Fußball-Landesliga: Löwen siegen nach Rückstand noch mit 3:1 in Freilassing

 

Trainer Florian Heller zeigte sich nach Spielschluss überrascht, als ihm sein Gesprächspartner offenbarte, dass er nach dem 0:1 in der 53. Minute durch den Freilassinger Tobias Frisch nicht mehr zwangsläufig mit einem Sieg der Wasserburger gerechnet hatte. „Wieso?“, fragte der Trainer. Naja, die Löwen waren arg dezimiert und ihnen steckte das Pokalspiel gegen Hankofen-Hailing in den Knochen. „Vor dem Spiel gab es Alibi-Verbot. Wir wussten, dass es hart werden würde. Diese Bedingungen haben wir angenommen. Es war eine schwierige Kiste, aber wir haben nicht unverdient gewonnen“, so Heller. 

Innerhalb weniger Stunden waren den Innstädtern zuvor mit Adnan Kasumovic (Vaterfreuden), Daniel Yordanov und Robin Ungerath (beide Rückschlag bei Comeback) drei fest eingeplante Spieler ausgefallen, so dass kurzfristig Akteure aus der Reserve aushelfen mussten.

Die erste Elf bestand aber noch aus dem Landesliga-Kader, weshalb die Gäste in einem in den ersten 45 Minuten nicht unbedingt rasanten Spiel besser waren und durch Michael Barthuber sogar hätten führen können (13.). 

Fahrt nahm die Begegnung erst nach der Halbzeit auf. So scheiterte der Freilassinger Tobias Frisch in der 48. Minute noch an der Latte, ehe er wenig später bei einem Konter Lino Volkmer umdribbelte und zum 1:0 einschob (53.).

„Der Rückstand hat bei uns eine Art ‚Jetzt-erst-recht-Effekt‘ ausgelöst“, erkannte Heller. „Danach haben wir richtig losgelegt“. Schon drei Minuten nach dem Rückstand glich der Tabellenführer aus. Lukas Starringer hatte eine Ecke von Dominik Brich (Foto) per Kopf verlängert, wodurch Thomas Voglmaier frei wurde und ungedeckt einköpfen konnte (56.).

Auch beim 2:1-Führungstreffer hatte Brich seinen linken Fuß im Spiel, denn Michael Barthuber konnte seine präzise Flanke aus dem Halbfeld am kurzen Pfosten per Kopf versenken (66.). Jetzt war die Partie gedreht und Wasserburg drängte auf den dritten Treffer.

Für das 3:1 brauchten sie jedoch Freilassinger Mithilfe. Die Löwen pressten hoch, wodurch ein Abwehrspieler zu einem missratenen Rückpass gezwungen wurde, den der eingewechselte Luca Wagner erlaufen und zur Entscheidung verwerten konnte (81.).

Normalerweise verhelfen die Löwen immer wieder jungen, unterklassigen Spielern zu ihren Landesliga-Debüts, dieses Mal kam der 34-jährige Armin Feckl in diesen Genuss. „Wir haben ihn gebraucht, er hat uns in der Schlussphase sehr geholfen“, lobte Heller den Routinier aus der Reserve.

„Grundsätzlich freue ich mich einfach, dass wir helfen konnten und gewonnen haben. So sollte das Vereinsleben sein. Für mich persönlich war es natürlich auch cool, nochmal in der Landesliga auflaufen zu dürfen“, ordnete Feckl sein Debüt ein und unterstrich damit, dass die Tabellenführung an diesem heißen Nachmittag in Freilassing vor allem durch die Geschlossenheit im Verein verteidigt wurde.

Da es sich auch um ein Pokalspiel handelte, zogen die Löwen parallel in die nächste Runde ein. Das war aber nur eine Randnotiz – der Fokus gilt nun komplett der Liga. 

JAH

Wasserburg: Volkmer, Stellner, Mayr, Lindner, Brich, Breuer, Rubio Gonzalez (ab 87. Feckl), Haunolder, Barthuber (ab 91. Vorderwestner), Starringer (ab 59. Pezo), Voglmaier (ab 70. Wagner)

Tore: 1:0 Tobias Frisch (53.), 1:1 Thomas Voglmaier (56.), 1:2 Michael Barthuber (66.), 1:3 Luca Wagner (81.)

Schiedsrichter: Fridolin Hiefner (TSV Finning)

Zuschauer: 250

Foto: TSV Wasserburg