Grünes Licht für Thrombektomie-Zentrum am RoMed-Klinikum Rosenheim

Die Freude beim RoMed-Expertenteam für Schlaganfall ist groß: Wie der Krankenhausplanungsausschuss (KPA) unter dem Vorsitz von Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach bekannt gab, wurde der Weg für die Erteilung von Versorgungsaufträgen an das RoMed Klinikum Rosenheim als sogenannter Thrombektomie-Standort frei gemacht.

„Die Einrichtung des Thrombektomie-Zentrums ermöglicht unserem Team aus Neurologie, Neurochirurgie und Neuroradiologie, Patienten mit akuten Schlaganfällen noch schneller und effektiver rund um die Uhr behandeln zu können. Dies ist ein elementarer Schritt, um die Überlebenschancen und die Lebensqualität unserer Patienten deutlich zu verbessern“, betont Dr. Joji Kuramatsu, Chefarzt der Neurologie.

Mit der Entscheidung des KPA etabliert sich das RoMed-Klinikum Rosenheim als führender Anbieter für katheterbasierte interventionelle Behandlungen des Schlaganfalls in der Region. So werden durch mechanische Thrombektomien Verschlüsse größerer Hirnarterien effektiv behandelt. Diese Maßnahme ist Teil einer breiteren Strategie, die darauf abzielt, die Qualität der Notfallversorgung in Bayern weiter zu steigern.

Dr. Charlotte Rüther, Chefärztin der Neuroradiologie unterstreicht: „Die spezialisierten Schulungen und die modernste Ausrüstung, die mit dem neuen Thrombektomie-Zentrum einhergehen, stärken nicht nur unser Team, sondern setzen auch neue Maßstäbe in der neuroradiologischen Versorgung. Wir sind stolz darauf, Teil dieser zukunftsweisenden Entwicklung zu sein.“ Dr. Georgios Ntoulias, Chefarzt der Neurochirurgischen Klinik ergänzt: „Die Eröffnung des Thrombektomie-Zentrums an unserer Klinik stellt sicher, dass wir die besten Behandlungsmethoden für unsere Patienten nutzen können und darüber hinaus imstande sind, Schlaganfälle jeglichen Schweregrades umfassend zu versorgen.“

Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, setzt Bayern damit seine Anstrengungen zur weiteren Optimierung der akutstationären Schlaganfallversorgung konsequent fort. Strukturell, apparativ und personelle besonders anspruchsvolle katheterbasierte interventionelle Behandlungen des Schlaganfalls bei Verschluss größerer Hirnarterien dürfen grundsätzlich nur noch an – bis dato – 32 Thrombektomie-Standorten in Bayern erbracht werden, die gewisse Mindeststandards erfüllen.

Was ist eine Thrombektomie?

Die mechanische Thrombektomie ist ein Verfahren, das sich fest in der Schlaganfallversorgung etabliert hat. Dabei wird ein Katheter (sogenannter Führungskatheter) von der Leistenarterie unter Röntgensicht bis in die Halsarterie vorgeschoben. Durch behutsames Einspritzen eines Röntgen-Kontrastmittels kann der Gefäßverschluss in der Hirnarterie dargestellt werden. Im Anschluss wird mit einem kleinsten Mikrodraht und Mikrokatheter durch das Blutgerinnsel der Hirnarterie sondiert. Hierüber kann der sogenannte Stentretriever (ein Maschengeflecht) freigesetzt werden, der das Blutgerinnsel mechanisch greifen kann. Anschließend wird der Stentretriever mit dem Gerinnsel unter zusätzlicher Absaugung zurückgezogen. Idealerweise kann der Blutfluss der Hirnarterie mit dieser Therapie vollständig hergestellt werden, sodass das Hirngewebe wieder mit Sauerstoff versorgt werden kann. Je schneller dieser Prozess eingeleitet wird, um so günstiger ist es für den Gesundheitsverlauf des Patienten.

Foto (von links): Dr. Joji Kuramatsu, Chefarzt der Neurologie, Dr. Charlotte Rüther, Chefärztin der Neuroradiologie, Dr. Georgios Ntoulias, Chefarzt der Neurochirurgischen Klinik, Foto: RoMed Kliniken