Hauptausschuss beriet gestern über die Frage eines neuen Systems für die Kontrolle in den Parkhäusern
Die Parkplätze in Wasserburg sind knapp und die Gebührenpflicht fürs Parken zieht weitere Kosten nach sich, zum Beispiel die Personalkosten für die Kontrolleure. Der Hauptausschuss der Stadt Wasserburg beriet deshalb bei seiner gestrigen Sitzung über die Möglichkeit einer digitalen Parkraumüberwachung. Dazu war ein Experte der Firma Peter Park GmbH aus München eingeladen.
Er stellte zunächst sich vor und warb natürlich zunächst einmal für seine Firma: In über 200 Städten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Norditalien sei man aktiv, habe mittlerweile 24 Millionen Ein- und Ausfahrten zu Parkhäusern erfasst, die Firma habe derzeit 117 Mitarbeiter und bereits jetzt habe man, dank der Digitalisierung der Parkraumüberwachung, in jüngster Vergangenheit 25 Tonnen an Papier eingespart.
Das System der digitalen Parkraumüberwachung erläuterte er haargenau: Dank der elektronischen Überwachung könne jedes Kennzeichen gescannt werden. Auf diese Weise wisse man sehr genau, welches Fahrzeug wann in ein Parkhaus eingefahren sei und wann wieder hinaus. Das Ganze werde mit Hilfe einer App abgerechnet. Es gebe keine Überzahlungen, keine Schranken seien notwendig und kein Personal, um das Parken zu kontrollieren und man könne minutiös genau abrechnen.
Mancher im Ausschuss horchte auf, als der Vertreter von „Peter Park“ sagte, dass man diese praktische Form leider nur in Parkhäusern und auf privatem Grund anwenden dürfe. Auf öffentlichen Straßen und Plätzen sei es leider verboten, die Datenschutzgrundverordnung schiebe da einen Riegel vor.
„Peter Park“ wolle aber den technischen Aufwand so niedrig wie möglich halten, die Dienstleistung stehe nämlich im Mittelpunkt des Interesses. Auch die Vielfalt bei der Gebührenerhebung sei überhaupt kein Problem. Und was sehr wichtig sei, die Kosten der Parkraumüberwachung würden dank der umfassenden Digitalisierung auch deutlich reduziert.
Diese große Euphorie stieß im Hauptausschuss natürlich auch auf Skepsis: Sepp Baumann (FWRW) wandte sofort ein, dass die Begeisterung ihn nachdenklich, ja skeptisch mache, weil hier ja ganz offensichtlich jemand etwas an der Parkraumkontrolle in Wasserburg verdienen wolle. Und Bürgermeister Kölbl antwortete: „Das dient heute nur der Information, wir werden keine Entscheidung fällen.“
Am Ende legte der Vertreter der Firma „Peter Park“ das Argument auf den Tisch, dass alles einfacher sei mit der digitalen Parkraumüberwachung, das Abrechnungsverfahren einfacher und gerechter und man könne eben auch den verschiedensten Anlässen und Bedürfnissen Rechnung tragen.
Steffi König (Grüne) merkte an, dass es für die Stadt schon wichtig sei, die Parküberwachungskosten zu reduizieren. Das Personal, das hierfür eingestellt worden sei, komme kaum herum und es sei dennoch recht teuer. Bürgermeister Kölbl meinte abschließend nur, dass er es sinnvoll finde, die Chancen der Digitalisierung auch angemessen zu nutzen.
RP
„Die Parkplätze in Wasserburg sind knapp“ – genau mein Humor. Zwei Parkhäuser, große Parkplätze am Gries und an der Rampe, die ganze Altstadt kann zugeparkt werden, zur Not kann man auch am Badria Parken und ist zu Fuß in zehn Minuten in der Stadt oder fährt mit dem Bus. Mehr Parkfläche geht ja fast nicht.
Bitte vor der Digitalisierung der Parkraumüberwachung ein Anwohnerparkrecht in der Altstadt einführen.
