Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim zur Europawahl nächste Woche

Andreas Bensegger (Foto), Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim, erklärt im Vorfeld der Europawahl nächste Woche am Sonntag, 9. Juni: „Der Erfolg und die Stärke der Wirtschaft in Stadt und Landkreis Rosenheim sind eng verbunden mit der europäischen Einigung und sie sind ohne die Europäische Union nur schwer vorstellbar.

Der europäische Binnenmarkt mit dem freien Verkehr von Waren, Arbeitnehmern, Dienstleistungen und Kapital wirkt dauerhaft als Turbo für die heimische Wirtschaft – gerade dank der geografischen Lage unserer Region und den Verbindungen nach Österreich sowie Italien. Gerade in Zeiten von weltweit wachsendem Protektionismus, welt- sowie handelspolitischer Spannungen und dem sich zuspitzenden Arbeitskräftemangel sind diese Vorteile unverzichtbar.

Ohne die Beschäftigten aus den anderen EU-Ländern, die hier problemlos arbeiten können, wäre der Personalmangel ein noch viel größeres Problem und unsere Wirtschaft deutlich schwächer.”

Etwa jeder Zehnte der Beschäftigten in Stadt und Landkreis Rosenheim hat einen Pass aus einem anderen EU-Land.

Der oberbayerische Durchschnitt liegt hier sogar bei 11,6 Prozent.

Von den 126.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen im vergangenen Jahr laut Bundesagentur für Arbeit rund 12.000 aus anderen EU-Staaten. An erster Stelle steht Kroatien mit 1.500 Beschäftigten, gefolgt von Rumänien (1.400), Österreich (1.450) und Ungarn (1.300).

Seit 2015 ist die Zahl der EU-Arbeitskräfte in Stadt und Landkreis um rund 2.500 angestiegen.

„Für die heimische Wirtschaft gehört die EU längst zum selbstverständlichen Alltag. Der Brexit und die auch bei uns stellenweise aufkeimenden Dexit-Diskussionen zeigen, dass die Wirtschaft immer wieder aufs Neue aufzeigen muss, wie sehr unsere Region von den Verflechtungen mit den anderen EU-Staaten profitiert und wie groß der Schaden durch ein Abrücken von diesen Errungenschaften wäre”, warnt Bensegger.

Und weiter: „Der Dexit oder das Zurückdrehen der europäischen Einigung wäre eine Katastrophe – sowohl für das Miteinander in Europa als auch für Stadt und Landkreis sowie unseren Wohlstand. Wer so etwas fordert, begreift einfach nicht, welche Bedeutung die europäische Zusammenarbeit, der EU-Binnenmarkt und der Euro als einheitliche Währung für uns hat. Die Wirtschaft in der Region braucht eine stabile und starke EU, die ihre Hausaufgaben erledigt, dabei aber auf Mikrosteuerung und Überregulierung verzichtet.”