Johannes Becher, Landtagsabgeordneter der Grünen, besuchte das Projekt „boden:ständig Pelhamer See"
Im Rahmen seiner politischen Sommerwanderung tauschte sich der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen Johannes Becher mit Vertretern des regionalen „boden:ständig-Projekts Pelhamer See“ aus.
Einmal im Jahr bricht Becher zu seiner traditionellen politischen Sommerwanderung auf, um an acht Tagen über 220 Kilometer zu Fuß zu bewältigen. Dabei ist er jedes Jahr mit den Menschen aus Bayern im Gespräch, um die Regionen, ihre Erfolge und Herausforderungen kennen zu lernen und die Erkenntnisse in seine politische Arbeit fließen zu lassen, denn „Politik lebt vom Austausch“ findet Becher. „Nur wer das Gespräch sucht und sich unterschiedliche Meinungen einholt, kann gute, reflektierte Entscheidungen treffen“ weiß der Politiker, der seit dieser Legislaturperiode stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen Fraktion im Bayerischen Landtag ist.
Am fünften Tag der diesjährigen Sommerwanderung, die unter dem Motto „vom Watzmann bis hoam“ steht, traf sich Becher mit Vertretern des „boden:ständig-Projekts Pelhamer See“. Gemeinsam mit Thomas Kronast (Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern), Alois Loferer (Erster Bürgermeister des Marktes Bad Endorf), Josef Kink (Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Höslwang), dem Seenmiteigentümer Georg Luber und den örtlichen Landwirten Rupert Hilger, Rupert Kriechbaum, Simon Buchner und Josef Linner wanderte Becher durch Bayerns ältestes Naturschutzgebiet, nämlich die Eggstätt-Hemhofer Seenplatte, und durch das Einzugsgebiet des Pelhamer Sees. Hier informierte er sich über die Ziele, Herausforderungen und Erfolge des Projekts und lies sich die bereits umgesetzten aber auch noch geplanten Maßnahmen vor Ort zeigen.
Beim Start des „boden:ständig-Projekte“ war der ökologische Zustand des Pelhamer Sees nach Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) als mäßig eingestuft. Ziel des Projektes ist eine nachhaltige Reduzierung der Nährstoff-, insbesondere Phosphoreinträge in den See zur Verbesserung der Gewässerqualität. Mittlerweile hat der See den guten ökologischen Zustand erreicht. Jetzt geht es darum, diesen Zustand zu erhalten. Bei der Planung und Umsetzung werden die Beteiligten und Landwirte vor Ort sowie die drei Kommunen Eggstätt, Höslwang und der Markt Bad Endorf mit einbezogen, um unter fachlicher Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim, der Landwirtschaftsverwaltung Rosenheim und dem Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern gemeinsam Lösungen zu finden. So entstand ein Netzwerk aus zirka 100 Mitwirkenden, die sich für den Schutz des Pelhamer Sees einsetzen. „Hier sieht man, dass auch kleinere Maßnahmen zu großen Erfolgen führen können“, resümiert Becher. Die Zusammenarbeit ist ein Musterbeispiel, findet er, denn „es werden Lösungen gesucht, ohne die Schuldfrage zu stellen oder mit dem Finger auf jemanden zu zeigen“.
Das Projekt „boden:ständig“ ist nicht auf den Pelhamer See beschränkt. In ganz Bayern sind Landwirte und Gemeinden zu finden, die Kräfte bündeln, um regionale Herausforderungen wie Überschwemmungen nach Starkregenereignissen, Erosion oder übermäßigen Nährstoffeintrag in Gewässer gemeinsam praxisnah und pragmatisch zu bewältigen. Dies ist vor allem in Zeiten des Klimawandels von immer größerer Bedeutung.
Wie umfangreich das Projekt „boden:ständig“ ist und wie viele Aspekte beleuchtet werden wollen, zeigte der anschließende Austausch im Gasthof Gehrlein. Bis Mitternacht gingen die Gespräche mit den Landwirten und interessierten Bürgerinnen und Bürgern weiter.
Foto: Dr. Christoph Ranner
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