Was wie ein frommer Wunsch klingen mag, ist in anderen bayerischen Altstädten schon lange etablierte Realität.
Es gibt doch ein Anwohnerparkrecht. Auch als Anwohner dürfen sie die städtischen Parkhäuser und öffentlichen Parkhäuser benutzen. Es kostet halt was – und das völlig zurecht.
Wie wär’s mit einer City-Maut. Da es ja nur 2 Zufahrtsstraßen in die Altstadt gibt, wäre dies ein Leichtes
Stimmt, Stadtbewohner könnten kostenlos in die Altstadt einfahren, der Durchfahrtsverkehr würde die Altstadt meiden und Touristen wohlmöglich eher mit Öpnv statt dem Auto kommen. Halte das für eine gute Idee
Das ist überhaupt die allerbeste Idee.
Dazu dann noch die Seilbahn vom Bahnhof Reitmehring in die Altstadt. Das wäre so toll
Wo parkt man eigentlich wenn man mal krank wird , sagen wir mal 3 Wochen , Blinddarm , Bandscheibenvorfall .
Ich wüsste nicht wo ich in Wasserburg Parken könnte .
Man kann bei der Stadt Wasserburg Monats- und Jahreskarten für die Parkhäuser kaufen. Infos dazu gibt es auf der Internetseite der Stadt Wasserburg.
In den Parkhäusern gibt es am Automaten auch Monatstickets.
Wieso? Monatskarte oder sogar Jahreskarte im Parkhaus gibt es doch schon ewig.
Digitale Parkraumüberwachung, alles gut und schön. Aber Bezahlung per App? Davon halte ich gar nichts.
Auch als technikaffiner Mensch, als „digital native“, habe ich gar keine Lust, mir die drölfzigste App runterladen und meine Zahlungsdaten angeben zu müssen.
Es nervt schon an den normalen Parkautomaten, dass man meist nicht mit Karte sondern nur mit einer ominösen App bezahlen kann.
Dann lieber mit Schranke und Bezahlautomat. Da später man sich auch Geld fürs Personal und man muss nur einmal bezahlen für das Schrankensystem, und nicht einen vermutlich
jahrelangen Vertrag eingehen mit einem Peter Park, von dem man sich dann auch komplett abhängig macht.
„(…) Ich halte einen Parkausweis für Anwohner für absolut unabdingbar und ich setze alles daran, diesen zu verwirklichen. Davon bin ich in keinster Weise abzubringen (…).“ Wahlkampf 2020 in Wasserburg. Damals vorgetragen vom Kandidaten der LLW, der heute die SPD führt. Sollte ja somit kein Problem darstellen, oder?
@Wahlversprechen
Von ehemalige Genossen, welche zu den Klassenverrätern der SPD überlaufen weil sie vielleicht der NATO- Propaganda verfallen sind oder warum auch immer, ist nicht mehr allzuviel zu erwarten.
Peter Park kann ja offenbar lediglich die Überwachung der Parkhäuser anbieten. Das ist für das aktuelle Personal vom Zeitaufwand her aber die einfachste Baustelle – weil ja ähnlich wie am Gries und an der Rampe alles schön eng zusammensteht.
Die längsten „Spazierstrecken“ gibt es aber natürlich im restlichen Stadtgebiet – über ein digitales System lässt sich das bestehende Überwachungsteam also kaum einsparen.
Dann also quasi zwei Systeme parallel führen? Bietet bestimmt enormes Einsparungspotenzial…
Oder ist das eigentliche Ziel, über eine bessere Erfassung höhere Einnahmen in den Parkhäusern zu erzielen? Das ließe sich doch sehr viel einfacher und günstiger über das x-fach bewährte System von Ein- und Ausfahrschranken mit Ticketautomaten lösen – siehe Tiefgarage im Einkaufszentrum Rosenheimer Strasse…
Ich kann auch nicht verstehen, warum man sich da als Stadt jetzt wieder in ein Abhängigkeitsverhältnis mit einem privaten Anbieter begeben muss.
