TSV Wasserburg benötigt dringend Trainingskapazitäten für weitere Fußball-Mannschaften

Die Ehrenamtlichen des TSV Wasserburg leistet wichtige und breitgefächerte Jugendarbeit. Gerade deshalb ist in Wasserburg ein erheblicher Mangel an Trainingsplätzen spürbar. Der Sportplatz in der Altstadt, der Fußballplatz Osterwies in Reitmehring und das Stadion am Badria sind komplett ausgelastet. Nicht nur die Fußballabteilung nutzt diese Anlagen intensiv, auch die erfolgreiche Leichtathletikabteilung des TSV benötigt die Plätze, insbesondere für die Wurfdisziplinen. Da es im Stadtgebiet zu wenige Sportstätten gibt, weicht man bereits auf Anlagen in Nachbar-Gemeinden aus.

Die Wasserburger Stimme sprach mit dem Sportreferenten der Stadt Wasserburg, Markus Bauer (CSU), über die Perspektiven zur Erweiterung der Trainingsplatzkapazitäten. Der Stadtrat zeigt sich optimistisch, dass Wasserburg bis 2026 einen zusätzlichen Kunstrasenplatz haben wird.

Ein zentrales Problem war laut Bauer die Suche nach einem geeigneten Standort: „Die Stadt an sich ist beengt. So einfach ist es halt einfach nicht. Aber grundsätzlich wissen wir, dass wir noch einen Platz brauchen, deshalb suchten wir hauptsächlich nach einem Standort für einen Kunstrasenplatz.“ Der Sportreferent hält einen solchen Plstz für die optimale Lösung, „weil der fast immer bespielbar ist.“ Ein solcher Platz müsse im Wesentlichen nur vom Laub befreit werden und sei zudem pflegeleichter und nachhaltiger.

Ein geeignetes Grundstück unterhalb der Tennisplätze am Badria, das im Besitz der Kirche ist, scheint nun eine vielversprechende Option zu sein. Die Kirche hat signalisiert, das Grundstück „vielleicht“ abzugeben. Aktuell laufen Verhandlungen zwischen der Erzdiözese und der Stadt Wasserburg. Noch in diesem Jahr sollen ein Bodengutachten und Kostenschätzungen erstellt werden.

Im weiteren Verlauf müsse die Haushaltslage der Stadt Wasserburg geprüft werden. „Es gibt ja auch noch andere Projekte, die die Stadt machen muss, mit Feuerwehrhaus, mit Erweiterung der Grundschule am Gries und mit den Baugebieten, die jetzt dazu kommen. Das sind etliche Sachen, die jetzt auch den Haushalt belasten. Und deshalb weiß ich noch nicht, ob das 2025 oder 2026 reinkommt“, erklärte Bauer.

Die Kosten für das Projekt werden sich sicherlich im Millionenbereich bewegen, da auch die notwendige Infrastruktur und sanitäre Einrichtungen integriert werden müssen. Um die Kosten zu minimieren, prüft die Stadt zusammen mit dem Verein mögliche Förderungen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bezuschusst generell Kunstrasenplätze. Zudem könnte der TSV als Nachwuchsleistungszentrum auch vom Bayerischen Fussball-Verband (BFV) Förderungen erhalten. Markus Bauer schätzt, „dass da zwischen 30 und 50 Prozent möglich sind. Dann ist es aber immer noch ein hoher sechsstelliger Betrag, der auf die Stadt zukommt.“

Auch Frauen-Mannschaft geplant

„Aber ich bin optimistisch, dass wir den Platz spätestens 2026 realisiert haben. Bis dahin möchte ich dann auch eine Damen-Fußball-Mannschaft haben.“ Diesen Wunsch äußerte der Sportreferent bereits bei seinem letzten Tätigkeitsbericht im Stadtratsgremium.

Insgesamt bleibt die Stadt Wasserburg vor großen Herausforderungen, sowohl in finanzieller als auch in logistischer Hinsicht. Dennoch zeigt sich der Sportreferent zuversichtlich, dass eine Lösung für die Trainingsplatznot gefunden und umgesetzt werden kann, was langfristig nicht nur dem Verein, sondern der gesamten Sportlandschaft in Wasserburg zugutekommen würde.

ROBERT BERER