Bekannter Wasserburger Rechtsanwalt tritt 2026 an - Unterstützung von vier Parteien
22 Jahre – solange ist Bürgermeister Michal Kölbl mittlerweile in Wasserburg im Amt. Und es liegen noch eineinhalb Amtsjahre vor ihm. Die nächsten Kommunalwahlen finden am 8. März 2026 statt. Seit heute steht fest, wer ihn dann beerben könnte. Es ist der bekannte Wasserburger Rechtsanwalt Bastian Wernthaler (48). Er will parteilos antreten und wird von einem breiten Bündnis aus SPD, Grünen, Bürgerforum und CSU getragen. Heute stellte sich Wernthaler im „Cafesito“ am Altstadtbahnhof offiziell als Bürgermeister-Kandidat vor. Mit dabei waren neben Bürgermeister Michael Kölbl auch die Vertreter der SPD, der Grünen und vom Bürgerforum. Die CSU wird Wernthaler am 9. Oktober bei einer eigenen Veranstaltung vorstellen.
Wernthaler, er ist verheiratet, hat zwei Kinder, begrüßte die Vertreter der Presse im „Cafesito“. Es sei ein besonderer Tag für ihn, sagte der Bürgermeisterkandidat, der zunächst das Wort an Bürgermeister Michael Kölbl (62) weitergab. Der Amtsinhaber erklärte, dass sein Entschluss, nicht mehr anzutreten, bereits kurz nach der letzten Wahl gefallen sei. Daran werde er auch nicht rütteln. „Also war es natürlich irgendwann an der Zeit, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Ich habe mir da einige Kandidaten durch den Kopf gehen lassen. Vor ungefähr zwei Jahren haben Bastian Wernthaler und ich dann zueinander gefunden. Es gab seither viele Vieraugengespräche“, so Kölbl. Wernthaler habe schnell Feuer gefangen.
Er, so der amtierende Bürgermeister, halte den 48-Jährigen gleichermaßen fachlich wie menschlich für einen guten Kandidaten. Als Jurist bringe er das richtige Handwerkszeug für die tägliche Arbeit als Stadtoberhaupt mit. „Als Familienanwalt hat er zudem Mediationskompetenz.“ Auch wenn er kommunalpolitisch noch keine Erfahrung habe, werde dies durch seine ehrenamtliche Tätigkeit in zahlreichen Gremien, darunter auch bundesdeutschen wie beim Deutschen Basketball-Bund ausgeglichen.
Kölbl: „Wernthaler hat soziale Kompetenz, er ist ein Teamplayer, das hat er als Trainer im Basketball in Wasserburg und bei der Nationalmannschaft bewiesen.“ Zudem habe er das richtige Alter, um das Amt des Bürgermeisters zu übernehmen. Kölbl abschließend: „Ich schätze Bastian Wernthaler menschlich sehr und unterstütze persönlich seine Kandidatur sehr gerne.“
Wernthaler selbst gab einen kleinen Einblick in seine Motivation, für das Bürgermeisteramt zu kandidieren. Er sei stets ein politischer Mensch gewesen, wenn auch nicht parteipolitisch. Er wolle zwar parteilos bleiben, freue sich aber über die breite Unterstützung durch SPD, Grüne und Bürgerforum. Er wolle mit allen demokratischen Parteien in der Stadt ins Gespräch kommen, um gemeinsam die besten Lösungen für die Stadt zu finden. Was ihm an Wasserburg besonders gefällt: Die Lebhaftigkeit in allen Bereichen – in der Kultur, bei den Vereinen, bei den kleinen und großen Unternehmen. „Ich bin vor 20 Jahren aus München nach Wasserburg gezogen und war und bin völlig fasziniert, was in dieser relativ kleinen Stadt alles geboten ist.“
Was ihm besonders wichtig ist: „Die Kommunikation. In Wasserburg gibt es so viele interessante Menschen. Ich will sie zusammenbringen. Das kann ich natürlich nicht alleine. Da freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit dem künftigen Stadtrat.“ Er selbst, so Wernthaler würde sich als sozial-bürgerlich bezeichnen. „Ich freue mich auf viele Diskussionen.“
Fotos: SP
