Nach dem Hochwasser: Erste Bilanz für Stadt und Landkreis Rosenheim

Der Katastrophenfall für den Landkreis Rosenheim wurde heute Mittag um 12.10 Uhr aufgehoben. Derzeit wird noch geprüft, ob morgen an allen Schulen im Landkreis der Unterricht regulär stattfinden kann.

Zuvor hatte sich die Lage an den Flüssen und Bächen im Landkreis Rosenheim deutlich entspannt. Fast alle evakuierten Personen konnten in ihre Unterkünfte und Häuser zurückkehren. Lediglich in Raubling halten sich die Bewohner einer Asylbewerberunterkunft noch in der Gemeindehalle auf.

Auch sie können noch im Laufe des Tages in ihre Unterkunft zurückkehren.

Die Lage an den Flüssen und Bächen im Landkreis Rosenheim hat sich entspannt. Die Meldestufe 1 ist inzwischen flächendeckend unterschritten. Einzig an den Messstellen Feldolling an der Mangfall und Wasserburg am Inn liegen die Werte noch über der Meldestufe 1. Insgesamt gibt es aktuell noch rund 350 offene Einsatzstellen, wobei der Schwerpunkt der Aufräumarbeiten in der Gemeinde Raubling liegt.

Allein dort sind mehr als 300 Keller überflutet. Häufig wurde das Wasser mit Öl aus der Heizung verschmutzt. Es wird abgepumpt und eigens entsorgt. Einige wenige Einsatzstellen gibt es neben Raubling noch in Rohrdorf mit Thansau sowie in Neubeuern.

Fast alle evakuierten Personen konnten in ihre Unterkünfte und Häuser zurückkehren. Lediglich in Raubling halten sich die Bewohner einer Asylbewerberunterkunft noch in der Gemeindehalle auf. Auch sie können noch im Laufe des Tages in ihre Unterkunft zurückkehren.

Positive Nachrichten gibt es zudem von den Hauptverkehrswegen. Die meisten, darunter die Autobahnen, sind wieder frei befahrbar. Wegen Überschwemmung gesperrt bleibt die Staatsstraße 2010 im Bereich Wasserwiesen. Und auch die Staatsstraße zwischen Oberaudorf und Flintsbach ist teilweise nicht befahrbar.

Ein Beispiel für die Sinnhaftigkeit von Hochwasserschutzmaßnahmen ist die Gemeinde Nußdorf. Der Pegel des Steinbachs lag in der Nacht etwa 25 Zentimeter über dem Hochwasser von 1987. Ohne Hochwasserschutz hätte es die Gemeinde voll erwischt.

Großer Schaden ist leider bei der jahrelang und aufwendig sanierten Burg Falkenstein bei Flintsbach entstanden (Fotos: Georg Barth). Wie es mit dem historischen Gemäuer weiter geht, ist derzeit unklar.

 

Stadt Rosenheim kommt glimpflich davon

Die Stadt Rosenheim ist in der Gesamtbetrachtung der Hochwasserlage mit einem blauen Auge davongekommen. Während die Einsatzkräfte vor allem in den Bereichen Aising, Pang und Happing gefordert waren, sorgten Mangfall und Inn für keine Gefahr.

Speziell die Mangfall war in den Fokus gerückt, als sie an der Messstelle Feldolling Hochwassermeldestufe 4 – und damit die höchste Meldestufe – überschritt. Allerdings blieb die Mangfall in Rosenheim knapp unter Meldestufe 3 und der Hochwasserschutz hielt.

Sorgen bereitete hingegen der Kaltenbach, dessen Pegel mit 3,40 Metern den bisherigen Höchststand des Hochwassers 2020 erreichte. Nach Mitternacht sanken aber auch dort die Pegel.

„Wenn wir die Lage in den Nachbargemeinden und auch sonst in Bayern anschauen, dann müssen wir sagen, wir sind im gesamten Rosenheimer Stadtgebiet mit dem Schrecken davongekommen. Es ist natürlich bitter für jeden Einzelnen, wenn Keller oder Garagen vollgelaufen sind, aber Gott sei Dank gab es keine Personenschäden. Mein Dank gilt allen Einsatzkräften, die nicht nur in Rosenheim, sondern auch im Landkreis und im restlichen Bayern gegen die Wassermassen gekämpft haben. Und eines ist auch klar: Der Ausbau des Hochwasserschutzes seit 2013 hat sich rentiert und er funktioniert“, so Oberbürgermeister Andreas März.

Die Integrierte Leitstelle Rosenheim zählte alleine gestern in ihrem Zuständigkeitsbereich rund 1750 Einsätze und damit die meisten seit dem Hochwasser 2013. In den drei Tagen zuvor waren es insgesamt 55 hochwasserbedingte Ereignisse.

Alle sechs Rosenheimer Feuerwehren waren im Dauereinsatz und arbeiten bereits wieder Folgeeinsätze ab. Haupteinsatzlagen waren und sind vollgelaufene Keller, überflutete Straße und Murenabgänge.

So sieht es nach dem Erdrutsch an der Burg Falkenstein in Flintsbach aus: