Polizei, der Bergwachten, der Bergbahnen, des Forstamtes, des Zolls und einigen Hüttenwirten zusammen.
Insgesamt sind in Bayern mehr als 400 Personen ehrenamtlich in 34 Lawinenkommissionen tätig.
Hinterlassen Sie einen Kommentar