Transfermesse am Campus Chiemgau: Studierende stellen innovative Projekte im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen vor
Ein Roboter, der perfekt ein Weißbier einschenken kann: Dieses und weitere Projekte zeigten Studierende des Masterstudiengangs Advanced Industrial Engineering bei einer Veranstaltung am Campus Chiemgau in Traunstein der TH Rosenheim. Im Rahmen des Moduls „Digital Transformation in Manufacturing“ entwickelten die Studentinnen und Studenten innovative Lösungen gemeinsam mit Industriepartnern und lokalen Unternehmen.
Der Studiengang verbindet Ingenieurwissenschaften mit Betriebswirtschaft und legt besonderen Wert auf die Schwerpunkte digitale Transformation und Nachhaltigkeit. „Im ersten Semester lernten die Studierenden neue Technologien in Theorie und Praxis in unserem Innovationlabor kennen. Diese bei konkreten Projekten anzuwenden, ist Ziel des zweiten Semesters“, erläutert Studiengangsleiter Professor Dr. Andreas Straube. So entstehe ein wertvoller Technologietransfer aus dem Innovationslabor in regionale Unternehmen.
Die thematische Bandbreite der neun Projekte war groß: Ein Team untersuchte für die Kliniken Südostbayern AG, welche Abläufe sich im Bereich des zentralen Einkaufs mit der Technologie Robotic Process Automation optimieren lassen. Ein anderes Projekt beschäftigte sich mit der von Elon Musk entwickelten Starlink-Technologie, einem satellitengestützten Internetdienst. Die Studierenden analysierten im Auftrag der Brückner Maschinenbau GmbH aus Siegsdorf, wie neue Produktionsanlagen im Ausland ans Internet angeschlossen werden können. Die Adelholzener Alpenquellen wiederum erprobten mit einem Team die Einsatzmöglichkeiten der Software Microsoft Business Central in Verbindung mit der KI-Anwendung Copilot. „Wir haben die Zusammenarbeit als sehr angenehm und bereichernd empfunden. Es ist positiv für ein Unternehmen, wenn bei Projekten der Blickwinkel von außen hinzukommt“, resümiert Dr. Thorsten Caus, IT-Leiter bei Adelholzener.
Einer handfesten Herausforderung stellte sich das Team um Adhik Namo: Zusammen mit vier Kommilitonen widmete er sich der Aufgabe, einen Roboter so zu programmieren, dass er ein Weißbier in „menschlicher Weise“ einschenken kann. Eine Vorversion des Roboters schaffte dies in fünf Minuten – weit länger, als ein Mensch benötigt. Somit bestand die Aufgabe darin, die Zeitspanne erheblich zu reduzieren, und zwar ohne Qualitätseinbußen beim Ergebnis. „Das Hauptproblem war, dass das Bier nicht überschäumt und wir am Ende eine schöne Krone bekommen. Gerade beim Weißbier ist das nicht einfach“, so Namo. Am Ende drückte das Team die Zeit auf deutlich unter zwei Minuten. Das war vor allem dem Einsatz eines hochmodernen Laserscanners zu verdanken, dessen Anschaffung das Hofbräuhaus Traunstein als Partner des Projekts finanzierte.
Wichtige Kontakte zwischen Unternehmen und Studierenden
Aus Sicht des Studiengangsleiters ist gerade der Kontakt der Studierenden zu heimischen Unternehmen sehr wertvoll. Da die meisten von ihnen aus dem Ausland kommen, sei ein enger Kontakt zu Firmen schon während des Studiums wichtig, „Die Betriebe lernen unsere Studentinnen und Studenten kennen. Dies kann zum Beispiel zu einer Masterarbeit führen, aber auch zu einem Arbeitsverhältnis nach dem Studium“, betont Straube. Er schätzt, dass zumindest die Hälfte der Absolventinnen und Absolventen einen Job hierzulande antreten wird, zumal sie während des englischsprachigen Masterprogramms zusätzlich auch Deutsch lernen.
Der Studiengang wird seit Oktober 2023 am Campus Chiemgau angeboten. Er dauert drei bis fünf Semester und schließt mit dem Master of Science ab. Voraussetzung zur Zulassung ist ein abgeschlossenes Bachelorstudium im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen. Für den nächsten Start in diesem Herbst sind etwa 50 Studierende zugelassen.
Foto: Auch Roboter können ein Weißbier perfekt einschenken, wie Studierende der TH Rosenheim bei einem Projekt am Campus Chiemgau bewiesen. Bild: Anton Maier
Alle Achtung , eine reife Leistung.
Also, damit ich das versteh… Die meisten Studierenden in dem Studiengang kommen aus dem Ausland?
Die machen hier eine gute Ausbildung um auf dem Weltmarkt anerkannt zu werden und dann? Wie viele davon bleiben? 10%?
Hm, beim heutigen Stand der Technik ist dieser Roboter ein Modell von 1900 …