Zur Bürgerversammlung gestern Abend: Unser Blick auf die Fragen am Mikro

„Die Zukunft ist keine Verlängerung der Vergangenheit“: Dieses Zitat von dem österreichischen Philosophen Karl Popper stellte Pfaffings Bürgermeister Josef Niedermeier gestern Abend all seinen Ausführungen voran. Im Rahmen der Bürgerversammlung im Gemeindesaal (Foto) und wohlwissend, dass das nun Folgende so manche Herausforderung für die Gemeinde und ihre Bürger darstellen werde.

Denn heißt es doch in naher Zukunft – neben vielem Anderen – ein neues Gesamtkonzept für den Ort Pfaffing zur Nahversorgung sprich Einkaufsmarkt, zur Bildung, zum Wohnen im Alter und zur Gesundheitsversorgung umzusetzen. Ein Meilenstein …

Fotos: Renate Drax

Die Präsentation im Gemeindesaal hatte der Rathauschef Niedermeier (Foto) bereits am Nachmittag eigens schon einmal gehalten – vor allem, um es den gerade älteren Mitbürgern Pfaffings zu erleichtern, auch dabei zu sein. 30 waren gekommen.

Schade eigentlich, dass gestern Abend dann viele Stühle leer blieben im Saal. Gab es doch so viel Neues zu hören. Trotz der Fülle an Projekten und Vorhaben aber drückt der Schuh scheinbar in der Pfaffinger Bevölkerung aktuell kaum.

Und auch des Bürgermeisters Ausführungen gestern Abend zum erstmals öffentlich vorgestellten, neuen Gesamtkonzept (eigener Bericht folgt) waren offenbar so schlüssig für die Anwesenden, dass es dazu überhaupt keine einzige Frage gab.

Diese drehten sich um andere Themen – hier unser Blick auf einige der Wortmeldungen der Pfaffinger Bürger am gestrigen Abend …

Überrascht zeigte sich Elisabeth Bauer (Bild oben) vom Vorhaben des neuen Geh- und Radweges von Steinhart bis Lehen, denn leider sei ihr da sehr wenig bekannt dazu. Bürgermeister Josef Niedermeier holte dann etwas aus und erläuterte, dass die Streckführung des so notwendigen Weges alles andere als leicht gewesen sei und sich über Jahre schon hinwegziehe. Doch nun seien alle Grundstücks-Eigentümer erfreulicherweise auf einen Nenner gekommen und der Landkreis fungiere dabei als Bauträger. Jetzt gehe es nur mehr um die enge Brücken-Situation und dann könne es – wenn der Kreistag grünes Licht gebe – im nächsten Jahr 2025 losgehen.

Thomas Bacher (Foto) erkundigte sich, wie es denn nun mit dem Nahwärme-Konzept für die Gemeinde Pfaffing ausschaue? Man sei dran, noch würden interne Überlegungen dazu laufen, betonte der Rathauschef und der geschäftsführende Beamte, Christian Thomas (Bild unten) erläuterte Näheres dazu mit Blick auf die Förderung des Staates.

Zum Jahreswechsel war das neue Gesetz in Kraft getreten, dass die Wärmeplanung in den Gemeinden zur Pflicht machte. Denn eine Wärmeplanung sei, so hieß es von der Bundesregierung, wichtig für eine klimaneutrale Wärmeversorgung, die bezahlbar sei. Festgeschrieben sei dabei auch das Ziel, dass der Anteil an Wärme aus erneuerbaren Energien und Abwärme 2030 im bundesweiten Mittel 50 Prozent betragen soll. Bis 2045 solle dann Klimaneutralität erreicht sein

Die erstmalige Erstellung von Wärmeplänen in den Kommunen nun wolle der Bund zu 80 Prozent unterstützen, so Christian Thomas, was sich Pfaffing natürlich nicht entgehen lassen wolle. Wie gesagt, man sei deshalb dran …

Georg Haneberg (Foto) wiederum wollte wissen, wie der Stand der Dinge zum Thema Wertstoffhof sei? Bürgermeister Josef Niedermeier antwortete, dass es tatsächlich Überlegungen einer Erweiterung gebe. denn der Platz sei sehr beengt in Pfaffing. Man werde sehen, ob sich die Fläche vergrößern lasse. Die Erschließung durch die Wohnsiedlung sei auch nicht gerade ideal, so Niedermeier.

Außerdem fragte Georg Haneberg nach, ob denn die bestehende Kläranlage das große, neue Baugebiet Pfaffing West V (wir berichteten mehrfach) überhaupt verkrafte im jetzigen Zustand und ob da Kosten auf die Bürger zukämen?

Während Bürgermeister Niedermeier zum einen erklärte, die Kläranlage sei auf das Wachstum durch West V zum Glück ausgelegt, da sehe er keine Probleme – so schränkte er zum anderen aber doch ein, dass auch Fakt sei: Die Technik der Pfaffinger Kläranlage sei leider in die Jahre gekommen. Das müsse man in Angriff nehmen. Über entstehende Kosten für die Bürger sagte er nichts.

Verwundert ist Renate Perl (Foto), dass auf der Homepage der Gemeinde Pfaffing seltsamerweise leider keine einzige Firma zu finden sei, die in der Gemeinde ansässig ist. Das finde sie nicht gut. Und was hier der Grund sei, wollte sie gestern Abend wissen.

Das sei aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht einfach, so die Antwort. Und auch das alles dann aktuell zu halten, vereinfache die Pflege der Homepage auch nicht gerade. Aber man werde dem noch mal nachgehen.

Das einzige im Saal anwesende Kind schließlich traute sich gestern Abend im Pfaffinger Gemeindesaal auch ans Mikro: Jonas Krogler (Bild unten) fragte, weil so Vieles bis ins Jahr 2050 geplant sei, wieviele Einwohner denn Pfaffing da haben werde?

So genau könne man das noch nicht sagen, entgegnete Bürgermeister Niedermeier, aber Pfaffing werde auf jeden Fall weiter wachsen. Das stehe fest.

Weitere Berichte zur Versammlung folgen …