Bankhaus RSA und BaFin im Dialog: Austausch über steigende Eigenkapitalanforderungen und Bürokratieabbau
Die hochrangigsten Bankenaufseher Deutschlands folgten der Einladung des regionalen Bankhauses nach Rechtmehring zu einem intensiven Austausch. Exekutivdirektor Raimund Röseler, Chef der deutschen Bankenaufsicht, sowie die beiden Abteilungspräsidenten Birgit Höpfner und Christian Bank und Regierungsdirektorin Dr. Heide Haas waren ebenso Teil der stattlichen Delegation wie Bundesbankdirektor Alexander Ruiz Höhn und Steffen Hahn vom Genossenschaftsverband Bayern. „Es ist eine große Ehre und große Freude für unser Bankhaus, dass so hochrangige Vertreter der BaFin und der Bundesbank unserer Einladung gefolgt sind“, begrüßte Vorstandssprecher Pongratz die Diskussionsteilnehmer.
Hintergrund des Treffens waren die immer strenger werdenden Eigenkapitalanforderungen und die damit einhergehenden Herausforderungen für kleine und mittelgroße Finanzinstitute. Diese Regelungen, die ursprünglich dazu gedacht waren, die Stabilität des Finanzsystems nach der Finanzkrise 2008 zu erhöhen, belasten insbesondere kleinere und mittelgroße Banken unverhältnismäßig stark. Die zunehmenden Eigenkapitalanforderungen zwingen Banken dazu, größere Kapitalpuffer vorzuhalten, was wiederum die Fähigkeit einschränkt, Kredite zu vergeben und das Geschäft auszubauen. „Es freute uns sehr zu hören, dass Exekutivdirektor Röseler ein Freund des deutschen Dreibankmodells mit Großbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken ist und damit auch empfänglich für eine proportionale, größenabhängige und risikoorientierte Aufsichtspraxis zeigt“, äußerte sich Pongratz sichtlich zufrieden nach der fünfstündigen Diskussion.
Damit war der Raum für ein weiteres zentrales Thema des Gesprächs geöffnet, das die Banken in der täglichen Praxis belastet. „Die überbordende Bürokratie und die derzeitige Regulierungsdichte stellen nicht nur eine erhebliche finanzielle Belastung dar, sondern binden auch wertvolle personelle Ressourcen, die ansonsten für die Betreuung von Kunden und die Weiterentwicklung der Bank eingesetzt werden könnten“, mahnte Vorstand Thalmeier vom Bankhaus RSA an. In dem intensiven Dialog mit der Aufsicht konnten sehr viele unlogische und verbraucherunfreundliche oder gar doppelte Regulierungen angesprochen werden. „Wir waren schwer beeindruckt, dass die hohen Vertreter der BaFin und der Bundesbank sehr tiefe Detailkenntnisse in der bestehenden Regulierung hatten und sich in dem Austausch auch für praxisnahe Lösungen verständnisvoll gezeigt haben. Es ist darüber hinaus ein sehr gutes Zeichen, dass die Bankenaufsicht an einem persönlichen Austausch mit Bankpraktiker Interesse hat“, resümierte Thalmeier.
Die Vertreter der BaFin nahmen klar Position zu Themen, die nicht zur Disposition stehen, zeigt sich aber auch offen für sinnvolle und praktikable Lösungen. Dabei wurde in der Diskussion auch mehrfach deutlich, dass manch überzogene Regelung nicht von der Bankenaufsicht kommt, sondern von den eigenen Bankenverbänden oder Prüfungsgesellschaften. Der Vertreter des Genossenschaftsverbandes Bayern, Steffen Hahn, versprach, die Erkenntnisse aus dem Gespräch in die Verbandsarbeit einfließen zu lassen, insofern war das Treffen für alle ein Gewinn.
Das Bankhaus RSA kämpft seit Jahren für eine proportionale Bankenaufsicht und für verträgliche Eigenkapitalanforderungen. In einem Brandbrief aus 2019 hatte sich die RSA Bank an Politik, Aufsicht und Wirtschaftsverbände gewandt, um den Erhalt des deutschen Dreibankenmodells anzumahnen. Damals wurde der Brandbrief im Bayerischen Landtag, im Bundestag und sogar im europäischen Parlament behandelt. Infolge des Briefes wurde das Bankhaus nach Brüssel eingeladen, um mit Vertretern des europäischen Parlaments über die Eigenkapitalregulierung und das deutsche Bankenmodell zu sprechen. Die seitdem weiter gestiegenen aufsichtsrechtlichen Anforderungen und die bevorstehende Finalisierung von Basel III nahm die regionale Bank nun zum Anlass, um auf die nicht unerheblichen Auswirkungen hinzuweisen und lud die Aufsicht zu dem Gespräch ein.
Die BaFin nahm die Einladung der RSA Bank gerne an. Für die Führungsebene der RSA steht fest, dass sie weiterhin ihre Stimme erheben wird, um sich für faire und praktikable Rahmenbedingungen einzusetzen und für das bewährte deutsche Dreibankenmodell zu kämpfen, das einzigartig auf der Welt ist.
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