Verletzter Kletterer am „Gederer Pfeiler" - Wasserburger zufällig ganz nah: Schnelle Hilfe

Zu einem anspruchsvollen Fels-Einsatz mit zum großen Glück einem guten Ausgang kam es am vergangenen Samstag gegen 16.20 Uhr – das meldet die Wasserburger Bergwacht am heutigen Montag.
Ein sehr erfahrener und gut trainierter Kletterer aus Unterfranken, der die Route bereits aus mehreren Begehungen kannte, war allein und seilfrei in die brüchige und selten begangene Schmidkunzführe in der Nordwand des „Gederer Pfeilers“ (Foto) eingestiegen.

Die Klettertour im III. Schwierigkeitsgrad führt hinter dem abgespaltenen Turm des „Gederer Pfeilers“ durch eine höhlenartig geformte „Halle“ auf die Ostseite der Gedererwand. Im Bereich dieser „Halle“ verletzte sich der 54-Jährige, so dass er kurzfristig nicht mehr weiterklettern konnte und einen Notruf absetzte.

Zwei Wasserburger Bergwachtler, die sich zufällig auf einer privaten Tour auf der Nordseite der Gedererwand aufhielten, stiegen direkt nach dem Alarm zum Wandfuß auf und konnten Rufkontakt mit dem Kletterer herstellen. Fünf Einsatzkräfte der Dienstmannschaft rückten mit umfangreichem Seil- und Bergematerial von der Diensthütte an der Kampenwand von oben zur vermuteten Einsatzstelle aus, parallel war der Rettungshubschrauber Christoph 1 aus München zu dem Einsatz alarmiert.

Nach mündlicher Abklärung durch die beiden Bergwachtmänner am Wandfuß zu den Verletzungen des Kletterers, meinte dieser, den Weiterweg nun doch aus eigener Kraft fortsetzen zu können. Da nicht klar war, ob der Mann ohne Unterstützung zum Ausstieg weitersteigen konnte, stieg ein Bergwachtler zu dem Mann auf, klärte das Verletzungsmuster ab und stieg gemeinsam mit dem Verunfallten durch den zweiten Teil der Kletterroute zum Ausstieg am Gipfelgrat zur Gedererwand. Gemeinsam mit den Bergwachtmännern aus der Dienstmannschaft stieg man mit dem Kletterer ab zum Rossboden, von wo der Mann den weiteren Abstieg alleine antreten konnte.

Durch die zufällige und schnelle Abklärung der Bergwachtmänner vor Ort konnte ein aufwändiger und anspruchsvoller Rettungseinsatz mit dem Hubschrauber verhindert werden.
Sieben Einsatzkräfte waren knapp zwei Stunden im Einsatz.

wh

Fotos: Drohnenbilder Joscha Foth / Bergwacht