Christian Peiker (Mitte) erklärte für seine Partei, die SPD halte Wernthaler für eine gute Wahl. Sein bisheriges Engagement, seine Kompetenz, seine Gremienerfahrung und seine Persönlichkeit sprächen für ihn. „Alle Themen, die uns wichtig sind, wie die sozialen Strukturen, der Bürgerbahnhof, der Ausgleich sozialer Unterschiede, die Klimapolitik, der ÖPNV, sind auch Themen, die Wernthaler sich auf die Fahnen schreibt. Er ist der Mann unseres Vertrauens.“
Lena Hilger ergriff für die Grünen das Wort. Wasserburg stehe in naher Zukunft vor großen Herausforderungen. Man könne sich gut vorstellen, diese mit Wernthaler zu lösen. „Wir sehen in ihm auch einen Kandidaten, der mal progressive Gedanken und Lösungsansätze zulässt. Wir haben ihn bei unseren Gesprächen als offen, engagiert und ehrgeizig kennengelernt. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihm.“
Von Seiten des Bürgerforums machte sich Lisa Stürmlinger (rechts) für den Kandidaten stark. Wernthaler stehe für viele Ziele des Bürgerforums, wie für den Erhalt einer lebendigen, aktiven Stadt, die für Familien und junge Menschen attraktiv ist. Ob bei den Themen wie Klimaschutz, Inklusion, bezahlbarer Wohnraum, Erhalt des kulturellen Erbes oder in Sachen Toleranz – mit dem Kandidaten sei man sich auf breiter Basis einig. „Und wir sehen in ihm einen Bürgermeister, der sich gleichermaßen für alle Stadtteile einsetzt.“ Stürmlinger abschließend: „Wir sind von ihm überzeugt.“
Vorstellung bei der CSU am 9. Oktober
Bastian Wernthaler hat im Vorfeld auch Gespräche mit Mitgliedern der CSU geführt. Da die CSU Wasserburg keinen Bürgermeisterkandidaten aus den eigenen Reihen stellt, wurde Wernthaler in den CSU-Ortsvorstand eingeladen. Wernthalers Vorstellungen zur künftigen Stadtpolitik fanden breite Zustimmung, die in einem einstimmigen Beschluss, ihn als Bürgermeisterkandidaten zu unterstützen, ihren Niederschlag fand. Auch sein Vorschlag als parteiübergreifender Kandidat ins Rennen zu gehen und möglichst gemeinsam mit vielen Gruppierungen zum Wohle der Stadt zusammenzuarbeiten, fand im Gremium breite Unterstützung.
„Eine gemeinsame Präsentation des Bürgermeister-Kandidaten unter Beteiligung der CSU wurde aber, warum auch immer, von den anderen beteiligten Partei-Ortsverbänden abgelehnt“, heißt es in einer Erklärung des CSU-Vorstandes.
„Wir maßen uns nicht an, den Bürgermeisterkandidaten Wernthaler ,entdeckt‘ zu haben. Dieser Verdienst gebührt nur unserem Bürgermeister Michael Kölbl, der schon lange einen geeigneten Nachfolger – auch außerhalb seiner SPD – suchte“, so die CSU-Verantwortlichen.
Und weiter: „Unsere frühere CSU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat – Heike Maas, die zeitweilig in der Öffentlichkeit als Bürgermeisterkandidatin gehandelt wurde, dies aber nie öffentlich erklärt hat – steht voll hinter Wernthaler. Wie auch der amtierende Fraktionsvorsitzende Georg Machl und Wolfgang Schmid, der Ortsvorsitzende der CSU-Wasserburg. Alle im Vorstand der CSU Wasserburg sind sich einig, den geeigneten Bürgermeisterkandidaten für die kommenden, sicher nicht einfachen Aufgaben in der Stadt Wasserburg gefunden zu haben.“
Die CSU Wasserburg lädt alle Bürger, die den Bürgermeisterkandidaten Bastian Wernthaler kennenlernen wollen, herzlich zu einem lockeren „Kennenlern-Abend“ am Mittwoch, 9. Oktober, ab 19.30 Uhr ins Cafe Central, Herrengasse 5 in Wasserburg, ein.
Foto (von links): Wolfgang Schmid (Ortsvorsitzender), Georg Machl (Fraktionsvorsitzender im Stadtrat), Bastian Wernthaler (Bürgermeisterkandidat), Heike Maas, (stellvertretende Ortsvorsitzende) und Jakob Schedel (stellvertretender Ortsvorsitzender).