Diese Firma wird ja ihre ganze Technik und Infrastruktur nicht kostenlos zur Verfügung stellen und aus dem Vertrag rauskommen wird wohl auch schwer, weil der liebe Peter sicher nicht gestattet dass diese Technik von einem anderen Anbieter genutzt wird.
Und das alles nur, um sich den Einbau von zwei Schranken zu sparen? Das ist wieder Mal Logik fejl am Platz, oder wenigstens: für mich nicht erkennbar.
Tut sie ja nicht… Es war nur eine Infoveranstaltung und nix ist beschlossen.
Schon mal recherchiert, was solche Schranken kosten? Da steckt eine höchst komplizierte Technik dahinter. In der Regel gibt‘s ein Ticket, das über einen Bezahlautomaten abgewickelt wird. Wenn dieser Kasten Bargeld annehmen und natürlich auch wechseln, bzw. rausgeben können soll, wird‘s echt teuer. Hinzu kommen Wartung und immer wieder teure Reparaturen. Und dann braucht’s auch noch ein System, das die aktuelle Belegung managt. Alles nicht so einfach.
…ohne Bargeld wäre vieles einfacher. Aber das wollen wir ja nicht…
was denn?
Wie kommen Sie darauf dass eine Schranke in Ihrer Unterhaltung exorbitant teuer wäre? Eine ordentliche Schränke läuft Jahre lang zuverlässig ohne alle paar Jahre ersetzt zu werden weil ein Software Update vonnöten ist.
Wie sieht das eigentlich mit dem Brandschutz aus wenn eine Bestandsschranke abmontiert wird und Brand oder evakuierungsfall ungehindert weitere Eibfahrten durch die digitalisierte Zufahrt möglich sind?
Was machen Sie wenn das Parkhaus voll ist und dir rote Ampel oder das Besetzt Schild ignoriert werden, können Sie dann sicherstellen dass die Statik des überfüllten Parkhauses standhält, Panik vermieden wird und eine Evakzierung jederzeit möglich ist.
Die Haftung für die Verkehrssicherheit sowie alle anderen Haftungsfragen und Kundenreklamationen, Imageverlust durch nicht so innovative und Technikverliebte Kunden bleibt beim Betreiber, Peterche Park engagiert sich hierbei nicht!
Heisst also, im Parkhaus kann nur der parken, der ein Smartphone hat?
Tolle Lösung für bestimmte Altersgruppen.
Finde ich auch nicht toll. Warum nicht einfach Zahlung mit EC-Karte zulassen?
Oft zahlt man mit Bargeld für sein Auto und hat die hohe Kartoffelernte auszusetzen ,da lob‘ ich mir die „Nudeln“ !
Heißt ,schau auf den Preis,alles hat seinen Preis, mobil und unabhängig zu sein,das ist wichtig !
Peter Park verdient massiv an den Parkstrafen. Das Geschäftsmodell ist hoch unseriös. Die Strafen werden über Mobility Hub Service GmbH verschickt. Da geht es rein um das Geschäft
Wenn die Strafen fürs falsche oder zu lange Parken zustande kommen, ist daran nichts „hoch unseriös“. Jeder Autofahrer hat es selbst in der Hand, sich an die Regeln zu halten – oder eben nicht.
Dann google mal nach der Firma und stell dir die Frage, ob da wirklich alle Bewerter die Bösen sind.
Würde mich mal interessieren, ob so eine Firma nur an den Falschparkern verdient oder an meinen regulär bezahlten Parkgebühren.
Es ist schon traurig, dass die Stadt, die für das Bereitstellen von Parkplätzen einen gewissen Aufwand betreibt, nicht viel daran verdient, weil man teure Systeme kaufen muss, die günstiger sind als 2 Angestellte.
Aber gut, noch ist es nicht so weit. Es war nur eine Infoveranstaltung und ich hoffe unsere Entscheider sind so klar (…), dass man hier nicht zugreift.