Landesligist Wasserburg wirft Bayernliga-Meister Erlbach aus dem Toto-Wettbewerb

Der TSV 1880 Wasserburg hat es geschafft und am gestrigen Dienstag-Abend im Toto-Pokal für eine kleine Überraschung gesorgt. Die Löwen warfen in der ersten Runde mit dem SV Erlbach den amtierenden Bayernliga-Meister aus dem Wettbewerb. Am Ende hieß es 2:1 für den Landesligisten und in einem waren sich beide Trainer nach der Begegnung einig: Sowohl Florian Heller als auch Lukas Lechner sprachen von einem „verdienten Sieg“.

Zum Foto: Die Löwen verabschiedeten zur Halbzeit verdiente Spieler mit einem großen Dankeschön – Andi Dumpler (links), Mike Neumaier (2. von rechts) und Jean Stephan (3. von rechts). 

Dabei begann es für Erlbach wie gemalt. Bereits in der 6. Minute drosch Neuzugang Thomas König den Ball nach einem weiten Einwurf aus der Drehung humorlos zum 1:0 unter die Latte.

Zu diesem Zeitpunkt befürchteten die Wasserburger Fans dem berühmten Klassenunterschied zum Opfer zu fallen, denn für die Heimelf hatte Bruno Ferreira Goncalves bereits nach 40 Sekunden eine hundertprozentige Torchance vergeben. Die Sorge war jedoch unberechtigt, denn die Innstädter merkten schnell, dass sie an diesem Abend gewinnen können und drückten aufs Gas, wodurch sie Erlbach große Probleme bereiteten. „Wir hatten zu viele leichte Ballverluste und haben den Gegner zu einfachen Toren eingeladen. Wir haben viel rotiert und es haben viele Spieler nicht gespielt, die die Struktur vorgeben. Das konnten wir nicht kompensieren“, monierte Lechner, dem deutlich wurde, dass der zweite Anzug nicht passt.

Eines der von Lechner angesprochenen Gegentore fiel nach einem weiten Ball von Niklas Mayer auf Ferreira Goncalves, der seinen Gegenspieler abschütteln und zum 1:1 einschießen konnte (18.).

Die Gastgeber stürmten weiter und gingen nach 25 Minuten durch Lukas Starringer in Führung, der eine Kononenko-Hereingabe über die Linie drückte. Starringer war einer der Profiteure der Wasserburger Sechs-Mann-Rotation und ist ein Sinnbild der mannschaftlichen Geschlossenheit der Löwen, die auf einen sehr ausgeglichenen Kader setzen.

Unmittelbar nach seinem Wechsel an die Landwehrstraße 10 hatte sich der 23-Jährige vor einem Jahr das Kreuzband gerissen, ehe er überhaupt gespielt hatte. Die Verantwortlichen hatten daraufhin seinen Vertrag sofort langfristig verlängert und ihn wieder aufgebaut. „Ich bin sehr dankbar und froh, dass ich wieder so zurück bin“, so der Stürmer, der das Vertrauen nun mit seinem Tor rechtfertigte.

In der Folge hätte der Landesligist noch weitere Tore nachlegen müssen, doch klarste Einschussgelegenheiten wurden liegen gelassen. Erlbach war mit dem Halbzeitstand gut bedient.

Nach dem Seitenwechsel brachte Erlbach drei frische Kräfte, brenzlig wurde es jedoch nur in der 68. Minute, als Joker Florian Wiedl zweimal an Alexander Kuile im Wasserburger Tor scheiterte, der ein starkes Pflichtspiel-Debüt zeigte. Inklusive der fünfminütigen Nachspielzeit kam der Bayernligist anschließend nicht mehr gefährlich nach vorne, so dass Wasserburg das 2:1 souverän über die Zeit brachte.

„Alle Spieler haben es gut gemacht. Wir freuen uns, dass wir eine Runde weiter sind“, gab Heller nach dem Pokalfight eher nüchtern zu Protokoll. Der Blick der Löwen richtete sich zu diesem Zeitpunkt bereits wieder auf die Liga. Da geht es am Freitag zum großen Derby zu den Sechzgern nach Rosenheim …

jah

Foto: TSV Wasserburg

Wasserburg: Kuile, Stellner (ab 77. Kasumovic), Mayer, Lindner, Rauscher, Höhensteiger (ab 59. Haunolder), Rubio Gonzalez, Wagner (ab 59. Barthuber), Kononenko (ab 83. Simeth), Starringer (ab 59. Voglmaier)

Erlbach: Gergye, Fischer (ab 46. Wiedl), Sokol (ab 46. Sammereier), Kirchgessner, König, Dirnaichner, Hansbauer, Halmbacher, Hahn (ab 46. Winter), Hefter (ab 63. Thiel), Ramstetter

Tore: 0:1 Thomas König (6.), 1:1 Bruno Ferreira Goncalves (18.), 2:1 Lukas Starringer (25.)

Gelb-Rote Karte: Vincent Halmbacher (Erlbach, wiederholtes Foulspiel, 85.)

Schiedasrichter: Raphael Salzberger (TSV Buchbach)

Zuschauer: 247