Landratsamt Traunstein warnt eindringlich vor Fahrten auf der Alz bis Altenmarkt
Die Regenfälle der vergangenen Wochen haben die Wasserstände mancherorts gehörig nach oben getrieben. Bewegte sich der Pegel am Auslauf der Alz aus dem Chiemsee noch vor zwei Wochen hart an der Grenze zur ersten Hochwasser-Meldestufe, fällt der Wasserspiegel an diesem Nadelöhr nur langsam. Er dürfte zum offiziellen Beginn der Bootsfahrsaison am 1. Juli etwa bei einem Meter liegen – damit immer noch deutlich höher als üblich. Aus diesem Grund konnte die vorgesehene behördliche Kontrollfahrt nicht stattfinden.
Das Landratsamt bittet die Bootsfahrer daher eindringlich, ihren Auftakt in die Bootsfahrtsaison 2024 bereits bei der offiziellen Ausstiegsstelle in Truchtlaching zu beenden und selbst in diesem Abschnitt auf eine erhöhte Fließgeschwindigkeit vorbereitet zu sein. Auch wenn der gemeindliche Bauhof bemüht ist, die Bäume zu entfernen, muss stets damit gerechnet werden, dass erneut Bäume ins Wasser fallen.
Zum jetzigen Zeitpunkt wird dringend vor einer Fortsetzung der Fahrt von Truchtlaching bis nach Altenmarkt gewarnt. Hier sorgen der hohe Wasserstand in Verbindung mit der erhöhten Fließgeschwindigkeit dafür, dass unter der Wasseroberfläche verborgene Hindernisse nicht oder zu spät erkannt werden können mit der Folge, dass ein Ausweichen unmöglich ist. Wer sich trotzdem diesem Risiko aussetzt, begibt sich und seine Mitfahrer in absolute Lebensgefahr.
Selbst wenn in ein paar Wochen wieder normale Abflussverhältnisse herrschen, wird an die Bootsfahrer im unteren Abschnitt appelliert, sich nur mit Wildwasserausrüstung auf die Alz zu begeben. Besonders bei der Passage um die Offlinger Insel herum sollte man unbedingt aufmerksam und vorausschauend unterwegs zu sein. Wer über keine einschlägigen Erfahrungen und entsprechende Ausrüstung verfügt, sollte seine Fahrt auf der Alz spätestens in Truchtlaching beenden und den unteren Abschnitt bis zur Laufenau keinesfalls befahren – das gilt insbesondere für Familien mit Kindern.
Foto: Die Alzschleife mit Bifuß bei Truchtlaching ©Landratsamt Traunstein
Warum überhaupt muss die Alz mit Booten befahren werden? Kann man nicht einfach mal ein Stück Natur Natur sein lassen?
Der jährliche Massenansturm schadet hier immens. Nicht nur die Ruhe der Tiere dort wird gestört sondern es bleiben auch jede Menge Abfälle zurück.
Aber klar – auf das bisschen Spaß kann man nicht verzichten. Ich fahre schon seit vielen Jahren Boot – aber an diesem Wahnsinn mag ich micht nicht beteiligen.
Also du fährst Boot, willst dabei aber alleine sein?
Nein, ich will beim Bootfahren nicht alleine sein. Aber es gibt weniger empfindliche Flusssysteme als ausgerechnet die Alz. Zum Beispiel die großen Flüsse Inn und Donau, wo die Tiere viel leichter ausweichen können oder ohnehin schon durch die Großschiffahrt gestört sind.
Ein bisschen mehr Rücksicht wäre schon schön. Lieber verzichte ich ganz, als einen so wertvollen Flussabschnitt wie den an der Alz zu befahren.
Ich schließe mich dem Kommentar der Edlingerin an. Der Massentourismus, der sich auch hierzulande zeigt, lässt zu Wünschen übrig.
Ein Stück Natur, das man in Ruhe lässt, gibt es kaum mehr. Alles muss überlaufen sein, jeder ist vom Fun getrieben. Es läuft auch nicht mehr ruhig wie früher ab. Es sind teilweise grölende Trinkgelage. Schade, dass unsere Gemeinden auf diesen Tourismus nicht verzichten. Ich wäre für die Ausweisung als Naturschutzgebiet, wie es am Auslauf der Tiroler Ache ist.