Kein Veto-Recht der bayerischen Kommunen gegen Windräder in staatlichen Wäldern

Der Aufsichtsrat der Bayerischen Staatsforsten hat die Ankündigung von Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) umgesetzt: Künftig ist kein Veto der Kommunen gegen Windräder in staatlichen Wäldern mehr möglich. Aiwanger hoffe so auf mehr Tempo beim Windkraft-Ausbau, berichtet der Bayerische Rundfunk. 

Es sei ein Beschluss, von dem sich Aiwanger viel verspreche, hieß es gestern: Bayerns Aufholjagd bei der Windkraft werde beschleunigt, kündigte der Minister an.

Bisher mussten angrenzende Kommunen dem Bau von Windrädern in staatlichen Wäldern zustimmen. Der Aufsichtsrat der Bayerischen Staatsforsten hat die sogenannte „Kommunalklausel“ nun abgeschafft, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Die Klausel habe wie ein faktisches Vetorecht für Standort-Kommunen bei Windprojekten in den Staatsforsten gewirkt.

Aiwanger, der Aufsichtsratsvorsitzender der Staatsforste ist, hatte diesen Schritt schon vor mehr als zwei Wochen angekündigt. Die bisherige Sonderregelung sei veraltet gewesen „und mit unseren Ausbauzielen nicht mehr vereinbar“, betonte er laut BR.

Die Staatsregierung in Bayern strebe jetzt einen deutlichen Ausbau der Windkraft in den staatlichen Wäldern an.

Per Gesetz ist das festgelegt – siehe Grafik unten.

Und hier als Beispiel ein Blick auf die Region Pfaffing (in der Mitte der Karte unten abgebildet) zu den sogenannten Vorranggebieten für Windkraft – in grün abgebildet …

Konkrete Auswirkungen hatte die Klausel zuletzt zum Beispiel für die Planungen des größten, bayerischen Windparks im Chemiedreieck: 40 Windräder sollten nach dem Willen von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Landkreis Altötting im Staatswald entstehen – ein Prestige-Projekt für die Staatsregierung.

Der Gemeinderat von Mehring stimmte Anfang 2023 zu, doch dann gründete sich eine Bürgerinitiative – die Proteste wurden immer lauter. Beim Bürgerentscheid Ende Januar stimmte schließlich eine Mehrheit mit „Nein“ – die Gemeinde Mehring musste ihre Zustimmung zum Windpark widerrufen.

Quelle BR