Landschaftspflegeverband zog Bilanz - Viele Projekte erfolgreich umgesetzt
Das ist die Sommer-Drehwurz (Spirales aestivalis) – eine stark gefährdete Orchideenart, die im Aiterbacher Winkel bei Rimsting eines der bedeutendsten Vorkommen in der Region hat. Mit vielen Projekten des Landschaftspflegeverbands Rosenheim sollen die wertvollen Lebensräume im Heimatlandkreis dauerhaft aufgewertet werden und erhalten bleiben. Der Verein ist nun seit über sechs Jahren aktiv und organisiert Landschaftspflegemaßnahmen auf etwa 500 Einzelflächen im Landkreis Rosenheim. Im Rahmen der diesjährigen Hauptversammlung in Rimsting blickten die Vereinsmitglieder auf besondere Projekte zurück.
Als Teilnehmer an der Versammlung konnte Vorsitzender Georg Reinthaler, Bürgermeister der Gemeinde Eiselfing, einige seiner Bürgermeisterkollegen, Verbandsmitglieder, Landrat Otto Lederer und die Europa-Abgeordnete Maria Noichl begrüßen. Letztere ist seit knapp zwei Jahren die Vorsitzende des Dachverbands der deutschen Landschaftspflegeverbände (DVL). Reinthaler betonte, dass er auch im vergangenen Berichtsjahr wieder regelmäßig positive Rückmeldungen erhalten habe: „Dank unserer Mitarbeiter ist der Verband ein hochqualifizierter Dienstleister für alle Mitglieder, der sichtbar erfolgreiche Projekte umsetzt.“
Die Fachkräfte des Landschaftspflegeverbands berichteten anschließend über genau diese Tätigkeiten. Dazu gehörten unter anderem die Mahd von Moor- beziehungsweise Streuwiesen und Magerwiesen, zahlreiche Almpflegemaßnahmen oder die Entfernung von Gehölzen auf verbuschten Biotopflächen. Aber auch die Anlage von Hecken und Streuobstwiesen, die Pflege von Obstbäumen sowie die Gewinnung von Wiesensamen aus artenreichen Extensivwiesen konnten umgesetzt werden.
Insgesamt sind im Berichtsjahr Maßnahmen mit einem Umfang von über 1,1 Millionen Euro direkt in der Region umgesetzt worden.
Neben der Biotoppflege kümmert sich der Verband auch um den speziellen Artenschutz. „Hier geht es um gezielte Maßnahmen zur Förderung und Bestandsstützung von stark gefährdeten oder vom Aussterben bedrohten Arten wie die Gelbbauch-Unke, Wechselkröte oder die beiden stark gefährdeten Moor-Orchideen Sommer-Drehwurz und Sumpf-Glanzkraut“, erläuterte Biologin und Verbandsmitarbeiterin Christiane Mayr. Ganz aktuell konnte ein lange als verschollen geglaubtes Vorkommen der Wechselkröte auf einer Alm im Hochriesgebiet bestätigt werden, womit der erste Nachweis seit Jahrzehnten im Landkreis Rosenheim gelungen ist.
Gaby Müggenburg präsentierte den Mitgliedern die Pflege der Streuwiesen im Aiterbacher Winkel am Chiemsee und zeigte Fotos von den seltenen und stark gefährdeten Orchideenarten Sumpf-Glanzkraut und Sommer-Drehwurz.
Fotos: Landschaftspflegeverband Rosenheim
Das Foto zeigt den Tüpfel-Enzian auf der Rossalm bei Aschau im Chiemgau. Der Landschaftspflegeverband Rosenheim organisiert Almpflegemaßnahmen auf zahlreichen Almen im Landkreis Rosenheim.
Vielen herzlichen Dank für das Engagement des Vereins und seinen Mitgliedern. Unsere Enkel werden es Ihnen danken. Hoffentlich finden sie viele Nachahmer. So gleichgültig wie die meisten Menschen mit der Natur und den Ressourcen umgehen ist der kleinste Beitrag in die richtige Richtung ungemein wichtig