Clement Stechl schenkt der Stadt historisches Objekt – Museum nimmt Forschungsarbeiten auf

Clement Stechl schenkt der Stadt Wasserburg eine Steinkugel, die jahrhundertelang Bestandteil des Mauerwerks seines Kellers am Max-Emanuel-Platz war. In einer Feierstunde, im Beisein von Bürgermeister Michael Kölbl, seinem Stellvertreter Werner Gartner, Museumsleiterin Sonja Fehler, Stadtarchivar Matthias Haupt, Mitgliedern des Stadtrats, Bauhofmitarbeitern und natürlich Clement Stechl wurde die Steinkugel ihrer neuen Heimat im Museum übergeben.

Im Malzkeller der ehemaligen Fletzingerbrauerei ragte in der dort vorgebauten Stadtmauer eine ungewöhnliche Rundung aus dem Mauerwerk. Hausbesitzer Clement Stechl ging dieser im Jahr 2022 auf den Grund – bei der Freilegung entpuppte sich die Wölbung als großer, nahezu runder Stein. Nach seiner Sichtung der Kugel stellte der ehemalige Kreisheimatpfleger Ferdinand Steffan die These auf, dass es sich um ein Wurfgeschoss aus dem Mittelalter handelt. Bei einer Belagerung Wasserburgs im Jahr 1422 durch Herzog Heinrich XVI. könnte der Stein mittels eines speziellen Katapults in die Stadt geschleudert worden sein, vermutlich kam er von der „Schönen Aussicht“. Danach verbaute man sie – aus bisher unbekanntem Grund – in der damaligen Stadtmauer.
Clement Stechl stellt die Kugel nun dem Museum Wasserburg als Forschungsobjekt zur Verfügung. Dieses wird zusammen mit Experten genau untersucht werden, um die noch offenen Fragen nach Alter, Herkunft und Funktion zu klären. Zudem wird der Stein für die Öffentlichkeit im Innenhof des Museums zu sehen sein.

Museumsleiterin Sonja Fehler freute sich über den Forschungsauftrag. Es sei spannend, herauszufinden, ob es sich tatsächlich um einen Schleuderstein handele, besonders bei dem enormen Gewicht des Steins von fast 300 Kilogramm. „Bei diesem Gewicht kann der Stein jedenfalls nicht gestohlen werden“, ergänzte Wasserburgs Zweiter Bürgermeister Werner Gartner schmunzelnd.

Bürgermeister Michael Kölbl bedankte sich bei Clement Stechl. Es sei nicht selbstverständlich, als Stadt so ein Geschenk zu bekommen. Durch die Schenkung seien nun Forschungsarbeiten möglich. Einen großen Dank richtete Kölbl auch an die Mitarbeiter des Bauhofs, die den Stein ins Museum transportiert haben. „Ihr habt tolle Arbeit geleistet“. Es sei unglaublich, dass man so einen schweren Stein mit einem Katapult schießen konnte.

Die Feierstunde klang mit einer kleinen Brotzeit und der Begutachtung des Steins aus.

Unser Bild oben zeigt von links Museumsleiterin Sonja Fehler, Clement Stechl und Bürgermeister Michael Kölbl.

TANJA GEIDOBLER