Landesliga-Tabellenführer Wasserburg empfängt morgen den SV Pullach

Es ist noch nicht so lange her, dass der SV Pullach den bayerischen Amateurfußball unterhalb der Regionalliga dominierte. Angeleitet von Trainer Frank Schmöller spielten Alexander Benede, Michael Hutterer und Co. ansehnlich und erfolgreich, vorne knipste Orhan Akkurt. Der Aufstieg in Bayerns Bel-Etage des Amateurfußballs scheiterte lediglich an der Stadion-Kapazität.

Einige Turbulenzen später finden sich die Raben in der Landesliga im Tabellenkeller wieder, weshalb der TSV 1880 Wasserburg am morgigen Mittwochabend, 19.30 Uhr, daheim auf einen strauchelnden Riesen trifft. 

Vor Saisonbeginn wurde der SVP noch im vorderen Drittel gesehen, doch kurz vor dem Start verabschiedete sich Torjäger Gilbert Diep über Nacht zur Reserve der Münchener Löwen. Der 28-Jährige hatte das Pullacher Kombinationsspiel zugespitzt und war mit seinen 29 Saisontoren der Garant für Punkte. Dieps Abgang tat Pullach weh und die Offensive brachte bis zum vergangenen Wochenende wenig bis gar nichts zustande.

In den ersten vier Spielen blieb die Mannschaft von Trainer Vincent Loistl ohne eigenes Tor, letzten Samstag platzte aber erstmals der Knoten, als Schwabing mit 3:2 besiegt und der erste Sieg gefeiert wurde. Schwabing war jene Mannschaft, die zuvor in Wasserburg mit 2:0 gewonnen hatte. 

„Der Tabellenstand spiegelt nicht die Pullacher Qualität wider“, weiß Wasserburgs Trainer Florian Heller und ist vor dem Gastspiel des Tabellensiebzehnten gewarnt. „Natürlich haben sie mit Diep ihren Torjäger, ihre Lebensversicherung verloren. Aber sie sind besser als es der Tabellenstand hergibt.“

Zur Erinnerung: Letzten Herbst wurden die Löwen in Pullach 90 Minuten hergespielt, einzig die eiskalte Effizienz der Löwen stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Die Innstädter müssen am Mittwoch auch besser spielen als zuletzt in Freilassing, wo sie zwar gewonnen haben, spielerisch nicht an die ersten Saisonspiele anknüpfen konnten. 

Wasserburg ist Tabellenführer, gegen Pullach müssen sie auch so auftreten und mit sicherem Kombinationsspiel das Geschehen diktieren. Dabei gilt es die Angriffe zielstrebig nach vorne zu tragen, denn die Stürmer sind heiß. Mit Michael Barthuber, Thomas Voglmaier und Luca Wagner trafen drei Angreifer in Freilassing.

Als Joker von der Bank wird gegen Pullach auch wieder Jaden Pezo aus der Reserve im Kader stehen – in der Kreisklasse zeigte sich der 21-Jährige bislang mit drei Toren in zwei Spielen treffsicher. Angesichts der Personalprobleme werden wahrscheinlich auch wieder Routinier Armin Feckl und weitere Akteure aus der Zweiten aufrücken.

Heller weiß um den Engpass, gibt aber seine Zielsetzung klar vor: „Es ist ein Heimspiel für uns, wir wollen die Richtung vorgeben. Trotzdem wird es Momente geben, in denen wir Zugriff auf den Gegner brauchen.“ 

JAH