Traditioneller Berggottesdienst: Fast auf den Tag genau nach 35 Jahren der Kreuz-Aufstellung

Fast auf den Tag genau haben die Pittenharter an ihrem vor 35 Jahren aufgestellten Bergkreuz – siehe Foto am Sonnwendköpfl am Taubensee – ihren traditionellen Berggottesdienst gefeiert. Der Kirchenchor stimmte die Feier passend zur Gegend mit dem „Alpera“ an …

Herbert Kirschner, der sich seit dem Tod von Sebastian Stadler im Juli 2006 um die Organisation und den Vorbestand des Kreuzes kümmert, konnte vergangenen Sonntag bei herrlichstem Sommerwetter weit über 100 Bergfreunde zum Gottesdienst am 1279 m hoch gelegenen Sonnwendköpfl begrüßen.

Sein Gruß richtete sich an Diakon Sepp Stürzer, den diesjährigen Berg-Mesner Engelbert Vodermeier, Altbürgermeister Hans Spiel, Hans Bruckner und seinem Kirchenchor, die Wirtsleute von der Alm, den Grundstücksbesitzer und die vielen Freunde aus Tirol, die sich alle um das Bergkreuz in den Chiemgauer Alpen mit den Pittenharter Wanderfreunden versammelt hatten.

Nach 35 Jahren am vergangenen Sonntag – 11. August 2024 – Herbert Kirschner (links) und Diakon Sepp Stürzer

Kirschner blickte zurück auf die Geschichte des Bergkreuzes, dass die Pittenharter Wanderfreunde am 12. August 1989 aufgestellt haben und durch den damaligen Pfarrer Valentin Tremmel Ende August geweiht wurde. An das schlichte Holzkreuz wurde bereits bei der Aufstellung die Herrgottsfigur montiert. Später kamen das Dach und das Taferl dazu.

Zehn Jahre später, am 1. August 1999, wurde das schöne Fleckerl Erde um das Kreuz auf den Namen „Sonnwendköpfl“ getauft. Diese Bezeichnung hat inzwischen auch seinen festen Platz in den Kataster- und Wanderkarten gefunden.

Herbert Kirschner gedachte den Gefallenen und Vermissten der beiden Kriege, erinnerte an die bereits verstorbenen Berg- und Wanderfreunde, besonders an Sebastian Stadler, Rudolf Schreiner, Michael Latein und Pfarrer Valentin Tremmel, die zu Lebzeiten sehr viel Zeit und Engagement für das Bergkreuz aufgebracht hatten.

Und er bedankte sich bei allen, die mitgeholfen haben, den diesjährigen Berggottesdienst zu organisieren und auszurichten. Einen besonderen Dank sprach Kirschner den Stecher-Brüdern Hans und Sepp sowie Hans Spiel aus, natürlich galt sein Dank auch dem Ortsdiakon Sepp Stürzer, der die diesjährige Gottesdienst zelebrierte und dem Pittenharter Kirchenchor mit Chorleiter Hans Bruckner für die musikalische Untermalung.

„Berge erleben und Gott nah sein“ – das sei das Geschenk des Tages für alle, die den anstrengenden Weg zum Bergkreuz auf sich genommen hatten, um in dieser herrlichen Bergwelt zusammen Gottesdienst zu feiern, so Diakon Sepp Stürzer in seiner Begrüßung.

Für die Predigt hatte sich der Diakon den Zielsatz ausgesucht, die Zuhörer zu einem fröhlichen und lebensbejahenden Glauben zu ermutigen. Stürzer nahm seine Zuhörer mit, sich Gedanken über eine negative, mürrische Lebenseinstellung und deren Folgen und Auswirkungen auf jeden selbst und auf die Mitmenschen zu machen. Nicht nur auf das Schlechte und Negative in der Welt zu sehen, ermunterte er – auch Jesus habe die Menschen ermutigt, auf die von Gott geschenkte Fülle und die vielen schönen, kleinen Dinge den Fokus zu richten. „An Jesus glauben, auf unseren Herrgott und die Mutter Gottes vertrauen“, so der Diakon.

Am Ende des Gottesdienstes brachte er dann seine Zuhörer mit einem Witz zum Schmunzeln und Nachdenken …

Im Anschluss an den feierlichen, kirchlichen Teil ging es in die nahegelegene Stoibenmöser Alm, wo es eine herzhafte Brotzeit gab.

In griabiger Runde wurde auf der Alm gefeiert, bis dann am Nachmittag Abstieg und Heimweg angetreten wurden. Alle konnten auf einen schönen, wenn auch sehr heißen Tag zurückblicken und haben sich vielleicht auch gedacht, dass es auf dieser Welt Orte gibt, wo man dem Himmel ein Stück näher ist …

ekh