Familie Utz begrüßte internationale Vorklassen der FOS/BOS Wasserburg auf ihrem Hof

Es gab viel zu sehen, zu hören, zu riechen und zu tun – an diesem sonnigen Vormittag auf dem Aringer Hof in Thalham.

Familie Utz begrüßte die Schülerinnen und Schüler der internationalen Vorklassen der FOS/BOS Wasserburg auf ihrem Familienbetrieb – einem Milchviehbetrieb mit derzeit 75 Kühen und 330 Hühnern.

Zum Foto: Die Bäuerin hatte bereits eigens zwei Teige aus Weizen und Dinkel vorbereitet, aus denen die Schüler Pizza und Semmeln zum anschließenden Verzehr herstellen durften.

Zuerst berichteten Vater und Sohn über die artgerechte Tierhaltung. Um eine gute Milchleistung zu erhalten, sei es notwendig, dass die Kühe regelmäßig trächtig seien. Ebenfalls seien gutes Futter, räumliche und klimatische Bedingungen von großer Wichtigkeit. Es wurde erklärt, dass Rinder wegen ihres Magens, dem Pansen, Wiederkäuer seien – dass sie während der Verdauung die Nahrung wieder aufstoßen und dabei das umweltschädliche Methangas entstehe. Die Schülerinnen und Schüler wussten bereits – aufgrund einer Exkursion ins Moor – dass dort Methan gespeichert werden könne, wenn das Moor intakt sei …

Die jungen Leute, die aus den verschiedensten Ländern stammen, lernten, wie viel Futter und Wasser eine Kuh oder die Hühner täglich benötigen und wie viel Milch und Eier produziert werden können und sie erfuhren, dass ein Landwirt wie bei jeder anderem Betrieb auch, gut wirtschaften muss, damit der Lebensunterhalt für sich und seine Familie gesichert sei.

Im Laufe der Zeit müsse zusätzlich Geld für Ersatzinvestitionen vorhanden sein – weil Geräte veralten oder kaputt gehen. Genauso wichtig sei es aber auch, sich für die Zukunft gut aufzustellen und Neuinvestitionen zu tätigen.

Die Milch werde täglich in einem Tankwagen abgeholt und zur nahegelegenen Molkerei transportiert, den Joghurt durften die jungen Besucher dann probieren. Weiterhin erfuhren die internationalen Schülerinnen und Schüler etwas über die Aus- und Weiterbildungs-Möglichkeiten im Bereich der Landwirtschaft.

Wie etwa, dass ein Bauer heutzutage drei Jahre, jeweils in einem Wintersemester, für den Beruf des staatlich geprüften Landwirtschaftsgehilfen lernt und sich dann noch zum Meister oder Agrarbetriebswirt oder Landwirtschafts-Ökonomen weiterbilden kann. Während dieser Zeit fehle er allerdings als Arbeitskraft. Die Schülerinnen und Schüler interessierten sich auch für den technischen Fortschritt, der im Rahmen des Melkens, der Lüftung und Fütterung erkennbar ist.

Schließlich wurde den Besuchern erklärt, wie Brot gebacken wird. Damit die Enzyme gut wirken können, sollte man den Teig lange – gerne über Nacht- ruhen lassen, damit werde das Brot bekömmlicher und verträglicher.

Beschenkt mit Eiern und Eiernudeln verließen die jungen Leute fröhlich den Aringer-Hof mit seinem „Droad-Kastn“, wo es jeden Samstag frische, selbstgebackene Semmeln und allerlei Köstlichkeiten vom Hofladen gibt.

Dies war wieder eine interessante Exkursion mit dem Blick über den Tellerrand hinaus, passend zu den Inhalten im Unterricht wie nachhaltiges und effizientes Wirtschaften, Ausbildungsmöglichkeiten, Umwelt und Klima, Biologie und Chemie.

ps/hu

Fotos: Notburga Priller-Sturm