Keine gute Nachricht heute von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft
Nach dem ersten amtlich bestätigten Fund eines Japankäfers in Bayern vor ein paar Tagen sind jetzt schon zwei weitere männliche Käfer in Fallen der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft gefunden worden: Einer erneut in der Nähe von Lindau am Bodensee, ein anderer erstmals bei Kiefersfelden im Landkreis Rosenheim.
Die Amt habe nun sofort die Kontrolle in diesen Grenzregionen mit weiteren Fallen verstärkt und auch den österreichischen Pflanzenschutzdienst informiert, heißt es am heutigen Freitag-Morgen.
Der Japankäfer (Foto) ist ein meldepflichtiger Quarantäneschädling, der aufgrund seiner großen Zahl an Wirtspflanzen enormen Schaden anrichten kann.
Der Japankäfer ist so gefährlich, weil er ein sehr breites Spektrum an Wirtspflanzen hat und seine Population sich sehr schnell vergrößert, wenn er sich einmal angesiedelt hat. Die adulten Käfer fressen an grünen Pflanzenteilen und Früchten, die Larven ernähren sich hauptsächlich von Gräserwurzeln. Der Japankäfer kann daher an vielen Ackerkulturen, Waldbaumarten, Obst- und Weinanlagen, aber auch an Zierpflanzen und Privatgärten großen Schaden verursachen.
Zum Foto: Solche Fallen mit Lockstoffen werden nun zusätzlich in den Fundregionen aufgestellt und aufgehängt.
Zum jetzigen Zeitpunkt gehen die Experten der Landesanstalt davon aus, dass es sich bei den drei gefundenen Käfern um sogenannte „Hitch-Hiker“, also um einzelne auf Transportmitteln mitgereiste Käfer handele.
Denn alle drei Fundorte liegen in der Nähe von Autobahnen (A93 bei Kiefersfelden, A96 bei Lindau), die aus Ländern mit bereits bestehendem Japankäferbefall nach Bayern führen. Bis jetzt bestehen in Europa nur bekannte Befallsgebiete in Norditalien und der Schweiz (Tessin, Basel, Zürich).
In Baden-Württemberg wurden seit 2021 immer wieder einzelne zugereiste Käfer in Fallen gefangen. Die Pufferzone des für Basel zur Bekämpfung des Japankäfers abgegrenzten Gebiets reicht seit diesem Jahr nach Baden-Württemberg hinein.
Bei allen drei der in Bayern gefangenen Käfer handelt es sich um Männchen. Sie sind jeweils in eine der bayernweit 53 Fallen geflogen, welche die LfL in Risikogebieten aufgestellt hat. Die Fallen sind mit spezifischen Lockstoffen bestückt.
Die Männchen werden mit dem synthetisierten Sexuallockstoff der Weibchen angelockt, fliegen gegen das Prallkreuz der Falle und fallen in den Auffangbehälter, aus dem sie sich nicht mehr befreien können. Die Weibchen werden mit Botenstoffen angelockt, wie sie Wirtspflanzen aussenden.
Als erste Maßnahme werden nun und wurden schon von den zuständigen Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Augsburg und Rosenheim im Umkreis von 1.000 Metern weitere Fallen um die Fundorte aufgestellt.
Aufgrund der Grenznähe der Funde wurde auch der österreichische Pflanzenschutzdienst informiert, der dort ebenfalls Fallen aufstellen lässt. In der Region wird jetzt auch zudem verstärkt mit visuellen Erhebungen kontrolliert. Die Inspektoren achten dabei darauf, ob sie weitere Käfer oder typische Fraßschäden entdecken, die bislang allerdings nicht festzustellen sind.
Die Fallen für den Japankäfer bleiben noch vier bis sechs Wochen stehen und werden wöchentlich kontrolliert. Wenn keine weiteren Käfer gefunden würden, bestehe die berechtigte Hoffnung, dass es sich bei den Fängen nicht um Individuen einer in Bayern bereits angesiedelten Population handele. So lange könnten und müssten keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden.
Die Landesanstalt bittet aber weiterhin um die Meldung von Sichtungen an die LfL. Die Experten weisen allerdings darauf hin, dass es einige Verwechslungsmöglichkeiten mit ungefährlichen Gartenkäfern gibt.
Auf der Homepage (www.lfl.bayern.de/ips/pflanzengesundheit/359927/index.php) kann man sich vorab informieren, ob es überhaupt ein Japankäfer sein könne. Dieser ist nur knapp einen Zentimeter groß.
Fotos: Landesanstalt Bayern für Landwirtschaft
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