Das andere Porträt: Unser Blick auf einen besonders schönen Natur-Kurs in der Ferienzeit

Stolz zeigt Emilian seinen Mini-Garten: Wer hätte nicht gerne einen blühenden Lavendel, den frischen Geruch von Pfefferminze oder einen knackigen Salat in seinem Garten? Wie soll das gehen, wenn man kein eigenes Gemüsebeet hat? Das Bauernhausmuseum Amerang zeigte jetzt den Kindern im Ferien-Programm die Lösung: Einen kleinen Garten zum Mitnehmen. Die Mädchen und Buben legten im Kurs mit Kräuterpädagogin Monika Voggenauer los und schaufelten Erde, pflanzten Setzlinge ein und nahmen am Ende einen Mini-Garten mit nach Hause – so wie Emilian.

Und so lief der so wertvolle Natur-Kurs ab in Amerang …

Jedes Kind bekam eine kleine Kiste, die zuerst fantasievoll bemalt wurde. Nachdem diese mit Erde befüllt war, konnte unter der fachkundigen Anleitung einer Kräuterpä-dagogin nach Lust und Laune gepflanzt werden. Martina Voggenauer brachte eine große Auswahl mit: Schafgarbe, Hauswurz, Pfefferminze, Luftzwiebel, Salat, Erdbeeren und auch Kresse war dabei. Doch Vorsicht – einfach irgendwie einsetzen, das geht nicht: „Passt gut auf: Ein Salatkopf braucht viel Platz, der Hauswurz dafür weniger. Ihr müsst große Gewächse hinten in der Kiste pflanzen, die kleineren Dinge kommen nach vorne.“ Vor allem muss jede Pflanze genügend Erde haben und so tief wie möglich eingesetzt werden.

Der zehnjährige Korbinian erwies sich fast schon als Profi. „Wir haben einen Garten zuhause, da habe ich zwei eigene Beete. Hier pflanze ich vor allem Kräuter an, wie etwa Frauenmantel, Pfefferminze, Zit-ronenmelisse oder Salbei.“ Die verwendet die Familie nicht nur zum Kochen, erzählte Korbinian. „Ich habe auch schon gelernt, wie man mit Kräutern räuchert.“ Gärtnern macht dem Zehnjährigen einfach Spaß, weil es so schön ist, mit der Erde zu arbeiten. Das findet auch die elfjährige Maria, die zuhause ebenfalls beim Garteln hilft. In ihren Mini-Garten hat sie schon Ringelblumen, Salat, Hauswurz und Erdbeeren gepflanzt.

Ganz nebenbei lernten die Kinder von Martina Voggenauer auch Interessantes über manche Pflanzen, wie etwa über die Luftzwiebel. „Sie wird von Gärtner zu Gärtnerin weitergegeben. Deshalb bekommt ihr alle ein Exemplar, weil ihr jetzt auch Gärtner seid.“ Doch Achtung: Die Etagenzwiebel wächst und treibt aus, deswegen benötigt sie später eine zusätzliche Rankhilfe. „Ihr müsst etwas Geduld haben. Dafür könnt ihr aber im Frühjahr das Zwiebelgrün essen und im Sommer dann die kleinen Zwiebelchen ernten.“

Noch etwas erfuhren die Kinder: Das Gärtnern besteht nicht nur aus Erde und Pflanzen. Denn ein Garten lebt. So wurden Regenwürmer, aber auch einige große, rote Ameisen bewundert, vorsichtig angefasst und dann wieder in die Freiheit entlassen.

Ein spannender Natur-Vormittag für die Buben und Mädchen. „Die Erde fühlt sich lustig an, deshalb arbeite ich so gerne im Garten“, erzählte Emilian. Er hat daheim auch ein Beet, und seine große Liebe gilt den Erdbeeren. „Daheim habe ich schon welche geerntet, und jetzt freu ich mich auf meine Erdbeeren hier in die Kiste.“

Zum Abschluss durfte jedes Kind eine eigene Tonfigur für die Gartenkiste formen. Auch hier zeigte sich: Die Hobby-Gärtner haben Phantasie! In den Minigärten stehen ab sofort kleine Kätzchen oder Schmetterlinge aus Ton. Sogar eine Breze war dabei – einfach so. Gärtnern kann auch lustig sein …

Fotos: Bauernhausmuseum Amerang