Ausstellung in Rott über Werke eines der bedeutendsten Architekten Bayerns

„Vier Kirchen in historischen Fotografien“: So lautet der Titel einer Kunst-Ausstellung – der Johann-Michael-Fischer-Ausstellung – die am kommenden Samstag um 15 Uhr in Rott eröffnet wird – in der Notkirche im zweiten Stockwerk des Gemeindehauses und bis zum 15. August zu besichtigen. 

Die Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 17 Uhr.

Über Spenden und Eintrag in ein Besucherbuch würden sich die Veranstalter freuen.
Die Spenden kommen der Johann-Michael-Fischer Gesellschaft e.V. zugute.

Johann Michael Fischer (1692-1766) gehört zu den bedeutendsten Architekten – nicht nur der bayerischen Barockzeit, sondern des gesamten 18. Jahrhunderts in Europa. Allein 32 Kirchenbauten erwähnt seine Grabinschrift an der Münchner Frauenkirche, daneben noch 23 Bauten für Klöster „nebst vielen anderen Palästen“.

Neben dem im barocken Kirchenbau weit verbreiteten „Wandpfeilersaal“, den Fischer in Osterhofen und Diessen, Fürstenzell und Zwiefalten ideenreich variierte, findet sich auch der Typus der „Basilika“ in Ottobeuren.

Fischers wichtigster Beitrag zur Europäischen Architektur-Geschichte aber ist seine Auseinandersetzung mit dem „Zentralraum“ über einem Quadrat, mit abgeschrägten oder ausgerundeten Ecken, umstellt von acht Arkaden und überwölbt von einer Pendentivkuppel. Kein anderer Architekt entwickelte diesen Raumtypus so systematisch und phantasievoll weiter wie Fischer in seinen Hauptwerken – so in Rott, aber auch in München/Berg am Laim, Ingolstadt, Aufhausen und Altomünster sowie auch in einer Reihe von höchst qualitätvollen Landkirchen.

Fischers Kirchen sind nicht nur ein bedeutendes Kapitel der Architekturgeschichte, sondern noch heute als orts- und landschaftsprägende Bauten lebendige Zeugen bayerischer Baukultur.

Die Johann-Michael-Fischer-Gesellschaft fühlt sich diesem Erbe verpflichtet – sie hat sich zum Ziel gesetzt, durch die Anlage eines Archivs sowie durch Publikationen, Vorträge, Exkursionen und weitere Aktivitäten dieses wertvolle Erbe zu fördern.