Kindergarten am Burgstall eröffnet zum 1. September – Bauarbeiten gehen gut voran

Der Spatenstich erfolgte am 23. Mai 2022, zwei Jahre später ist das Gebäude des Begegnungszentrums der Adventgemeinde Wasserburg bis auf den Innenausbau fast fertig gestellt. Blumen blühen vor dem Haus, der Spielplatz wartet auf Kinder, die in zwei Kita-Gruppen zum ersten September einziehen dürfen.

Im Gespräch mit der Wasserburger Stimme berichtet der scheidende Pastor der Adventgemeinde Wasserburg, Frederik Woysch (im Bild rechts), dass man sich derzeit im letzten Bauabschnitt, dem Innenausbau, befinde. Küchen wurden bereits eingebaut und auch die Möbel für die geplante Außenlounge seien angeliefert.

Den größten „Zeitdruck“ gebe es derzeit bei den zwei Kita-Räumen, die zum Start des Kindergartenjahres am 1. September fertig gestellt sein müssen. Insgesamt sind im Gebäude drei Kita-Gruppen vorgesehen, eine Krippengruppe und eine Regelgruppe starten heuer, die Integrationsgruppe wird voraussichtlich im September 2025 anfangen. „Wir starten noch nicht mit 100 Prozent Vollauslastung bei Kindern und Personal“, berichtet Branko Bistrovic (links), der neue Pastor der Adventgemeinde Wasserburg. Beide Gruppen seien aber voll, eine Warteliste gebe es derzeit nicht. „Sowohl Eltern als auch Kinder freuen sich schon sehr, dass es endlich los geht“ so Bistrovic

Neben dem Kindergarten wird es im Begegnungszentrum auch noch Musikunterricht durch Christopher Rakau von der Wasserburger Musikakademie, eine Co-Working-Space sowie ein Begegnungscafé mit Innen- und Außenlounge geben. Herzstück ist der große Saal im Obergeschoss mit Platz für bis zu 160 Personen. Der Raum kann vielseitig genutzt werden – vom Gottesdienst über klassische Konzerte bis hin zur Bürgerversammlung.

Viele Anfragen bekommt Frederik Woysch derzeit für die acht bis zehn Arbeitsplätze der Co-Working Space. Hierbei handelt es sich um vollständig ausgestattete Einzel-Arbeitsplätze mit Besprechungsraum und Gemeinschaftsküche. „Es soll ein Ort der Begegnung werden, eine Community, die sich gegenseitig unterstützt“, erklärt Woysch. Ebenso sei neben schnellem Internet auch eine Lüftungsanlage vorhanden. Ziel sei es, Mamas und Papas doppelte Wege und damit viel Zeit zu sparen, für Kommunikation zu sorgen und, „dass die Eltern im Notfall ganz nah bei ihren betreuten Kindern sein können“. Neben den Eltern der Kita-Kinder richtet sich das Angebot an alle Wasserburger, also auch an Freiberufler, Selbstständige und Arbeitnehmer im Homeoffice.

Zwei Räume im Begegnungszentrum werden von Christopher Rakau von der Wasserburger Musikakademie angemietet, hier stehen schon die ersten Instrumente. Für die Musikschule gibt es ebenfalls eine Küche und für Bandproben einen Raum im Keller.

Auch wenn der Bau jetzt fast fertig gestellt ist, so gab es doch auch einige Probleme zu meistern. Bedingt durch die Stahlkrise und den Ukrainekrieg mussten zirka 500.000 Euro an Mehrkosten gestemmt werden. Dazu sorgte eine Firma, die in Konkurs ging, für eine Bauverzögerung von fast sechs Monaten. Die Mehrkosten des Projekts liegen bei ungefähr 700.000 Euro, die Baukosten insgesamt sind mit 7,8 Millionen Euro veranschlagt.

Frederik Woysch ist seit 1. Juli nicht mehr Projektleiter, er verlässt die Kirchengemeinde zum Ende des Monats. Sein Nachfolger, Branko Bistrovic aus Würzburg, zeigt sich begeistert, dieses ganz „besondere Konzept“ weiterbetreuen zu dürfen. „Kindererziehung, Familie und Seelsorge zusammenzubringen, das ist eine Aufgabe, auf die ich mich sehr freue“, so Bistrovic Er dankte seinem Vorgänger Frederik Woysch für dessen Vision und sein Begeisterungsvermögen, mit dem er die Menschen überkonfessionell für dieses Projekt begeistern konnte.

TANJA GEIDOBLER