Bund-Naturschutz bittet: Keine Mähroboter nach Sonnenuntergang

Auch im Landkreis Mühldorf herrscht für bodenlebende Tiere kein nächtlicher Frieden. Selbst auf öffentlichen Grünflächen sind Igel und weitere Kleintiere in der Dunkelheit durch Mähroboter gefährdet. Der Bund-Naturschutz bittet deshalb alle Bürger, auf jeden Fall nachts, am besten auch generell, auf Mähroboter zu verzichten.

„Die jüngste Meldung stammt aus Zangberg, nachts rumpelt der Mähroboter dort über den Sportplatz“, berichtet Eva Grabbe-Tkocz, die Leiterin der Bund-Naturschutz-Geschäftsstelle. Das Problem: Sobald es dämmert, gehen Igel, aber auch andere Tiere wie Erdkröten oder Grasfrösche, auf Nahrungssuche. Überqueren sie einen Rasen, auf dem ein Mähroboter aktiv ist, kann das für sie lebensgefährlich werden.

„Igel sind keine Fluchttiere. Nähert sich ein Mähroboter, harren sie aus und warten ab. Einige rollen sich zusammen – doch das schützt nur große, kräftige Tiere, die von den Sensoren der automatischen Mäher erkannt werden. Und Amphibien sind oft zu langsam, um zu flüchten“, erklärt Andreas Zahn, Vorsitzender der Kreisgruppe des Bund-Naturschutz.

Kleinere Igel werden nicht als Hindernis erkannt und deshalb überrollt, verletzt oder getötet. „Auch wenn viele Hersteller die Sicherheitsstandards ihrer Roboter-Modelle in den höchsten Tönen loben, bleiben die automatischen Mäher ein großes Risiko für unsere Wildtiere.“ Der Bund-Naturschutz hofft auf eine geplante Reform des Bundestierschutzgesetzes, die auch ein Verbot des nächtlichen Einsatzes von Mährobotern beinhalten sollte.

„Schon jetzt bitten wir alle Bürger im Landkreis, ihrem Mähroboter eine Nachtruhe zu gönnen“, so Eva Grabbe-Tkocz. „Das würde unzähligen kleinen Igeln und anderen Tieren das Leben retten. Wer den Mähroboter auch tagsüber öfter Pause machen lässt, tut übrigens auch Insekten etwas Gutes. Denn wenn der Rasen etwas höher wachsen und das Gänseblümchen mal blühen darf, ist das ein echter Gewinn für die Artenvielfalt.“

Bild: Gehret