Ein paar Eindrücke von der Präsentation heute:
Alle haben sich vordergründig lieb. Die CSU darf aber nicht bei der Vorstellung mitmachen 😅.
Die Schwägerin ist vom Schwager überzeugt.
Vielleicht sollte man einfach auf die Wahl zum Bürgermeister verzichten, wenn scho ois geklärt is.
Sehr gut Wahlomat👍😄
Ist doch wunderbar, wenn sich schon alle Parteien auf einen Kandidaten,
ach was sag ich, auf den zukünftigen Bürgermeister geeinigt haben,
der noch dazu vom aktuellen BM ausgesucht wurde.
Das nenn ich doch mal nen Service, was die uns Bürgern alles abnehmen.
Müssen wir nur noch n ‚x‘ machen.
Aber das lass ich dann im März 26 auch andere erledigen – da fällt mir an dem Tag sicher was Besseres ein.
Nein, der aktuelle Bürgermeister hat den nicht „ausgesucht“, auch wenn man bei seiner Inszenierung gestern wohl den Eindruck bekommen sollte. Unsere Entscheidung als Grüner Ortsverband, die Kandidatur von Basti Wernthaler zu unterstützen, haben wir nicht etwa auf Geheiß des Bürgermeisters getroffen oder weil wir uns ein „weiter so“ erhoffen, sondern weil wir uns vom Basti ein deutliches „Upgrade“ gegenüber dem Amtsinhaber versprechen. Die Entscheidung für Basti Wernthaler fiel zu einem Zeitpunkt, wo noch nicht absehbar war, dass er nun auch von der CSU unterstützt wird – wobei auch dies kein Grund wäre, die Entscheidung nochmal zu revidieren, schließlich sind wir von ihm als Kandidaten überzeugt und begrüßen jede weitere Unterstützung für ihn.
Trotzdem stimmt es auch nicht, dass sich ALLE Parteien auf einen Kandidaten geeinigt hätten. Es sind bislang vier von sieben (mit der LLW ursprünglich acht) im Stadtrat vertretenen Parteien. Gut möglich also, dass noch ein*e Gegenkandidat*in kommt – entweder von einer der vier anderen Parteien oder weitere Unabhängige.
Abschließend noch: der Bürgermeister ist kein Alleinherrscher, die inhaltlichen Entscheidungen trifft am Ende immer der Stadtrat, dessen Wahl trotzdem immer etwas im Schatten der Bürgermeisterwahl steht. Ein Konsenskandidat für den Bürgermeisterposten bietet also auch die Möglichkeit, sich etwas intensiver mit den jeweiligen Stadtratslisten und deren Programmen zu beschäftigen.
Der Bürgermeister hat bei Abstimmungen im Stadtrat eine von fünfundzwanzig Stimmen. Für die 24 entscheidenden haben Sie im März 2026 die volle Auswahl! Was soll dieses seltsame Gejammere?
Ja super, dass sich die Parteien da alle einig sind, aber das ist halt dann für den Bürger keine Wahl mehr…
Freut mich, besonders, dass alle Fraktionen im Stadtrat das Vorhaben unterstützen….es geht doch nicht um Partei Politik, sondern um unsere „geile“ Stadt wasserburg am Inn…Alles Gute Sebastian
@ „Demokratie für Fortschrittene“: als Demokrat können Sie ja auch einen anderen Kandidaten vorschlagen. Oder selber kandidieren. Oder froh sein, dass jemand den Job überhaupt machen möchte.
Allein, die sich nun sogar darüber wieder aufregen, dass mal Einigkeit besteht, sei geraten: Engagieren Sie sich bitte selbst politisch, bringen Sie Kandidaten oder kandidieren Sie gar selbst! So tragen Sie mehr zu einer funktionierenden Kommune bei als durch sofortige ablehnende Haltung nach dieser endlich mal wieder positiven Nachricht. Unsere schöne Stadt braucht aktive Bürgerinnen und Bürger, die sich einbringen und nicht nur meckern. Danke allen Parteien dafür, dass man an einem Strang ziehen möchte und nicht aus parteipolitischen Gründen einen vielversprechenden Kandidaten ablehnt.